Erste BilanzKnapp 15 Prozent verweigern Teilnahme an Schnelltests in der Schule

Erste Bilanz / Knapp 15 Prozent verweigern Teilnahme an Schnelltests in der Schule
Seit dem 19. April testen sich Luxemburgs Schüler einmal pro Woche anhand eines Schnelltests auf Sars-CoV-2. Die Teilnehmerquote liegt laut Bildungsministerium bei 85,5 Prozent.  Foto: dpa/Robert Michael

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In einer ersten Bilanz zum flächendeckenden Einsatz der Schnelltests an Luxemburgs Schulen zeigt sich das Bildungsministerium zufrieden. Die Teilnehmerquote von 85,5 Prozent sei hoch. Dennoch verweigern knapp 15 Prozent die Teilnahme an den Tests. Somit bleibt eine Dunkelziffer nicht getesteter Schüler und Lehrer in der Schulgemeinschaft bestehen.

Nach einer Pilotphase in einigen ausgewählten Grundschulen und Lyzeen wurden die Schnelltests nach den Osterferien flächendeckend an allen Schulen in Luxemburg eingeführt. Diese Antigen-Tests werden von den Schülern selbst durchgeführt und sollen eventuell positive Kinder als solche aufdecken. In der Woche vom 19. April haben die Schüler ein Testkit mit nach Hause bekommen, um den Selbsttest zusammen mit den Eltern durchzuführen. Dies, so das Bildungsministerium, um den Eltern einen Einblick zu verschaffen, wie ein solcher Schnelltest durchgeführt wird. Zusammen mit dem Test haben die Eltern eine Einverständniserklärung erhalten, mit deren Unterzeichnung sie sich bereit erklären konnten, dass ihr Kind in Zukunft an solchen Tests in der Schule teilnehmen kann.

Die Direktionen haben dem Ministerium mitgeteilt, dass Kinder und Jugendliche keine Schwierigkeiten bei der Durchführung der Tests hatten

Bildungsministerium

Seit dem 26. April können sich die Schüler, deren Eltern damit einverstanden sind, in ihrer Klasse selbst testen. Das Bildungsministerium zieht nun eine erste Bilanz dieser Tests. Demnach haben 85,5 Prozent der Eltern und volljährigen Schüler ihr Einverständnis für die Durchführung solcher Tests gegeben. Laut Ministerium zeige die hohe Zustimmungsrate, dass dieses neue Mittel im Kampf gegen die Pandemie eine starke Akzeptanz gefunden habe. Generell könne man sagen, dass der Ablauf der Tests gut funktioniert habe. „Die Direktionen haben dem Ministerium mitgeteilt, dass Kinder und Jugendliche keine Schwierigkeiten bei der Durchführung der Tests hatten.“ Schüler, die positiv getestet wurden, konnten zudem zeitnah durch ihre Eltern von der Schule abgeholt werden, heißt es weiter in der Mitteilung.

In der Woche vom 19. April, in der die Schüler die Testkits mit nach Hause nehmen durften, wurden 27 positive Fälle gemeldet. In der Woche danach, in der die Tests zum ersten Mal in allen Schulen durchgeführt wurden, sind 43 positive Schüler von insgesamt 49.777 detektiert worden. Dies ergebe laut Bildungsministerium eine Positivitätsrate von 0,078 Prozent in sämtlichen Grundschulen und Lyzeen.

Hohe Quote mit Dunkelziffer

Eine digitale Plattform wurde in Zusammenarbeit mit der „Inspection sanitaire“ eingerichtet, die es ermöglicht, die Eltern per E-Mail zeitnah über das Ergebnis des Schnelltests ihres Kindes zu informieren. Nach Auswertung der Tests geben die Lehrkräfte die Testresultate dort ein. In der Mitteilung des Bildungsministeriums wird Claude Meisch mit den folgenden Worten zitiert: „Die Einführung der Schnelltests in den Schulen war ein Erfolg, dank des Einsatzes sämtlicher Akteure des Schulwesens. Die Selbsttests sind eine zusätzliche Garantie, die das Öffnen der Schulen gewährleisten sollen, und tragen somit zum Wohlbefinden der Schüler und deren schulischem Fortschritt bei.“

