MG EHS PHEVAlter Name in neuem Kleid

MG EHS PHEV / Alter Name in neuem Kleid
Den typischen MG-Look sucht man bei der zum chinesischen SAIC-Konzern gehörenden Marke MG nicht mehr Foto: Marc Schonckert

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Der chinesische Autokonzern SAIC hat die Marke MG wiederbelebt und mit dem MG EHS ein Plug-in-Kompakt-SUV nach Europa verschifft. Mittlerweile konnte der EHS mit gutem Platzangebot, hochwertiger Ausstattung und annehmbaren Fahrleistungen überzeugen. Marc Schonckert über ein Auto, wo nur das MG-Logo im Kühlergrill an alte Zeiten erinnert, die nicht unbedingt besser waren als heute.

Den typischen MG-Look trägt die mittlerweile zum chinesischen SAIC-Konzern gehörende Marke MG nicht mehr. Zweisitzige Sportwagen, das war einmal, heute geht es bei der britischen Marke „Made in China“ um Kleinwagen oder SUV-Modelle. Das 4,60 Meter lange Kompakt-SUV EHS sind wir neulich gefahren und das Fazit dieses Ausflugs ist größtenteils positiv, denn der EHS überzeugte durch viel Komfort, gute Fahrleistungen und hohe Handlichkeit. In dem Sinne ein empfehlenswertes Auto für den Alltag, das sich in der Stadt als sehr wendig zeigt und auf der langen Reise mit angenehmem Reisekomfort überzeugt.

 Foto: Marc Schonckert

Der MG EHS ist ein Plug-in-Hybrid, hier arbeiten ein 1,5-Liter-Turbo-Benziner mit 119 kW/162 PS und ein 90 kW/122 PS starker E-Motor zusammen, das ergibt eine Systemleistung von 190 kW/258 PS, die an die Vorderachse gehen. Das ist ganz ordentlich für ein PHEV (Plug-in Hybrid Electric Vehicle) dieser Größenordnung. Den Strom liefert ein Akku mit einer Kapazität von 16,6 kWh, das reicht für eine reine E-Autonomie von 52 Kilometern, meint man bei MG, ist aber in Wirklichkeit viel weniger, wenn man im rein elektrischen Betrieb auch mal eine Tempo-30-Zone verlassen möchte. Ein Pluspunkt gleich zu Beginn: die Rekuperation.

 Foto: Marc Schonckert

Beim Bremsen oder Segeln kriegt man mehr zurück in die Batterie als bei anderen PHEV-Autos gewohnt, beim Verbrauch über eine längere Strecke kann man schon mal die 6-Liter-Marke unterbieten, vorausgesetzt, man fährt sachte, sanft und vorausschauend. Mit voller Batterie kann man auf den ersten 100 Kilometern mit sehr geringem Verbrauch rechnen. Drei Liter wären da im Bereich des Möglichen, aber ist der Batteriespeicher erst einmal leer, übernimmt der Benziner, zumindest für einen Teil der Strecke, bevor der Akku sich wieder etwas erholt hat und dem Benziner zu Hilfe eilt. Wer beschleunigt und voll aufdrehen möchte, wird eine gewisse Wartezeit in Kauf nehmen müssen, bevor der EHS so richtig in Fahrt kommt. Eine Feststellung, die man im Alltag und im heutigen Verkehr nur selten machen kann oder darf, doch bei normaler Fahrweise verfügt der EHS über ausreichend Kraft und Antrittsstärke, um munter im Verkehr mitzuhalten, darauf kommt es heute an.

 Foto: Marc Schonckert

Oma mit den Springerstiefeln war anfangs begeistert, als ich sie zu einer Fahrt im MG einlud, doch als sie dann das Auto ganz von nah sah, dachte sie anfangs an einen schlechten Scherz und suchte fieberhaft in ihrer Tasche nach Schlagstock und Wurfmesser. Nach gutem Zureden konnte ich sie dann zu einer Fahrt überreden. Als sie in den Sportsitzen Platz genommen hatte, gab sie immerhin zu, dass man in Alcantara und Lederbezügen doch etwas besser aufgehoben war als damals in den MG-Sitzen, deren Rückenlehnen knapp unter die Schulterblätter reichten. Das Komfort- und Sicherheitsaufgebot des MG EHS ist mehr als ausreichend für zeitgemäße Ansprüche. Zumal Interieur und Ausstattung auch qualitativ überzeugen, hier ist keine chinesische Billigware, wie man anfangs befürchtet hatte. Assistenz-Systeme, Info-Display, Bedienungstasten- und Schalter, hier ist alles am richtigen Platz, am Ende war Oma zufrieden, konnte sich aber ein „Nicht auszudenken, wenn die Morgan einmal in die Hände kriegen!“ verkneifen.

 Foto: Marc Schonckert