/ Kataloniens Schüler sollen Spanisch lernen können
Von unserem Korrespondenten Heinz Krieger
Die spanische Nationalregierung will dafür sorgen, dass Eltern bei der Schulanmeldung ihrer Kinder entscheiden können, in welcher Sprache sie unterrichtet werden. Bisher wird meist nur auf Katalanisch unterrichtet.
Valencia. Kästchen ja oder Kästchen nein? An dieser Frage hängt das Schicksal Tausender Kinder, die in diesem Jahr in Katalonien eingeschult werden. Die Einschreibung beginnt Ende März. Und bis dahin will die Zentralregierung in Madrid entscheiden, ob in den Anmeldeformularen auch ein Kästchen enthalten sein wird, mit dem die Eltern ankreuzen können, dass ihr Erstklässler Unterricht in spanischer Sprache bekommt und nicht nur auf Katalanisch, wie das seit Jahren üblich ist.
Seit 2005 Gesetz
Zwar ist dieses Verfahren mit Wahlfreiheit für die Eltern der Schulkinder seit 2005 gesetzlich vorgeschrieben, allerdings halten sich die Schulbehörden in Katalonien nicht daran. Und das, obwohl es rund ein Dutzend Gerichtsurteile, auch höchstrichterliche, gibt, die sie dazu zwingen. Die Regierung in Barcelona setzt auf das katalanische Erziehungsmodell mit „Eintauchen“ (imersion) der Kinder in die Regionalsprache, damit sie die auch richtig lernen. Durch Gerichtsverfahren ist von Eltern und auch Lehrerverbänden für die Sekundarstufe wie AMES durchgesetzt worden, dass in den weiterführenden Schulen wenigstens 25 Prozent des Unterrichts auf Spanisch erteilt werden. Aber auch das wird nicht immer eingehalten. Und bei den Grundschülern wird fast nur auf „Catalan“ unterrichtet.
Minderheit spricht Katalanisch
Katalonien ist zweisprachig. Spanisch (Castellano) und Katalanisch (Catalan) stehen nebeneinander, eigentlich gleichberechtigt, doch in den Behörden Kataloniens wird ausschließlich die Regionalsprache verwendet. Es ist eine politische Entscheidung, denn die Mehrheit der rund 7,4 Millionen dort lebenden Menschen hat Spanisch als Muttersprache. Selbst das der Regionalregierung unterstehende Statistikinstitut von Katalonien stellt fest, dass Catalan nur für 33 Prozent der Bevölkerung Muttersprache ist und dass es nur 43 Prozent im täglichem Umgang benutzen. Die Zahlen sind von 2013, neuere gibt es noch nicht. Aber die Tendenz scheint zugunsten des Spanischen zu sein, denn 2008 gaben noch 47,5 Prozent an, normalerweise katalanisch zu sprechen. Und: Zwar können 82,4 Prozent der Bevölkerung katalanisch lesen, aber nur 60,4 Prozent auch selber schreiben.
Zugeständnis an Spanientreue
Die Nationalregierung, die seit Ende Oktober Katalonien wegen der rechtswidrigen Unabhängigkeitserklärung der damaligen Regionalregierung mit Hilfe des Verfassungsartikels 155 direkt aus Madrid regiert, prüft jetzt, ob die Sprachwahl per Kreuzchen im Kästchen für die Schuleinschreibung ab März eingeführt wird. Das hat Bildungsstaatssekretär Marcial Marin mitgeteilt. Offenbar ist dies das Ergebnis einer Unterredung der Sociedad Civil Catalana (Katalanische Zivilgesellschaft) mit Regierungschef Mariano Rajoy in Madrid. Die SCC ist eine Bürgervereinigung, die sich für den Verbleib Kataloniens in Spanien einsetzt. Sie hatte im vergangenen Herbst mit einem Aufruf zum Protest gegen die Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien ungeahnten Erfolg. Eine Million Menschen folgten dem Aufruf und demonstrierten in Barcelona, Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa hielt eine flammende Rede gegen den Separatismus.
Protest aus der Gewerkschaft
Gegen die Verpflichtung, in den Grundschulen auf Spanisch zu unterrichten, laufen separatistische Politiker Kataloniens jetzt Sturm. Und nicht nur sie. Während AMES-Präsident Antonio Jimeno als Sprecher der Lehrer einen positiven ersten Schritt sieht, hält der für das Bildungswesen bei der großen Gewerkschaft Comisiones Obreras (CCOO) in Katalonien zuständige Funktionär Manel Pulido ein solches Vorgehen für rechtswidrig. Schule sei Sache der Regionen, Madrid habe nichts zu sagen. Wobei er darüber hinweggeht, dass auch das katalanische Bildungsministerium über den Artikel 155 derzeit vom entsprechenden Nationalministerium in Madrid geführt wird.
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Das wahre Gesicht eines EU Staates , das noch immer seinem Diktator Franco huldigt, Straßen nach ihm ,seiner Bewegung benennt ,Denkmäler stehen lässt und den von Franco begonnenen katalanischen Kulturgenozid weiterführt.
méin Enkel geet elo an enger klenger katalounischer Staad an d’Spillschoul an do ass guer kee sprochlichen Obstakel ze gesinn, d’Kanner ënnerhalen sech a béid Sproochen, souguer déi Kanner déi aus z.B. hollännisch-thailännischen uder lëtzebuergisch-katalouischen uder englischen Verhältnisse kommen schwëtzen béid Sproochen, do ass guer keen Tabu. Den TB Korrespondent soll sech mol a Katalounien wooen an sech sur place mol e Bild maachen am Plaatz aus dem PS-noen, also Rajoe treie Valencia seng eesäitig Artikelen ze schreiwen.