Corona / Sorgen im Südosten: Auf dem Balkan steigen die Infektionsraten erneut steil an

In Ungarn wird mittels Sonderzulassung mit „Sputnik V“ geimpft, die Infektionszahlen bleiben vorerst alarmierend
Virusmutationen und verfrühte Sorglosigkeit sorgen im Südosten Europas für neuen Andrang in den Covid-Kliniken: Trotz der anlaufenden Massenimpfungen sind die Infektionszahlen auf dem Balkan wieder steil am Steigen.
Man kann den zur Anreise genötigten Gästen nach ihrem riskanten Gastspiel in Ungarns Hauptstadt am Mittwoch nur eine gesunde Heimkehr wünschen. „Ich verstehe das nicht“, grantelte Liverpools Coach Jürgen Klopp mit Blick auf die Inzidenzwerte schon vor Anpfiff über die Ansetzung des Champions-League-Achtelfinals gegen Leipzig in Budapest.
Tatsächlich ist Budapest eigentlich immer eine Reise wert, aber derzeit selbst Geschäftsreisenden in kurzen Hosen kaum zu empfehlen. Während in Deutschland gestern eine Sieben-Tage-Inzidenz von 65,4 vermeldet wurde, ist diese in Ungarn inzwischen auf 409 (Stand: 10.3.) geklettert. Bei den Nachbarn sieht es nicht besser aus: Trotz der anlaufenden Massenimpfungen sind die Infektionszahlen im Südosten des Kontinents wieder steil am Steigen.
Neben Tschechien (785) und Ungarn weisen auch Montenegro (622), Serbien (391), Slowakei (275), Slowenien (258), Nordmazedonien (222) und Bulgarien (211) Inzidenzwerte von über 200 auf. Von einer „schwarzen Welle“ spricht angesichts des zunehmenden Andrangs in Serbiens überfüllten Covid-Kliniken besorgt die Belgrader Zeitung Blic: „Es wird immer offensichtlicher, dass wir uns einer neuen Corona-Eruption nähern.“
„Geld oder Leben“
Dank der Zulassung chinesischen und russischen Serums ist der Bevölkerungsanteil derjenigen, die mindestens einmal geimpft worden sind, in Serbien zwar mittlerweile auf über 16 und im benachbarten Ungarn auf über elf Prozent geklettert. Doch die Impfraten sind noch zu gering, um die Epidemie abbremsen zu können: Vor allem die Mutationen, aber auch Sorglosigkeit beschleunigen die Ausbreitung des Virus.
In Serbien wird die britische Covid-Mutation bereits für jede dritte Infektion verantwortlich gemacht. Nicht nur Corona-Partys und die in diesem Winter stark vermehrten Besuche in Serbiens Ski-Ressorts, sondern auch die politischen Widerstände gegen schärfere Auflagen für die Gastronomie und den Handel machen Mediziner für das Wiederaufflackern der Epidemie in dem Balkanstaat verantwortlich. „Wir müssen wählen – Geld oder Leben“, warnt der Epidemiologe Milanko Sekler.
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