Rheinland-PfalzVorschlag: Bewirtung oder Hotelzimmer für Luxemburger nur gegen negativen Test

Rheinland-Pfalz / Vorschlag: Bewirtung oder Hotelzimmer für Luxemburger nur gegen negativen Test
(Symbolfoto) Foto: AFP/Peter Komka

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Ein Funktionär im rheinland-pfälzischen Horeca-Sektor hat drastische Ideen, wie mit der Kundschaft aus dem Großherzogtum umzugehen sei. Die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen steigt in Luxemburg zwar nicht mehr stark an, trotzdem bleibt es wohl vorerst bei der Reisewarnung.

Der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes Rheinland-Pfalz, Gereon Haumann, warnt davor, die Entwicklung im Nachbarland Luxemburg auf die leichte Schulter zu nehmen. Die Zahl der Neuinfektionen liege nun mal über der in Deutschland festgelegten Grenze. Und die besage, dass Bürger, die in solchen Risikogebieten leben, nicht ohne Nachweis eines negativen Tests nach Deutschland einreisen dürften.

Haumann schlägt vor, dass die entsprechenden Regionen oder Länder von sich aus ein Ausreiseverbot für die dort lebenden Menschen verhängen sollen. Er hat sich dafür ausgesprochen, dass Luxemburger ohne negativen Corona-Test nicht mehr in deutschen Restaurants bewirtet und in Hotels übernachten sollten. Zwar treffe das Wegbleiben der Luxemburger die Gastronomie hart, aber man müsse sich an die Vorgaben halten, so Haumann.

Hat Luxemburg die Trendwende geschafft?

Seit ein paar Tagen gehen die Zahlen wieder zurück. Wurden vor einer Woche noch deutlich über 50 neue Fälle pro Tag gemeldet, waren es am Sonntag 36. Am Montag vermeldete die Gesundheitsdirektion elf neue Infektionen, sieben davon bei Bürgern aus Luxemburg, vier bei nicht dort lebenden Personen, und am Dienstag wurden 25 positiv getestete Luxemburger vermeldet.

Gesundheitsministerin Paulette Lenert sagte im Interview mit dem Tageblatt, dass die Zahlen „etwas erhöht vor sich hindümpelten“. Sie gehe nicht von größeren Infektionswellen aus, sondern davon, „dass es in Zukunft mit kleineren Mini-Wellen weitergeht“. Und weiter: „Dass die Infektionszahlen auf null zurückgehen, ist eine Illusion.“

Trotz des Rückgangs gilt Luxemburg in Deutschland weiterhin als Risikogebiet, weil die Zahl der Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner gerechnet innerhalb einer Woche weiterhin über 50 liegt. Bund und Länder hatten sich darauf geeinigt, dass bei einer Überschreitung dieses Wertes Regionen (auch innerhalb Deutschlands) oder Länder außer­halb der Bundesrepublik als Risikogebiet eingestuft werden.

Reisewarnung bleibt bestehen

Einher geht das mit einer vom Bundesaußenministerium ausgesprochenen Reisewarnung. Diese ist für Luxemburg seit 14. Juli unverändert gültig. Vor einer Woche lag die Rate der Neuinfektionen laut dem European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC), der obersten Seuchenbekämpfungs-Behörde in Europa, in drei europäischen Ländern über 60 auf 100.000 Einwohner. Neben Luxemburg waren das Spanien und Rumänien. Ob und wann es eine Anpassung der Reisewarnung für Luxemburg geben wird, ist unklar. Anfragen an das deutsche Bundesgesundheitsministerium und das Außenministerium, die für die Warnung zuständig sind, blieben bis Redaktionsschluss unbeantwortet.

Anders als etwa für Spanien, Rumänien oder Bulgarien, wo das Auswärtige Amt Reisewarnungen nur für bestimmte Regionen, in denen die Infektionszahlen besonders hoch sind, ausgesprochen hat, zählt für das für die Gesundheitsüberwachung in Deutschland zuständige Robert-Koch-Institut ganz Luxemburg als Risikogebiet.

Blick fürs Detail

Mittlerweile hat Lenert jedoch das Infektionsgeschehen im Großherzogtum nach den einzelnen Bezirken aufgeschlüsselt. Dabei wird ersichtlich, dass die Mehrzahl der Neuinfektionen am 13. Juli und 2. August im Süden des Landes rund um Esch/Alzette und in der Hauptstadt aufgetreten ist. In den Grenzgebieten rund um Grevenmacher, Echternach oder Vianden sind die Zahlen vergleichsweise niedrig.

