LuxemburgVerkäufe von Kraftstoffen bleiben niedrig

Luxemburg / Verkäufe von Kraftstoffen bleiben niedrig
An den Luxemburger Tankstellen brummt das Geschäft immer noch nicht so wie gewohnt Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Um mehr als die Hälfte waren die Verkäufe von Kraftstoffen in den drei Monaten Februar, März und April eingebrochen. Mittlerweile haben sich die Zahlen wieder erholt. Doch nur teilweise. Was erfreulich für die Klimabilanz ist, ist schlecht für die Steuereinnahmen.

Als „historisch“ bezeichnet das statistische Institut Statec den Rückgang der Verkäufe von Treibstoff in der Zeit des Corona-Stillstands. Der Einbruch betrug 56 Prozent, mehr als die Hälfte der Verkäufe, wie Statec in der „Note de conjoncture“ von September schreibt.

In Luxemburg seien die Rückgänge stärker ausgefallen als in den Nachbarländern, schreibt Statec weiter. Im ersten Halbjahr wurde ein Minus von 28 Prozent gemessen. In Belgien, Frankreich und Deutschland waren es jedoch jeweils nur 18, 13 und 10 Prozent. Hintergrund ist wohl, dass Luxemburg traditionell einen Großteil des Kraftstoffs an Nichtansässige verkauft.

Nach dem Ende des Corona-Stillstands haben sich die Verkäufe wieder schnell erholt, so Statec weiter. Dennoch bleiben sie deutlich unter ihrem Niveau von vor der Krise. Im August lagen die Zahlen immer noch 13 Prozent unter denen von Februar.

Nächstes Jahr sollen die Verkäufe wieder zulegen

Die weiterhin niedrigeren Verkaufszahlen führt das statistische Institut auf die immer noch wenig dynamische Wirtschaft sowie auf die Telearbeit zurück. Letzteres bringt hohe Kosten für die Luxemburger Volkswirtschaft mit sich, hatte zuletzt auch ein Bericht des „Conseil économique et social“ gezeigt.

Geschlossene Grenzen und Home-Office machen sich bemerkbar
Geschlossene Grenzen und Home-Office machen sich bemerkbar Screenshot: Statec/„Note de conjoncture“

Für das Gesamtjahr 2020 rechnet das statistische Institut derzeit mit einem Rückgang der Verkäufe von 16 Prozent. Jahrzehntelang war der Verkauf von Kraftstoffen ein geschätzter Teil der Luxemburger Wirtschaft. Jahr für Jahr spielte er eine wesentliche Rolle bei den nationalen Steuereinnahmen.

Das ist jedoch seit etwa einem Jahr nicht mehr der Fall. Im Namen des Kampfes gegen den Klimawandel will die Regierung auf diese Gelder verzichten. Doch die Idee, Kraftstoffe derart hoch zu besteuern, dass das Land für Kunden aus dem Ausland unattraktiv wird, ist umstritten. Im betroffenen Sektor ist man alles andere als begeistert.

Für die Luxemburger Klimapolitik war die Corona-Krise somit ein Glücksfall. Dank ihr wird Luxemburg seine gesetzten Ziele bis 2020 wohl einhalten können – und das ohne die Steuern absichtlich weiter zu erhöhen. Das schätzt das statistische Institut Statec. Ohne Covid-19 wäre das kaum möglich gewesen.

Nächstes Jahr wird die Debatte dann jedoch wieder neu beginnen. Statec schätzt, dass die Verkäufe dann, verglichen mit 2020, wieder um 13 Prozent zulegen werden.

Jemp
3. Oktober 2020 - 10.22

@ Jola: Dreem weider!

Jola
2. Oktober 2020 - 17.50

Ich find's gut. Jetzt noch jeder ein E-Auto und gut ist's. In 15 Jahren gibt's sowieso keine Tankstellen mehr.