Feinkost im Test So schmeckt das Mittagessen aus dem Gourmet-„Coffret“

Feinkost im Test  / So schmeckt das Mittagessen aus dem Gourmet-„Coffret“
Das „Coffret du terroir“, eines der sieben neuen Mittagessen-Kreationen aus dem Hause Steffen: Damit wird der Home-Office-Mittagstisch zu einer kleinen Feinschmecker-Oase mit Bistronomie-Touch Foto: Steffen Traiteur

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Ein komplettes Mittagessen samt Brötchen und Besteck passt in eine Box. Die Zutaten sind hochwertig, die Verpackung nachhaltig. Daisy Schengen testete die neueste Kreation aus dem Hause „Steffen Traiteur“ mit einem vielversprechenden Ergebnis.

Es ist doch so: Mittagspausen im Büro führen die einen in den Supermarkt, die anderen ins Restaurant. In Zeiten der Pandemie ist das nicht unbedingt möglich, der heimische Kühlschrank muss die Vorlage fürs Mittagessen im Heimbüro liefern.

Genau dort knüpfen die neuesten Kreationen aus dem Hause „Steffen Traiteur“ an. Die Corona-Pandemie traf die Gastronomiebranche in Luxemburg hart. Noch immer sind die Restaurants und Cafés geschlossen, wann sie wieder öffnen können, ist derzeit noch offen.

In dieser schweren Zeit wurde nach Möglichkeiten gesucht, „sich neu zu erfinden, um seine Tätigkeit und die Arbeitsplätze seiner Handwerker zu erhalten“

Steffen Traiteur

Gleichzeitig wurden die Feinkostbetriebe, zu denen auch „Steffen Traiteur“ gehört, durch ausfallende Veranstaltungen doppelt hart getroffen. Restaurants und Feinkosthändler dürfen jedoch einen Lieferservice und Speisen zum Mitnehmen anbieten. Und so heißt es seitens des Steinforter Familienbetriebs, dass in dieser schweren Zeit nach Möglichkeiten gesucht wurde, „sich neu zu erfinden, um seine Tätigkeit und die Arbeitsplätze seiner Handwerker zu erhalten“.

Die jetzt vorgestellten Coffrets sind der Versuch, aus der Not eine Tugend zu machen. Es gibt sie in sieben Varianten und Geschmacksrichtungen – von „Toskana“, „Terre & mer“, über glutenfrei bis „Retour de pêche“ mit Fischspezialitäten. „Le Coffret du maraîcher“ ist außerdem vegan zusammengestellt, mit unter anderem andalusischen Gazpacho und Tagliatelle mit Gemüse und Falafel. Jedes „Coffret“ enthält fünf Speisen: Vor- und Hauptspeise, Käse und/oder Dessert. Die „Coffrets“ kosten zwischen 36,60 und 44,60 Euro, Brot, Besteck, Salz und Pfeffer inklusive. Im Preis inbegriffen sind außerdem 4 Euro Pfand für die fünf Gläser. Alle Verpackungsteile der Boxen sowie das Holzbesteck sind wiederverwendbar und recycelbar. Das Besteck hält sogar der Spülmaschine statt. Getränke sind in den Menüs nicht enthalten, können aber dazu bestellt werden.

„Le Coffret champêtre“: Jede Gourmet-Box enthält fünf Speisen: Vor- und Hauptspeise, Käse und/oder Dessert. Die „Coffrets“ kosten zwischen 36,60 und 44,60 Euro. Im Preis inbegriffen sind außerdem 4 Euro Pfand für die fünf Gläser.
„Le Coffret champêtre“: Jede Gourmet-Box enthält fünf Speisen: Vor- und Hauptspeise, Käse und/oder Dessert. Die „Coffrets“ kosten zwischen 36,60 und 44,60 Euro. Im Preis inbegriffen sind außerdem 4 Euro Pfand für die fünf Gläser. Foto: Traiteur Steffen

Bistronomie-Küche in der Gourmet-Box

Den ersten Eindruck, den das „Coffret terre & mer“ (42,90 Euro) erweckt, ist geheimnisvoll. Die Box mit meinem Mittagessen kommt in festem recyceltem Karton mit schlichter Aufschrift „Steffen Traiteur“ an. Vor- und Hauptspeise, Käsespezialität und Dessert finden Platz in wiederverwendbaren Weckgläsern. Die luftdicht verschlossenen Gläser sorgen ihrerseits für eine perfekte Konservierung der Speisen, beim Öffnen löst sich das Vakuum. Im Lieferumfang sind auch Brötchen, Holzbesteck, Serviette, Salz und Pfeffer enthalten. Eine Karte führt durch das Menü, erklärt bei der Hauptspeise, bei welcher Temperatur es aufgewärmt werden soll, und informiert über mögliche Allergene.

Wie es schmeckt? Die Vorspeise ist vielversprechend: „Effeuillé de Saint-Jacques, duo de sphère de bavarois, céleri et châtaigne, et sa salade roquette“. Perfekt auf den Punkt gegarte zarte Jakobsmuschelscheiben eingebettet auf Sellerie und Marone, mit kleinen Käsebällchen und frischem Rucola – leicht trifft bodenständig, im Mund wechseln sich samtige Texturen mit der krossen, leicht nussigen Note des Salats ab.