Das ECDC sieht Länder wie Luxemburg, in denen eine Vielzahl von Corona-Tests durchgeführt werden, gut gegen die weitere Ausbreitung des Virus gewappnet. In keinem anderen europäischen Land würden so viele Personen getestet wie in Luxemburg, heißt es in einem am Montag veröffentlichen Risikoreport. Mit 10.659 Tests pro 100.000 Einwohner sei die Rate europaweit am höchsten. Dadurch würden auch viele Infektionen frühzeitig festgestellt und die Weiterverbreitung könnte unterbunden werden. Die Behörde warnt daher davor, bei Reisebeschränkungen nur auf die reinen Infektionszahlen zu schauen. Man müsse auch die Teststrategie der jeweiligen Länder dabei betrachten.

Luxemburg hatte sich bereits sehr früh dazu entschieden, möglichst einen Großteil der Bevölkerung und auch der Pendler zu testen. An dieser Strategie will man auch weiterhin festhalten, auch wenn das zu einer höheren Zahl an aufgedeckten Infektionen und damit verbunden Reiseeinschränkungen führt (neben Deutschland haben auch Großbritannien und die Schweiz Reisewarnungen für Luxemburg ausgesprochen).

* Der Autor ist Redakteur des Trierischen Volksfreund, wo dieser Text zuerst erschienen ist.

Patrick
15. August 2020 - 9.35

Man hält es im Kopf nicht aus, was die deutsche Politik ((das (Heiko) -Maß ist voll)), hier mit Luxembourg veranstaltet. Ist man kein politisch Verantwortlicher, sondern Präsident irgendeines unsinnigen Verbandes, muss man sich natürlich auch wichtig machen. Mediale Präsenz ist ja „geil“. Ob dieser gequirlte Dünnpfiff nun Sinn macht oder nicht, Hauptsache ich spiele im politischen Tollhaus mit. Shake-Hand with Angie! Liebe Luxembourger, liebe luxembourger Freunde, liebe luxembourger Kunden, liebe Bewohner und Kollegen aus und in Luxembourg: Mir ist schon der Kamm geschwollen zu Beginn der Covid-Krise, als an den Grenzübergängen bewaffnete Polizisten standen (da fühlt man sich doch gleich wie an der DDR Grenze). Unglaublich 2020. Wenn die deutschen Politiker eines NICHT können, dann ist das EUROPA. Wie willkürlich und dumm all diese Entscheidungen sind, sieht man alleine an dem Umgang mit den Grenzgängern: Da ja alle luxembourger Menschen so ansteckend sind, fahren jeden Tag die Grenzgänger nach Luxembourg um zu Arbeiten, zu Essen, mit ansteckenden Luxembourgern zu sprechen...... Dann Abends um 17: 00 ins Auto, um ins ach so saubere und perfekt geschützte good old Germany zu fahren ( Danke Herr Spahn, Herr Seehofer, Frau Merkel). Kuss an meine Frau, meine Tochter meinen Sohn. Wir sind ja in Deutschland, war ja nur 10 Stunden im ansteckenden Luxembourg, bis 72 Stunden ist ja alles kein Problem. Virus only speaks Luxembourgisch under 72 hours. Ich lebe unmittelbar an der Grenze, die für mich eigentlich nicht mehr existiert. Ich spreche luxembourgisch, deutsch, italienisch, englisch und französisch. Jeden Tag, wenn ich durch Luxembourg fahre denke ich immer: Irgendwie ist das Gras hier immer grüner als in Deutschland. Wir sind gerne in Luxembourg, auch in unserer Freizeit. Ein Teil meines Lohns bleibt also hier, und das ist gut so! Ob eine Regierung, egal ob deutsch oder luxembourgisch in solch einer für uns alle unbekannten Situation immer alles richtig macht ist fraglich und schwer zu bewerten ( nachher ist man immer schlauer ). Den gesunden Menschenverstand in Berlin oder Mainz aber im Regierungstresor zu lassen und ein ganzes Land mit seinen 600.000 Einwohnern so zu behandeln ist verwerflich, dumm, arrogant und überheblich. Ich habe mich noch nie so geschämt, einen deutschen Pass zu haben. Meine Solidarität für Luxembourg! Patrick

Let‘z happen
14. August 2020 - 8.50

@Winter:Ich war erstaunt zu sehen, keine Hände desinfizieren , kein Abstand halten, traubenartige Menschenansammlungen ohne Masken....Fremdwörter einer Nation die Sauberkeit und Gründlichkeit auf ihre Fahnen schreibt.

