Wein-Bruderschaft will den Rivaner (und sich) wieder in Szene setzen

Wein-Bruderschaft will den Rivaner (und sich) wieder in Szene setzen

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Nicht als Direktor des „Institut viti-vinicole“, sondern als Großmeister der Bruderschaft „Confrérie St. Cunibert“ empfängt uns dieses Mal Roby Ley zum Gespräch. Der Unterschied ist allerdings Nebensache. In beiden Fällen geht es um den Luxemburger Wein und hier liegt man bei Roby Ley immer richtig.

Tageblatt: Es war eine Zeit lang ruhig gewesen um die Bruderschaft St. Cunibert. Jetzt weht allerdings ein neuer Wind.

Roby Ley: Stimmt, die Bruderschaft war knapp 50 Jahre nach ihrer Gründung etwas eingeschlafen. Nico Schaeffer, einer ihrer früheren Großmeister, ergriff die Initiative, um hier wieder etwas Leben reinzubringen. Das war vor einigen Jahren, wir passten unsere Satzungen den neuen Begebenheiten an und nahmen u.a. auch Damen in die Bruderschaft auf. Um diese Zeit wurde ebenfalls eine Wein-Frauenschaft gegründet – die Lucilivines, von denen übrigens viele auch Mitglied unserer Bruderschaft sind.

Die Ziele beider Vereinigungen sind sich mehr oder weniger ähnlich, oder?

Es geht um unseren Wein, und den muss man heute auch in seinem Gesamtumfeld bzw. in seinem geografischen und sozial-kulturellen Rahmen sehen. Viele Mosel-Besucher kommen ja nicht unbedingt wegen des Weins hierher, aber früher oder später kommen sie mit ihm in Berührung, sei es bei einem Schiffsausflug, bei einem Restaurantbesuch oder bei einer Wanderung durch die Weinberge. Deswegen dürfen wir den Oenotourismus hier an der Mosel nicht vernachlässigen und hier liegen wir auf gleicher Linie mit unseren Kolleginnen von Lucilivines.

Wie geht es jetzt weiter bei St. Cunibert?

Traditionell haben wir drei „Chapitres“ pro Jahr, also Veranstaltungen, anlässlich derer neue Mitglieder aufgenommen werden und wo bei Tisch und einem angebrachten Mahl auch Weine im Mittelpunkt stehen. Das „Chapitre du printemps“ findet im März oder April statt, das „Chapitre des crémants“ ist unsere Sommerveranstaltung und das „Chapitre des vignerons“ ist für den Herbst vorgesehen.

Confrérie St. Cunibert

Bruderschaft, die 1967 gegründet wurde, um Weinbau, Weinpflege, Kultur und Tourismus der Luxemburger Mosel zu pflegen und zu fördern. Die Bruderschaft wird verwaltet von einem Verwaltungsrat (Großkapitel) von etwa 20 Mitgliedern, die unterschiedliche Aufgaben und Missionen unter sich aufteilen. Großmeister des Vorstands ist derzeit Roby Ley. Sitz der Bruderschaft ist seit 1975 das Weinmuseum in Ehnen.
Kunibert wurde in der Remicher Gegend gegen Ende des sechsten Jahrhunderts geboren, studierte Theologie und wurde 623 Bischof von Köln. Er gründete zahlreiche karitative Vereinigungen zur Unterstützung von notleidenden Menschen, starb 663 und wurde in Köln begraben. Die Stadt Remich ehrte sein Vermächtnis 1988 und ernannte ihn zum Stadtpatron.

Daneben wollen wir aber auch die Jugend ansprechen, so etwa über eine Veranstaltung, die wir in Luxemburg unter dem Namen „Rivaner uncorked“ zusammen mit einem Team von Lucilivines organisiert haben. Damit wollten wir den Rivaner wieder in Szene setzen, diesen Wein, der überall einen guten Ruf hat, nur leider nicht in Luxemburg. In den Augen vieler Jugendlicher ist der Rivaner lediglich der Wein, den ihre Großväter immer mochten. Die Veranstaltung war ein großer Erfolg und ermutigt uns, weitere Schritte in diese Richtung zu tun.

Die traditionellen und satzungsmäßigen Zusammenkünfte werden natürlich beibehalten, doch wollen wir uns in gleichem Maße solchen Events wie den bereits beschriebenen widmen.

Thema Wein. Wie wird der Jahrgang 2018?

Die derzeitigen Bedingungen sind ausgezeichnet. Bei dieser Trockenheit bedürfen natürlich die jungen Reben, deren Wurzeln noch nicht tief in den Boden hineingedrungen sind, einer Bewässerung. Klar, dass wir uns noch etwas Regen vor der Weinlese wünschen, aber der wird auch kommen, wenn auch laut Wettervorhersage nicht in den nächsten Tagen.

Bisher herrschten Ausnahmebedingungen, die man für einen Ausnahme-Jahrgang braucht. Auch sieht es danach aus, dass dieses Jahr die Weinlese früher beginnen wird. Aber man weiß nie, was noch kommen wird. Generell sollte man keine Aussagen zum Jahrgang und seiner Qualität machen, bevor die Trauben geerntet wurden.

Jacques Zeyen
4. August 2018 - 16.03

Und auch hier ist er präsent.Der vielbeschäftigte Mr.Gloden CSV-Mitglied,Bürgermeister und Deputierter und nebenbei auch noch Anwalt. Aber das Mützchen steht ihm gut.

Jang
4. August 2018 - 6.57

Eppes wéi eeng Kaapesëtzung ???