Australische StudieWie Katzen und Hunde auf die Pandemie reagieren

Australische Studie / Wie Katzen und Hunde auf die Pandemie reagieren
Hunde und Katzen verhalten sich unterschiedlich, sind aber bei den Menschen gleichermaßen beliebt  Foto: Archiv

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Forscher in Australien haben untersucht, wie Haustiere auf die Ausgangssperren und das Home-Office während der Pandemie reagieren. Dabei kam heraus: Während Hunde die Anwesenheit ihrer Herrchen und Frauchen genießen, scheinen Katzen da anderer Meinung zu sein.

„Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal“, amüsierte sich einst der berühmte deutsche Journalist, Schriftsteller und Satiriker Kurt Tucholsky. Dass Katzen und Hunde sehr unterschiedliche Persönlichkeiten haben, das würden sicher viele Haustierbesitzer auch ohne wissenschaftliche Untersuchung unterschreiben.

Eine Studie aus Australien wollte nun jedoch herausfinden, wie die Tiere mit den Lockdowns während der Pandemie umgehen. Dafür befragten Forscher der James-Cook-Universität in Townsville fast 400 allein lebende Menschen und untersuchten gleichzeitig, welchen Effekt der Besitz von Haustieren auf die Menschen hatte: Also beispielsweise, ob die Tiere helfen, besser mit Depression und Angst während der schwierigen Zeit umzugehen.

Katzen zeigen gerne mal die kalte Schulter

100 Prozent aller Hundebesitzer gaben dabei an, dass ihre Haustiere glücklich waren, sie zu sehen. Bei den Katzen dagegen gab etwa die Hälfte der Besitzer an, dass dies nicht der Fall war. „Wir haben einige Antworten erhalten, dass die Katzen eher konsterniert waren, wenn ihre Besitzer die ganze Zeit zu Hause waren und ihren persönlichen Raum vereinnahmten“, sagte die Psychologie-Dozentin Jessica Oliva, die die Studie leitete, dem australischen Sender ABC.

Etwa 50 Prozent der Katzenbesitzer gaben an, dass sich ihre Katzen auf eine Art und Weise verhielten, die sie annehmen ließ, dass die Tiere von ihrer Anwesenheit eher wenig begeistert waren. So zeigten sie ihren Besitzern gerne mal die kalte Schulter, wie es in dem Bericht hieß.

Hunde helfen gegen Einsamkeit

Laut Oliva sind Lockdowns in gewisser Weise eine Chance für Tierhalter zu erleben, wie ein Tag im Leben ihrer Haustiere aussieht. „Unsere Haustiere leben normalerweise unter luxuriösen Bedingungen, sie haben ein warmes Bett, sie haben Spielzeug zur Unterhaltung und Jacken für den Winter“, sagte sie dem Sender. Gleichzeitig würden ihnen aber bestimmte Freiheiten fehlen, die auch wir Menschen während der Lockdowns verloren haben: „Die Freiheit, zu kommen und zu gehen, wie sie wollen, die Freiheit, Kontakte zu knüpfen.“

Einen Hund im Haus zu haben, schien sich auf die Befragten rundum positiv ausgewirkt zu haben: „Rein der Besitz eines Hundes schien die Auswirkungen der Einsamkeit in gewisser Weise abzufedern“, wurde Oliva in einer Pressemitteilung der Universität zitiert. Für Hundebesitzer war es zudem wichtiger als für Katzenbesitzer, ein anderes Lebewesen im Haus zu haben, das man berühren und fühlen konnte. Sowohl Hunde- wie auch Katzenbesitzer nahmen ihre Haustiere aber „als Entschuldigung“, um laut zu sprechen – etwas, das laut der Forscherin die Konzentration und Leistung bei kognitiven Aufgaben verbessert. Hundebesitzer fühlten sich zudem weniger einsam als Katzenbesitzer, da der Hund „eine Ausrede“ war, um nach draußen zu gehen und Sport zu treiben. Diese Routine habe wiederum die Möglichkeit geschaffen, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. „Sowohl das Spazierengehen als auch die Geselligkeit wirken sich positiv auf die psychische Gesundheit aus“, sagte Oliva.

Hundebesitzer sind geselliger, Katzenbesitzer intelligenter

Eine weitere Beobachtung der Forscherin war, dass Hundebesitzer durch ihre Schützlinge „ein gesteigertes Bewusstsein und mehr Achtsamkeit“ zeigten. Bei Katzenbesitzern war dagegen keine gesteigerte Aufmerksamkeit zu beobachten.

Letzteres könnte aber auch mit der unterschiedlichen Persönlichkeit von Hunden- und Katzenbesitzern zusammenhängen. Diese wurde bereits in früheren Studien untersucht. Dabei kam beispielsweise zutage, dass Menschen, die Hunde bevorzugen, meist verständnisvoller, nachgiebiger, hilfsbereiter, zuverlässiger und geselliger sind. Katzenliebhaber dagegen sollen fantasievoller, experimentierfreudiger und vor allem intelligenter als Menschen mit Hunden sein.