Peter
13. August 2020 - 18.26

@RWINTER Ihre Beiträge verfehlen immer öfter das Thema, lassen aber ein gekränktes Ego vermuten. Sachlich argumentieren ist offensichtlich nicht Ihre Stärke.

RWINTER
13. August 2020 - 17.56

@Leila Nee im falschen Land!

Leila
13. August 2020 - 17.16

RWinter im falschen Viertel gewesen ...

RWINTER
13. August 2020 - 16.24

Wenn der Rheinland-pfälzische Horeca Verband sich einen Präsidenten mit einem dermaßen niedrigen Intelligenzniveau leisten kann dann kann man daraus getrost einen Rückschluss auf den ganzen Verband ziehen. Darum nochmals mein Aufruf an alle Luxemburger. Boykottiert diese Mischpoke! Übrigens war ich vor einem Monat in Berlin und mir wurde schlecht als ich den schludrigen Umgang mit den Covid Regeln sah. Wenn man sich da nicht mit Covid ansteckt dann auch nicht in Luxemburg. Die Gefahr aber dass man sich dort die Krätze holt ist um ein 1000faches höher als in Luxemburg. Und das ist kein Witz!

Grenzgänger
13. August 2020 - 16.02

@Romano: Genau darin liegt das Problem. Jetzt gibt es eben (im Grunde überflüssigen) Streit über Herangehensweise und Methodik. Die EU darf dann nur noch Programme zur Minderung der wirtschaftlichen Schäden aufstellen.

Jangeli
13. August 2020 - 13.46

Wie kann sich so ein überheblicher Horeca-Funktionär so eine dämliche Aussage erlauben,die nur seinem Sektor enormen Schaden anrichten kann,dieser Herr sollte schleunigst den Hut nehmen,hoffentlich hat die luxemburgische Kundschaft dies zur Kenntnis genommen und soll wenn möglich diesen Sektor in diesem Bundesland meiden. Vieilleicht sollte dieser Funktionär dann endlich kapieren,dass luxemburgische Bürger auch EU-Bürger sind und so diskriminiert werden sollten und wäre gut beraten die eigenen Probleme vor seiner Haustür zu lösen. Den Verzicht dieser Kundschaft im Hotel und Gastättengewerbe dieses Bundeslandes könnte ja dann dies ausgleichen durch Anwerben asiatischer Kundschaft,wenn dieser Funktionär noch nicht Kenntnis hat dass Corona-Virus keine Grenzen kennt, sollte er mal dessen bewusst sein dass die Ansteckungsgefahr in seinem Bundesland höher ist als beim Nachbarland,wo viel mehr getest wurde.Also solch dämliche Aussagen brauchen wir absolut gar nicht hinzunehmen.RP ist hohes Risikoland. Basta.

Romano
13. August 2020 - 12.49

@Grenzgegner "War es das dann mit Europa?" Die EU ist nicht zuständig für Gesundheitsfragen.

Grenzgegner
13. August 2020 - 9.35

War es das dann mit Europa? Also los, wickeln wir die EU doch ab, Grenzen dicht, jeder darf nur noch mit Testnachweis ins Nachbarland, und das nur kurzfristig. Reaktion und Gegenreaktion, so wie sich das zunehmend hier und anderswo liest. Ansonsten verschanzt sich jeder brav hinter seiner Grenze. Zufrieden? Die Menschen in der Grenzregion wären es sicher nicht. Die luxemburgische Wirtschaft braucht Grenzgänger als Arbeitskräfte, so wie die Wirtschaft in der deutschen Grenzregion luxemburgische Kunden. Das steht ausser Frage. Deutschland reagiert ausgesprochen technokratisch: Stimmt irgendwo die Zahl nicht, ist das ein Risikogebiet. Gleich ob Gütersloh, Luxemburg oder Madrid. Details, wie die Zahl der Tests oder Grenzgänger, werden nicht berücksichtigt. Das ist oberflächlich und unfair, keine Frage. Andererseits: Die hohe Zahl der Infizierten und relativ hohe Zahl der Verstorbenen ist ja nicht das Ergebnis der Tests. Man kann sich natürlich in die eigene Tasche lügen und die Zahl der Tests reduzieren. Was möglicherweise die Todeszahlen weiter erhöhen würde. Wenn in einem Land wie Deutschland sich in einem Schlachthof 2000 Menschen infizieren, hat das - bundesweit - relativ geringe Auswirkungen auf die Statistik. Feiern 190 jüngere Leute in einem kleinen Land wie Luxemburg, wirkt sich das, bei entsprechenden Infektionen, sehr wohl aus. Und, wie man weiss, gefeiert wird und wurde, auch, als es noch strengere Restriktionen gab. Man darf auch durchaus annehmen, dass das ,zuweilen wohl auch ohne notwendige Schutzmaßnahmen geschah. Dafür kann man die Nachbarn nicht verantwortlich machen. Gleichwohl bedarf es eines einheitlichen europäischen Ansatzes, der wirkliche Vergleichbarkeit ermöglicht. Der ist aber nicht in Sicht. Also wird man weiter streiten, und die Idee Europas konsequent abwürgen.

