CoronaSorgen im Südosten: Steigende Infektionszahlen auch in den Balkanstaaten

Corona / Sorgen im Südosten: Steigende Infektionszahlen auch in den Balkanstaaten
Kroatische Soldaten beim Aufbau eines Corona-Lazaretts in Zagreb Foto: AFP/Denis Lovrovic

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Während der ersten Corona-Welle im Frühjahr kam Südosteuropa noch glimpflich davon. Nun steigt die Zahl der Neuinfektionen auch auf dem Balkan bedrohlich.

Auch im Südosten Europas lassen die Epidemiologen die Alarmglocken klingeln. In Slowenien, Kroatien und Nordmazedonien kletterte die Zahl der Neuinfizierten am Wochenende auf neue Rekordhöhen. Mit 541 Infektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten 14 Tagen weist der Kleinstaat Montenegro nach Andorra gar den höchsten Wert Europas auf. Auch in Bosnien und Herzegowina, Ungarn und Rumänien steigen die Infektionszahlen derzeit rasant. Von einer „schweren Situation“ spricht das regionale Webportal balkans.aljazeera in Sarajevo.

Während der ersten Corona-Welle im Frühjahr kam Südosteuropa noch relativ glimpflich davon. Doch der Adria-Tourismus und heimkehrende Gastarbeiter hatten schon im Sommer in mehreren Balkanstaaten für frühe zweite Infektionswelle gesorgt. Nun sind es der wieder aufgenommene Schulunterricht und die auch auf dem Balkan allmählich fallenden Temperaturen, die die nationalen Krisenstäbe mit Sorge erfüllen. Einerseits verlagert sich das öffentliche Leben auch im Südosten des Kontinents zusehends vom Freien in geschlossene Räume. Andererseits steht die Grippesaison bevor. Zudem zeigen sich viele Balkanbewohner wie überall in Europa von den Vorsichtsmaßnahmen zunehmend ermattet.

Die nationalen Mittel für Hilfsprogramme für die Wirtschaft sind vor allem bei den bitterarmen EU-Anwärtern auf dem Westbalkan weitgehend erschöpft. Proteste von um ihre Existenz fürchtenden Gastronomen und Selbstständigen gehen nicht nur in Kroatien und Bosnien schon jetzt mit steigenden Arbeitslosenraten einher. „Kroatien droht eine Explosion der Armut“, warnt das Zagreber Webportal index.hr vor einem ungemütlichen Winter.