Spanien / Immer mehr Regionen werden Corona-Sperrgebiet
Auch Spanien, einer der europäischen Corona-Brennpunkte, versucht mit einem „Lockdown light“, die zweite Welle der Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen.
Allerdings nicht mit der landesweiten Schließung von Gastronomie und Kulturbetrieben, wie etwa in Deutschland. Oder sogar mit einer weitreichenden Ausgangssperre, wie sie nun in Frankreich gilt. Sondern mit der Absperrung von immer mehr Regionen, in denen die Infektionsraten besonders hoch sind. Ein Großteil der 47,5 Millionen Einwohner Spaniens ist deswegen bereits in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
Bisher erklärten elf der 17 spanischen Regionen ihre Territorien zum kompletten Corona-Sperrgebiet. Darunter befindet sich auch das südspanische Andalusien mit den Urlaubsküsten Costa del Sol und Costa de la Luz sowie den viel besuchten Städten Sevilla, Córdoba und Granada. Zudem sind weite Teile des spanischen Nordens mit den Regionen Asturien, Kantabrien, Rioja, Baskenland, Navarra, Aragonien und Kastilien-León abgesperrt. Auch die zentralspanische Region Kastilien-La Mancha ist blockiert. Die Hauptstadtregion Madrid verbot unterdessen die Ein- und Ausreise an den kommenden zwei Wochenenden, die von der Bevölkerung wegen angehängter Feiertage gerne für Ausflüge aufs Land oder zum Strand genutzt werden.
Mit den Absperrungen dieser Risikozonen wollen die örtlichen Behörden verhindern, dass sich das Coronavirus weiter über das ganze Königreich ausbreitet. In diesen Sperrgebieten können sich die Menschen tagsüber frei bewegen. Allerdings ist das Verlassen dieser Gebiete wie auch die Einreise nur mit triftigen Motiven erlaubt. Die Zufahrtsstraßen werden von der Polizei kontrolliert.
Totale Maskenpflicht
Zudem gilt in nahezu ganz Spanien eine nächtliche Ausgangssperre, die – je nach Region – um 23 Uhr oder spätestens um 24 Uhr beginnt. Nur die Kanarischen Inseln sind ausgenommen, weil dort die Epidemie unter Kontrolle ist. Am Tag besteht landesweit eine totale Maskenpflicht, sobald man die eigenen vier Wände verlässt. Die Gastronomie wurde bisher nur im nordostspanischen Katalonien komplett geschlossen. In den anderen Teilen Spaniens dürfen die Wirtschaften noch mit 50 Prozent der Gästekapazität bis zum Beginn der nächtlichen Ausgangssperre öffnen.
Die 7-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 227 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner – Tendenz weiter steigend. Spanische Epidemiologen gehen davon aus, dass das Land weitere drastische Schritte beschließen muss, um die Infektionskurve zu senken. Täglich werden momentan im Schnitt etwa 20.000 neue Infektionen und 200-250 Corona-Todesfälle gemeldet. Spanien gehört derzeit zusammen mit Belgien, Tschechien und Frankreich zu den europäischen Corona-Hotspots.
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