Eine Quote von 85,5 Prozent kann einerseits als ein positives Signal gewertet werden. Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass knapp 15 Prozent der Schüler nicht einmal die Woche getestet werden. Laut Aussage von Claude Muller, Virologe am LIH (Luxembourg Institute of Health), in einem Tageblatt-Gespräch vergangene Woche, sollte man jene Schüler, deren Eltern keine Einverständniserklärung zum Selbsttest unterschrieben haben, in den Distanzunterricht schicken. Sein Wortlaut: „Wer sich also hier außerhalb der Solidaritätsgemeinschaft stellt, kann damit im Homeschooling weitermachen“. Der Virologe empfiehlt zudem, die Selbsttests zweimal pro Woche durchzuführen. Er bezeichnet die Schnelltests als Gamechanger gegen steigende Infektionszahlen.

Charel Hild
5. Mai 2021 - 10.00

An enger Klass vun 20 sin der also 3 wou den Test kategoresch refuséieren. Villaicht kréie si ee Stäberchesschnapp, ok. Derounst get et just zwee Grënn den Test ze refuséieren: "ech muss dat net, also machen ech et net"/"ech erkennen och no langem Nodenken de Sënn vum Teste met". Gambia ënnerhëllt näischt well si wëll DP Fundament net rabbelqueesch machen.

Jimbo
4. Mai 2021 - 16.48

Nodeems seguer de Premier jo gesot huet, dass en deene Schnelltester net soll trauen, ass dat do jo awer kompletten Blödsinn. Da kann e grad sou gutt guer keng machen wann et souwuel Falsch-Postif ewei Falsch-Negativ Resultater kann ginn…

Paul
4. Mai 2021 - 13.12

Déi selbsternannten Experten seif dat DrDr Muller oder Schmit sinn esou lues ob engem absolut diktatoreschen sanitären Tripp ukomm, an wat nët vun hierer onsäglecher Arroganz ofgeseent ass, daerf nët sinn an gëtt inquisitoresch verdaamt. Iergendwann waert hiert Verhaalen bestëmmt eng juristesch Retourkutsch kréien.

HTK
4. Mai 2021 - 13.08

@Gast, leider haben wir es mit einem Virus zu tun der Menschen tötet. Und wir sprechen nur von Zivilcourage und gesundem Menschenverstand der dazu dienen sollte in kürzester Zeit die Pandemie in den Griff zu bekommen. Sollte ich mir Gedanken machen wenn ich infiziert bin,den Test verweigert habe und etliche Leute angesteckt habe von denen vielleicht sogar einige sterben? Ich denke schon. Das ist das Problem das weit vor der Angst einer Diktatur stehen sollte. Aber so ist das mit der Öffentlichen Meinung: ob Radar,Scanner,Kameraüberwachung,Volkszählung,Tram,Gratistransport,Impfung,Test, usw.usw.--alles ist erstmal ein Eingriff in die persönliche Freiheit oder es ist einfach nur schlecht weiles einem nicht in den eigenen Kram passt.Aber bei Naturkatastrophen (und sowas haben wir jetzt gerade)sollte man nicht so engstirnig sein,denn der Natur ist unsere Meinung egal.

A.S-H.
4. Mai 2021 - 11.23

„Wer sich also hier außerhalb der Solidaritätsgemeinschaft stellt, kann damit im Homeschooling weitermachen“. Wen net matmécht gitt ausgeschloss resp. bestrooft an et gitt awer als Choix dohinner gestallt. Ech sinn an enger sozialistischer ‘Solidaritätsgemeinschaft’ opgewuess a kennen sou Methoden. Den Här Claude Muller sollt sech mol iwerleen wat hien do äussert.

Sarg Gast
4. Mai 2021 - 10.49

@HTK Ich sage es mal so. Unaghängig davon, wie ich genau über die Pandemie und die damit verbundenen Massnahmen denke: Sie müssen gar nichts, ausser sterben. Das heisst, Sie können alles verweigern, sogar den Alkoholtest. Dann müssen Sie aber mit den Konsequenzen, welcher Art diese auch immer sein werden, leben. Aber, generell können Sie zu gar nichts gezwungen werden, wenn Sie etwas nicht wollen. Andernfalls hätten wir ja ein totalitäres Regime. Aber keine Angst, leider sind wir auf gutem Wege in die Diktatur... ;-)

HTK
4. Mai 2021 - 8.34

Ohne Leugner und Verweigerer wären wir schon weiter. Kann man auch den Alkoholtest verweigern? Ich denke nicht.