Reaktion auf InfektionszahlenZwei Luxemburger Schulen wechseln ins Rotationsprinzip – Schultransport soll verstärkt werden

Reaktion auf Infektionszahlen / Zwei Luxemburger Schulen wechseln ins Rotationsprinzip – Schultransport soll verstärkt werden
Zwei Schulen hierzulande kehren zum wöchentlichen A-B-Wechselmodell zurück Foto: dpa/Andreas Arnold

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Einige Luxemburger Schulen reagieren laut Bildungsministerium auf die hohen Fallzahlen des Coronavirus im Großherzogtum und schicken ihre Klassen freiwillig ins wöchentliche A-B-Wechselmodell. Und auch der Schultransport soll nun verstärkt werden, um weniger Schüler pro Bus befördern zu können.

Bereits seit einiger Zeit wollen die Zahlen der Coronavirus-Neuinfektionen im Großherzogtum nicht mehr fallen. Einige Schulen haben nun darauf reagiert, indem sie das wöchentliche A-B-Wechselmodell für Klassen wieder einführen. Das erklärte eine Sprecherin vom Bildungsministerium auf Tageblatt-Anfrage. Dabei handele es sich um das „Lycée Michel Lucius“ und die „Ecole nationale pour adultes“ (ENAD) in der Luxemburg-Stadt.

Die Möglichkeit für Sekundarschulen, so ein Rotationssystem einzuführen, ist laut Bildungsministerium im Stufenplan für das Schuljahr 2020/21 explizit vorgesehen. Änderungen der Schulorganisation müssten allerdings zunächst dem Ministerium vorgelegt werden und bedürfen einer Erlaubnis. Die Schulen haben sich also freiwillig dazu entschieden, die Klassen in wöchentlich wechselnden Schichten zu unterrichten.

Die Analysen der Infektionszahlen der vergangenen Woche zeigen laut Bildungsministerium, dass nur „sehr wenige Infektionsketten (Szenario 3) in den Schulen aufgetreten sind“. Der Großteil der positiven Fälle in den Schulen sei dem ersten Szenario zugeordnet – also jeweils ein einziger positiver Test in einer Klasse ohne weitere Ansteckungen innerhalb der Klasse. In den Schulen selbst bleiben derzeit seitens des Bildungsministeriums also vorerst alle Regeln so, wie sie sind.

Größere Busse und zusätzliche Fahrten

Doch beim Transport der Schüler zu den Einrichtungen soll es nun Verstärkung geben. Es gebe zwar auch dort keine Hinweise darauf, dass – unter der Voraussetzung, dass die sanitären Maßnahmen berücksichtigt werden – der öffentliche Transport als epidemiologisch bedeutsam einzustufen sei. Trotzdem ist laut dem Bildungsministerium als Vorsichtsmaßnahme beschlossen worden, den Transport der Schüler zu den Einrichtungen zu erweitern. Für eine Reihe von Buslinien seien zusätzliche Fahrten eingeführt worden und es sollen zudem größere Busse zum Einsatz kommen.

Ob es seitens der Regierung an den Schulen selbst eine Anpassung der Maßnahmen geben könnte, wird sich noch zeigen: „An einer tiefergehenden, differenzierten Analyse der positiven Fälle in den Schulen wird zurzeit gearbeitet“, heißt es vom Ministerium. Anhand der Ergebnisse werde sich zeigen, ob es zusätzliche Maßnahmen oder eine Anpassung der bestehenden Maßnahmen geben müsse. Eine neue Entscheidung darüber könnte es bereits Mitte dieser Woche geben – das deutete Bildungsminister Claude Meisch in der vergangenen Woche bei einem Interview des Radiosenders 100,7 an. Denkbar sei demnach zum Beispiel erneutes Homeschooling für Oberschulklassen.