Der Salat gibt die Marschrichtung vor, gehobene Bistronomie-Küche ist hier Programm. Das beweist auch die Hauptspeise „Tataki de bœuf aux baies roses et sésame, sur un écrasé de pommes de terre et ses légumes croquants“. Ein Symbol, halb Sonne, halb Schneeflocke, neben dem Gericht im Infoblatt verrät, dass das Gericht sowohl warm als kalt genossen werden kann. Die Tataki vom Rind sind eine klassische Speise aus der japanischen Küche, bei der das Rind- oder Thunfischfleisch außen scharf angegrillt wird, innen aber rosa und saftig bleibt. Die Kunst der Traiteurs, die sich sowohl in der Vor- als auch in der Hauptspeise bemerkbar macht, ist der optimale Garpunkt der Muscheln und der Tataki so einzurichten, dass beide auch Stunden nach ihrer Zubereitung noch saftig und zart wie frisch kredenzt schmecken. Und das ist bei beiden Gerichten wunderbar gelungen.

Beinahe hätte ich als meinen Favoriten im Menü die Tataki gekürt, doch dann kam die Käse-Kreation. Die „Mousse de bleu d’Auvergne et son duo de pommes-poires“ schmeckte umwerfend, eine luftig-leichte Mousse mit dezenter Käsenote und einem Hauch von frischem Thymian. Dazu knackige Birne und Apfel mit leichter Honigsüße.

Diese Steilvorlage haben die beiden anderen Desserts, eine „Île flottante traditionnelle“ und eine „Mousse chocolat-crème brûlée“ nur teilweise halten können. Aber nicht, weil sie nicht schmeckten, nein – es lag an mir. Leider bin ich kein großer Fan der „Île flottante“. Die Steffen-Traiteur-Konditoren hatten auch hier ganze Arbeit geleistet. Diese Kreation bestach durch die kleinen Bällchen aus Eiweißschaum im Nusskrokantmantel und einer samtigen Bourbon-Vanille-Soße.

Ein kleines Überraschungsmoment bescherte mir jedoch die Schokoladen-Karamell-Mousse. Und obwohl man mich mit diesem Dessert aus meiner Kindheit „jagen“ könnte, fand ich die Kombi unerwartet überzeugend. Die samtige Textur der Mousse mit vollmundiger Schokoladennote, die den Karamellgeschmack nicht überdeckte, sondern ihn geschmacklich gleichwertig aufs Podest hob – sorgte für einen gelungenen Abschluss dieser Gourmet-Mittagspause im Home-Office.

Fazit des Tests: Der Preis einer Box lässt erst mal aufhorchen und hält möglicherweise davon ab, täglich eine solche zu bestellen. Nichtsdestotrotz ist das Preisleistungsverhältnis fair und gerechtfertigt für die gebotene Qualität der Speisen und entspricht in etwa Mittagsmenüs in gleichwertigen Restaurants.

Dennoch wer sich im „Einsiedler-Alltag“ des Heimbüros kulinarisch etwas gönnen möchte – diese Boxen sind genau die richtigen dafür, den Mittagstisch in eine kleine Feinschmecker-Oase zu verwandeln. Für sie spricht außerdem der nachhaltige Gedanke, der sich von der Verpackung bis zum Besteck zieht.

Appetit bekommen?

Bestellungen von Einzel- und Firmenkunden sowie mehr Informationen über Pfandrückgabe und Getränkesortiment gibt es hier: traiteur@steffen.lu oder unter Tel.: 39 96 50 300
sowie in allen Geschäften von „Maison Steffen“ in Cents, Düdelingen, Esch/Alzette, Petingen und Steinfort und im Takeaway-Bereich von „Le Quai Steffen“ im Hauptbahnhof in Luxemburg-Stadt. 

Ferdinand
27. Februar 2021 - 21.16

@Realist "Eine morgens selbst geschmierte Stulle mit Wurst oder Schinken drauf (oder meinetwegen mit Rucola oder sonst einem Veggie-Zeugs) schmeckt mindestens ebenso gut und kostet Welten weniger." Wollen Sie die WIrtschaft(en) ruinieren ? ?

Realist
23. Februar 2021 - 15.31

Nichts dagegen, dass ein Geschäftsmann mit einer neuen Geschäftsidee sein Glück versucht, aber man kann mittags genüsslich und billig essen, ganz ohne "Bistronomie", Holzbesteck und ähnlichem Schnickschnack für die Latte-Macchiato-Generation. Eine morgens selbst geschmierte Stulle mit Wurst oder Schinken drauf (oder meinetwegen mit Rucola oder sonst einem Veggie-Zeugs) schmeckt mindestens ebenso gut und kostet Welten weniger.

Robin
21. Februar 2021 - 6.34

Klingt teuer

viviane
14. Februar 2021 - 17.02

Klingt lecker.