Flick R.
12. August 2020 - 21.51

Herr Gereon Haumann, wenn Sie gut informiert wären, dann wüssten Sie, dass kein Bürger aus Luxemburg nach heutigem Stand ohne einen Test der nicht älter als 48 Stunden sein darf nach Deutschland einreisen darf. Macht man dies, dann wird man sich mit Sicherheit strafbar machen oder zumindest wenn es raus kommt in Quarantäne gehen müssen. Problematischer ist mit Sicherheit der andere Weg von der 72 Stundenregelung für Bürger aus Deutschland, diese sollten unbedingt getestet werden bei so einem langen Aufenthalt in Luxemburg. Problematischer ist eher das arbeitende Volk was über die Grenze sich bewegt, hier sollten Sie wenigstens einmal pro Woche testen. Das Robert Koch Institut hat vielleicht ein gutes Ansehen, jedoch nicht in allem Denken liegt dieses Institut immer richtig. Die Frage die sich stellt, ist eher ist ein Land ein Risiko Land, eine Regio ein Risiko gebiet , wenn es die über 50 Fälle auf 100000 Leute übersteigt? Besser wäre es den R Faktor einzusetzen, der Wert unter 1 ist weniger Risiko , der über 1 mit Risiko. Na hier würde Deutschland schlecht aussehen, denn man liegt ja über 1 und würde Deutschland an den Pranger stellen, da sonst die Wirtschaft nicht ans laufen käme, bester Beweis sind die Balearen. Sollte Luxemburg ein Verbot für seine Leute machen, nein, hier kann man nur gegensteuern und Ihnen sagen, besser wäre Deutschland würde es seinen Bürgern verbieten, denn der R Faktor ist höher in Deutschland als in Luxemburg und damit die Ansteckungsgefahr in Deutschland höher als hier in Luxemburg. Fährt man durch Deutschland, dann muss man sich die Frage stellen, wie real sind die Zahlen, die veröffentlicht werden? Jedes Bundesland macht es anders, mal strenger mal weniger, viele Leute im Bereich aus Ihrer genannten Branche nehmen es nicht immer genau, für sich selbst und die Gäste, was Masken und Abstandhaltung betrifft. Wenn man nun die Zahlen aus Deutschland von den letzten 48 Stunden schaut, dann müssten ja alle von Bürgern aus Luxemburg angesteckt worden sein. Na ob sich augenblicklich, so viele Bürger aus Luxemburg in Deutschland aufhalten? Mag man doch bezweifeln. Ein Mann wie Sie, der so einen Posten hat, dem kann nur empfohlen werden zurück zu treten, denn Sie kennen mit Sicherheit nicht sehr gut die Fakten und wollen nur im Rampenlicht stehen.

Marcel
12. August 2020 - 20.32

@Let's happen Wird nicht passieren, ist nicht im (wirtschaftl.) Interesse Luxembourgs.

Let‘z happen
12. August 2020 - 18.40

In Deutschland schnellen die Infiziertenzahlen im Nachzüglermodus hoch . Luxemburg sollte schnell handeln und ein Einreiseverbot für Deutsche erlassen. Schließlich wollen wir uns nicht anstecken .Eine Bewirtung luxemburgischer Gäste erübrigt sich, die Gesundheit geht vor. Im Leben lernt man bei , ich orientiere mich an den Vorgaben des RKI, der Bundesregierung die Risikogebiete zu meiden.Unsere nachbarlichen Lehrmeister werden froh sein, die ausgeteilte Saat auf fruchtbaren Boden gefallen ist.

Schmeler Michel
12. August 2020 - 16.04

In diesem baldigen Risikoland gebe ich sowieso keinen Cent mehr aus. Basta.