„Wir wollen eine bessere Kommunikation“

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1987 zog Jean-Paul Weydert nach Strassen. Über sein Engagement in der Vereinswelt kam er mit der Politik in Kontakt. Im Oktober stellt er sich zum vierten Mal zur Wahl. Vor allem die Kommunikation und Transparenz will der Physiotherapeut, der seinem Beruf seit drei Jahren im "Centre hospitalier" nachgeht, verbessern.

Es war ein „Hin und Her“ im Gemeinderat, das dafür sorgte, dass Jean-Paul Weydert 2004 und 2007 in den Gemeinderat nachrückte.

Oppositionsrat Jean-Paul Weydert (DP)

Seine politische Karriere begann der Physiotherapeut, der seit 1987 in der Gemeinde lebt und bis vor drei Jahren auch seine Praxis dort hatte, 1993. Am 9. Oktober stellt er sich somit zum vierten Mal als Kandidat.

Durch sein Engagement in der lokalen Vereinswelt fand er schnell Spaß an der Kommunalpolitik. „In der Politik ist es wie im Sport, es geht darum, als Team zusammenzuarbeiten, um seine Ziele zu erreichen“, sagt der ehemalige Basketball-Spieler und -Trainer, der sich gerne im Sinn der Gesellschaft engagiert.

Rückblickend sieht er das Freizeitbad „Les Thermes“ als größtes Projekt. 1999 hatte die DP das Bad im Wahlprogramm angekündigt, durch Unklarheiten bezüglich des Standorts und der Nähe zu den Tanks geriet das Vorhaben abermals in Verzug. 2004 fand der Spatenstich statt, 2008 konnten die ersten Besucher begrüßt werden.

Gemeinsam entscheiden

Andere Projekte, die zum Teil schon länger zurückliegen und von der DP in die Wege geleitet wurden, betreffen die Modernisierung des Rathauses und des Kulturzentrums „Centre Barbelé“, den Bau einer zweiten Sporthalle und die Anpassung der Schulanlagen.

Ein Problem sieht Weydert in der aktuellen Majorität: „Sie sind zu drei und das funktioniert nicht optimal. Das sieht man am Beispiel des Recyclingzentrums, das nach kurzer Zeit wieder schließen musste, weil nicht alle Genehmigungen vorlagen. Jetzt müssen sich die Strassener wieder am Stadion in Luxemburg anstellen. Einer redet am anderen vorbei.“ Als DP will man transparenter arbeiten und den Bürger mit in die Entscheidungsfindung einbinden und das Wachstum der Gemeinde bremsen.

Einig ist man sich in Strassen, dass der Wohnraum immer teurer wird. Die rezenten Maßnahmen der Majorität sieht man dabei allerdings kritisch. „Ein Haus von 500.000 Euro zu bauen und als sozialen Wohnungsbau zu bezeichnen, ist nicht der richtige Weg.“ Wenn es ihm nach geht, soll sich die Gemeinde ganz als Bauherr zurückziehen und die „Société nationale des habitations à bon marché“ beauftragen.

Wandel der Seniorenpolitik

„Strassen ist flächenmäßig eine kleine Gemeinde. Unser Wachstum muss geplant werden. Wir zählen derzeit rund 7.000 Einwohner. Explodiert unsere Einwohnerzahl, hat das auch eine Auswirkung auf unsere Mobilität.“

In Zukunft möchte Weydert vor allem die Kommunikation – sowohl gemeindeintern wie auch mit dem Bürger – verbessern und verstärkt auf die Anliegen der einzelnen Komissionen hören. Des Weiteren liegt noch kein PAG vor, der die Zukunft von Strassen maßgeblich mitbestimmt. Ein frommer Wunsch ist auch für Weydert, dass der Ort wieder ein richtiges Zentrum erhält. „Wir wollen keine Schlafgemeinde werden. Wir wollen eine attraktive Gemeinde schaffen. Daher überlegen wir, zwischen den Thermen und dem Schulcampus einen Park mit Freizeitanlagen über die nächsten Jahre anzulegen.“

Erweitert werden soll auch das Angebot zur Kinderbetreuung, das bislang nicht ausreicht. Ein Projekt, um die 12- bis 15-Jährigen nach der Schule zu beaufsichtigen, soll umgesetzt werden. Ein Wandel soll auch in der Seniorenpolitik erfolgen.

Alte Menschen bedürfen mehr als reiner Pflege. Das Angebot an Sportgruppen und anderen Aktivitäten soll ausgebaut werden und betreute Wohneinrichtungen, wo Alt und Jung zusammenleben, sollen geschaffen werden. Die Senioren sollen vermehrt in das Gesellschaftsleben integriert werden.

Leiden tut die Gemeinde unter dem starken Verkehrsaufkommen. Passiert zu den Stoßzeiten auf der Autobahn ein Unfall, kommt der Verkehr zum Erliegen. „Projekte zu einer Umgehungsstraße liegen vor. Hoffentlich werden sie in Angriff genommen.“

Ein weiteres Problem wird der Bau der Europaschule in Mamer sein, der 2013 beginnt und weiteren Verkehr mit sich bringt. „Da ist der Staat gefordert.“