MEDIENRTL spürt Aufwind beim TV-Werbegeschäft

MEDIEN / RTL spürt Aufwind beim TV-Werbegeschäft
Im dritten Quartal sind die TV-Werbeeinnahmen kaum noch gesunken Foto: Tageblatt-Archiv

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Im Zuge der Wirtschaftserholung bröckeln die Werbeeinnahmen beim europäischen Fernsehkonzern RTL nicht mehr ganz so stark wie noch zuletzt. Die TV-Werbeerlöse seien im dritten Quartal binnen Jahresfrist nur um 2,1 Prozent gesunken, teilte die RTL Group am Donnerstag mit. Damit sei es deutlich besser gelaufen als erwartet, sagte Vorstandschef Thomas Rabe.

Erstmals seit April legte er auch eine Prognose für das Gesamtjahr vor. Bei weiter anziehender Konjunktur erwarte RTL 2020 etwa 5,8 Milliarden Euro Umsatz und ein bereinigtes Ergebnis (Ebita) von rund 720 Millionen Euro, getrieben vor allem durch das starke Deutschland-Geschäft. Dies wäre ein Umsatzrückgang von knapp 13 Prozent und ein Gewinneinbruch von fast 38 Prozent. 

Die Corona-Rezession trifft viele Medienunternehmen vor allem über die Zurückhaltung von Werbekunden. Werbeerlöse machen bei vielen privaten Fernsehsendern einen Großteil der Einnahmen aus. So waren die Umsätze der TV-Werbung bei der Bertelsmann-Tochter im Lockdown-Quartal im Frühjahr europaweit um 40 Prozent eingebrochen. Für das dritte Quartal hatte das Management ursprünglich mit einem Minus von zehn Prozent gerechnet. „Gleichzeitig haben wir Marktanteile im TV-Werbemarkt gewonnen, unsere Streamingdienste weiter ausgebaut und unsere Kosten optimiert“, sagte Rabe.

Die gesamten Umsätze der RTL Group sanken zwischen Juli und September um 1,5 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro und gingen damit in den ersten neun Monaten um 11,8 Prozent auf gut vier Milliarden Euro zurück. Dennoch werde man eine Dividende vorschlagen, betonte Rabe.

Auch die Konzern-Mutter Bertelsmann spürt zwar weiter die Folgen der Virus-Pandemie. Rabe, der auch Bertelsmann-Chef ist, erklärte jedoch: „Die Zahlen im dritten Quartal zeigen einen deutlichen Aufwärtstrend und stimmen uns zuversichtlich für das wichtige vierte Quartal.“ Zwischen Juli und September sei der Umsatz organisch um rund 1,6 Prozent gewachsen. Dennoch sanken die Erlöse in den ersten neun Monaten insgesamt um 6,3 Prozent auf zwölf Milliarden Euro.  (Reuters)