JustizUrteil im Fall Ana Lopes: Lebenslang wegen Mordes

Justiz / Urteil im Fall Ana Lopes: Lebenslang wegen Mordes
 Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Im Mordfall Ana Lopes hat das Bezirksgericht Luxemburg am Dienstag ein Urteil gesprochen: Marco B., Exfreund des Opfers, wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

Vier Jahre nach dem gewaltsamen Tod der 25-jährigen Ana Lopes ist am Dienstag vor dem Bezirksgericht Luxemburg ein Urteil gefällt worden: Marco B., der Ex-Freund von Ana Lopes, wurde darin zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Zudem muss B. der Familie des Opfers Schadenersatz in Höhe von 225.000 Euro zahlen.

Marco B. hatte die Tat stets von sich gewiesen. Im Prozess hatte er betont, dass er wegen seiner Unschuld seine Freiheit will. Die Richter der 13. Straf- und Kriminalkammer Luxemburg sahen es aber als erwiesen an, dass der 33-Jährige für den Tod der jungen Frau im Jahr 2017 verantwortlich ist.

B. hatte sich durch zahlreiche Widersprüche unglaubwürdig gemacht. Laut Staatsanwaltschaft sei die Tat außerdem geplant und von langer Hand vorbereitet worden. Heimtückisch und aus niederen Beweggründen hatte Marco B. laut Staatsanwaltschaft seine Ex-Freundin getötet. Ihre Leiche habe er am 16. Januar 2017 in ihrem Auto im französischen Roussy-le-Village kurz hinter der Luxemburger Grenze verbrannt. Nach den Aussagen von Sachverständigen, Auswertungen von Handy- und Computerdaten, Spuren an der Leiche sowie einer DNA-Spur an einem Klebeband stehe weiter fest, dass Ana Lopes bereits tot war, als sie in dem Fahrzeug verbrannt wurde. Vor Gericht verteidigte sich Marco B. dennoch hartnäckig. Um das Gericht zu täuschen, erschuf er ein Lügengebilde. Aber er verstrickte sich in Widersprüche. Laut Staatsanwaltschaft war niemand anderes dabei, als Ana Lopes in der Nacht zum 16. Januar 2017 starb – außer Marco B.

Erdrückende Beweislage

Die verbrannte Leiche der jungen Frau war am 16. Januar 2017 von der Polizei in einem Wald bei Roussy-le-Village gefunden worden. Marco B. galt damals nicht direkt als verdächtig. Aufgrund von Ermittlungsergebnissen wurde er 2017 festgenommen.

Nun ist das Urteil gesprochen: lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes. Die Richter stellten zudem die besondere Schwere der Schuld fest. Der Angeklagte verfolgte die Ausführungen des Vorsitzenden Richters mit regungslosem Gesicht. Rechtskräftig ist das Urteil noch nicht. Der Verurteilte hat 40 Tage Zeit, um in Berufung zu gehen. Me Pietropaolo Gennaro, einer der Verteidiger des Angeklagten, kündigte das am Dienstag bereits an. Marco B. beharre immer noch auf seiner Unschuld, sagte der Strafverteidiger.