Wenn die Schule zum Tatort wird

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Mobbing, Racketing, Cyber-Mobbing sind Phänomene, die – glaubt man den offiziellen Stellen – in letzter Zeit zunehmen. Die Schulen sind offensichtlich Orte, an denen diese Formen des Kollegenterrors verstärkt präsent sind. Das „Lycée Aline Mayrisch“ stellte nun gemeinsam mit dem regionalen Präventionsbüro der Polizei Luxemburg ein Projekt vor, dem sich auch andere Schule anschließen sollen.

In Zusammenarbeit mit dem Schulministerium, der Staatsanwaltschaft (Abteilung Jugendschutz), dem SNJ und Bee Secure haben Schüler des „Lycée Aline Mayrisch“ drei Videoclips zu den oben genannten Themen gedreht. Bei der Vorführung der Kurzfilme am Dienstag im „Forum Geesseknäppchen“ begrüßte Schuldirektor Gaston Ternes neben Bildungsminister Claude Meisch und Staatssekretärin Francine Closener den Generaldirektor der großherzoglichen Polizei, Philippe Schrantz,
sowie Lehrer und Schüler des Lyzeums.

Die Schule dürfe kein „Ort der Qual“ sein, unterstrich Claude Meisch, der dann darauf hinwies, dass Opfer von Mobbing oder Racketing (Gewalt, Zerstörung von fremdem Besitz oder Diebstahl) oft allein sind.

Jeder Fünfte

Jeder fünfte Schüler werde einmal in seiner Laufbahn Opfer eines solchen feindseligen Aktes. 20 Prozent dieser Schüler hätten auch schon einmal über Suizid nachgedacht.
Es sei demnach die Aufgabe der Schule – und zwar der ganzen Schule, nicht nur einzelner Dienste – gegen jede Form von Psychoterror vorzugehen. Mobbing und Racketing könnten vom Fernbleiben der Schule bis hin zu Depressionen bei den Betroffenen führen. Neben präventiver Arbeit müssten die Täter zur Verantwortung gezogen werden, so der Minister.

Auch Francine Closener ging auf die „erschreckende Zunahme“ dieser Formen von Gewalt ein. Durch die Polizeireform werde der Prävention künftig eine größere Rolle als bislang zukommen, so die Staatssekretärin, die mehr Personal in diesem spezifischen Bereich ankündigte. Polizisten würden schon jetzt bis zu 3.000 Stunden landesweit in den Schulen aufklären, so Closener weiter.

Dass die Gewalt nicht nur ein Problem in den Schulen ist, verdeutlicht Zahlenmaterial aus dem Vorwort des Polizeidirektors in der Broschüre zu den Filmen, die in der Schule als pädagogisches Material und zur Aufklärungsarbeit genutzt werden wird. Die Polizei hat im Jahr 2015 rund 40.500 Straftaten registriert, von denen sich immerhin 21 Prozent physisch gegen Menschen richteten. Der Trend sei zwar rückläufig, die Zahl beeindruckt dennoch. Die Schüler des „Lycée Aline Mayrisch“, jedenfalls ein Teil unter ihnen, sind nach der zweijährigen Vorbereitung zum Projekt sensibilisiert …

Butzi
27. Oktober 2017 - 7.30

Mobbingprevention an Initiativen? Ech war dräi Joer am Alien Mayrisch an sin rausgaangen well déi Leit mech do krank gemaach hun, an ech schwetzen net nëmmen vun den Schüler. Initiativen wëllen ze weisen ass alles schéin a gutt, mee een deen mobben wëll deen mecht et. Mir kruten deemols an Klass gefrot op bei eis en Mobbingfall wier an grad "Täter" soten am haarsten nee. Déi Betraffen hun sech nëmmen ugekukt an naicht gesot. Wisou? Well een sech net onbedingt ëmmer traut eppes ze soen, well d'Selbstwertgefill zu dem Zäitpunkt schon gelidden hat.

O.J.
26. Oktober 2017 - 12.50

Volltreffer!

Bender
26. Oktober 2017 - 8.22

Suicide Préventioun zu Letzebuerg? Plastikmauren laanscht Bréckeglänneer, Leitplanke a Radare op Strooße mat deene vill-diskutéierten Beem (vun deene jiddferee wees, dass Leit sech do embréngen). Thema sérieux discutéiren ? Nö, léiwer alles schéin ennert den Teppech kieren, kéint jo sin, dass een eise perverse Wirtschaftsmodell a Fro steltt...

Jemp
25. Oktober 2017 - 22.59

Da ja unser Schulminister, zeitens seiner Schulzeit, Andersdenkende, unter Beifall eines Teiles der Lehrerschaft, kraeftig mitgemobbt hat, wird es ihm wohl jetzt schwerfallen das Problem zu verstehen, da er sich sonst selbst mit dem Fuss in den Hintern treten muesste.

Peter Mutschke
25. Oktober 2017 - 20.46

Ich Jahrgang 1957 wurde auch gemobbt und die meisten anderen Mitschüler auch.Meistens ging es dabei um Kleidung,Umgangsformen und Verhalten in bestimmen Situationen.Cool wirken war damals schon angesagt .Aber an ernsthafte Gewalt dachte niemand. Woran das wohl liegen mag.

Traureg:-((
25. Oktober 2017 - 13.55

Schleierhaft an Developper, Merci, Merci fir Är Zeilen. Et gëtt alles schéi geried, esou wéi et dem Minister grad passt. Datt et do Kanner an de Schoulen richteg schlecht geet, bis hinn zum Suizid, dat interesséiert verschidde Leit net. Se hänken en Deckmäntelchen ronderëm a maachen, wéi wann se eppes géint de Mobbing ënnerhuele géifen. Wann et awer Leit ginn, déi Saachen opdecken, ginn déi kuerzerhand éliminéiert an duerch solcher ersaat, déi dat gesinn, wat de Minister a seng Leit toleréieren a gesi wëllen.... Manner Gewalt a manner Mobbing, et kann ee nëmme kräischen, bei esou Aussoen. Déi aarme Kanner!!!!!!

Developper
25. Oktober 2017 - 11.15

An do virdrun ass getitelt ginn “Nur eine Frage der Zeit, bis ein Lehrer mit einem Messer angegriffen wird”

Schleierhaft
25. Oktober 2017 - 9.26

Ach? Racketing, Mobbing und Co nehmen zu? Jeder 5. Schüler schon ein Opfer? Und wiederum ein 5. hiervon habe schon mal an Selbstmord gedacht? Vor nicht mal einer Woche stand hier im "t" aber noch etwas ganz anderes. Nämlich dass die "Anzahl der Gewaltakte an Schulen eher abgenommen" habe. Link: https://www.tageblatt.lu/headlines/die-anzahl-der-gewaltakte-an-schulen-hat-eher-abgenommen/ Was stimmt denn nun?