So viele Pressekonferenzen wurden selten mit so viel Spannung verfolgt als in den letzten Monaten. Die Ausführungen von Gesundheitsministerin Paulette Lenert im Doppelgespann mit Premierminister Xavier Bettel gehörten schon fast zum festen Wochenprogramm der Luxemburger Bürger. Nachdem die jeweiligen Minister dann diese oder jene Maßnahmen präsentiert hatten, war es an der Presse.
Doch die auf den Pressekonferenzen gestellten Fragen waren in den letzten Wochen im Replay der Videos auf der Webseite oder dem Youtube-Kanal der Regierung nicht mehr zu sehen. Sie wurden rein auf den Auftritt und die Erklärungen der Regierungsmitglieder gekürzt. Die Transparenz war nicht mehr gegeben, kritisierten Oppositionspolitiker und die Journalistengewerkschaft ALJP.
Nun hat die Regierung eingelenkt und stellt die Pressekonferenzen wieder in ihrer kompletten Länge mit den Fragen der Journalisten und den Antworten der Offiziellen auf ihren Kanälen (gouvernement.lu/Youtube/Facebook) nach dem Livestream zur Verfügung. Das sei „ein Dienst im Sinne des Informationszugangs und der Transparenz“, sagt die Journalistengewerkschaft in einer Mitteilung am Dienstag.
Gut so. Hat aber eigentlich nicht wirklich mit "Pressefreiheit" (Titel des Beitrags) zu tun. Die Medien waren und sind frei, in Wort und Bild zu berichten. So wie ich das sehe ging es hier um eine selektive, subjektive Informationspolitik der Regierung.