GemeinderatssitzungRümelingen wird zum LGBTIQ-Freiheitsraum 

Gemeinderatssitzung / Rümelingen wird zum LGBTIQ-Freiheitsraum 
Während der „Pride Week“ wird die Stadt Rümelingen Regenbogenfahnen hissen  Foto: Editpress/Julien Garroy

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Neben der Schulorganisation und einem Häuserkauf stand die Solidarität mit der LGBTIQ-Gemeinschaft auf der Tagesordnung der Rümelinger Gemeinderatssitzung.

Die Schulen in Rümelingen sind bisher mit vergleichsweise wenigen Covid-Fällen durch die Pandemie gekommen. Dies war von Bürgermeister Henri Haine (LSAP) in der Gemeinderatssitzung am Freitag zu erfahren. Dazu sprach er dem Lehrpersonal, Eltern und Schulkindern seinen Dank aus, die die geforderten Maßnahmen sehr gut umgesetzt haben. Von Januar bis Mai wurden 21 entdeckte Fälle gemeldet, die Mehrzahl davon waren Einzelfälle. Die provisorische Schulorganisation zeigt, dass die Schülerinnen und Schüler im nächsten Jahr in kleinere Klassen gehen werden, da weniger Kinder eingeschrieben sind. 

Die Stadt Rümelingen möchte das Gebäude in der Nähe des Rathauses kaufen, in dem sich momentan noch die Zweigstelle einer Bank befindet. Der dazugehörige „Compromis de vente“ stand auf der Tagesordnung. Neben den Büroräumlichkeiten befinden sich in dem Gebäude drei großzügige Wohnungen. Der Kaufpreis liegt bei 2,4 Millionen Euro. „Wir wollen das Gebäude erwerben, da es mitten auf dem Stadthausplatz liegt und uns nicht egal ist, was damit passiert“, erklärte der Bürgermeister. Wahrscheinlich werden die Räumlichkeiten für die Gemeinde und ihre Dienste benötigt. Falls die jetzigen Büros renoviert werden, können die Gemeindedienste erst mal dort unterkommen und das Personal muss nicht inmitten einer Baustelle arbeiten. Mit dem „Compromis“ waren alle Räte einverstanden. 

Rümelingen ist nun auch eine Freiheitszone für LGBTIQ-Personen. Auch als kleinere Stadt wolle sich Rümelingen der Initiative anschließen, erklärte Haine. Das EU-Parlament hat die Europäische Union zur Freiheitszone für LGBTIQ-Personen erklärt. Dies aufgrund von den Einschnitten bei den Rechten von LGBTIQ-Personen in Ländern wie etwa Polen oder Ungarn. Auf Anregung der Vereinigung „Rosa Lëtzebuerg“ wird die Stadt Regenbogenfahnen während der „Pride Week“ Anfang Juli hissen.

Es sei skandalös, dass es in der EU Länder gebe, die die Rechte von Menschen mit anderen sexuellen Orientierungen beschneiden. Das könne in einer Europäischen Union nicht zugelassen werden. „Ich finde es armselig und traurig, dass auf europäischer Ebene nicht mehr passiert“, so Haine. Der große europäische Gedanken gehe so verloren, sagte Marco Heil (LSAP) dazu. Diese neuen Gesetze verstoßen gegen die Menschenrechte, fügte Rat André Theisen (CSV) hinzu.