Kostenloses Sicherheitskonzept auf MaßPräventionsdienst der Polizei macht Häuser sicherer

Kostenloses Sicherheitskonzept auf Maß / Präventionsdienst der Polizei macht Häuser sicherer
Die Mitarbeiter des Präventionsdienstes nehmen bei ihren Besichtigungen sämtliche Schwachstellen in Augenschein. In der Regel handelt es sich dabei um mögliche Eintrittspunkte, wie Fenster oder Türen.  Foto : Editpress/Fabrizio Pizzolante

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In den dunklen Jahreszeiten sind Einbrecher besonders aktiv. In der Dunkelheit ist die Entdeckungsgefahr weitaus geringer. Kein Wunder also, dass die Luxemburger Polizei im Herbst und Winter verstärkt auf die Einbruchsgefahr eingeht und den Bürgern bei der Vorbeugung mit Rat und Tat zur Seite steht. Auf Anfrage statten die Beamten den Leuten auch gerne einen Besuch ab, um zusammen ein Konzept zur Sicherung ihres Hauses zu erstellen.

„Die natürliche Alarmanlage funktioniert auf jeden Fall“, begrüßt Chefkommissar Marc Ragnacci den Hausbesitzer mit einem Augenzwinkern. Mit einer Kopfbewegung deutet der Beamte auf den Hund, der den Neuankömmling immer noch misstrauisch bellend in Augenschein nimmt. Anschließend wandert Ragnaccis Blick bereits in Richtung Terrasse, die sich hinter dem lichtdurchfluteten Wohnzimmer ausbreitet.

Der Polizist ist allerdings weniger am Außenbereich interessiert als vielmehr an der gläsernen Schiebetür, die die gesamte Breite des Wohnzimmers einnimmt. Eine Einladung für Einbrecher, denkt sich Ragnacci und begleitet den Hausbesitzer nach draußen. Mit konzentriertem Blick schreitet der Experte einmal ums ganze Haus, wobei das Augenmerk vor allem den Türen und Fenster des Einfamilienhauses aus den 70er-Jahren gilt.

„Wir suchen vor allem nach Schwachpunkten“, erklärt der Leiter des Präventionsdienstes der Polizei. Bis zu 300 solcher Besichtigungen absolvieren die drei Mitarbeiter der Abteilung jährlich. Kostenlos können die Bürger diesen Dienst in Anspruch nehmen, bei dem die Beamten die Häuser auf Anfrage in Augenschein nehmen und gegebenenfalls Vorschläge anbringen, wie sich die Bewohner besser gegen Einbrecher schützen können. „Natürlich kostenlos“, unterstreicht der Chefkommissar.

Der offizielle Name der Abteilung lautet „Service national de prévention de la criminalité“ (SNPC). Drei Mitarbeiter zählt der Dienst: Marc Ragnacci, Tim Pauly und Jérôme Schroeder. Ihre Aufgabe ist die Prävention. Und das gegen jegliche Form der Kriminalität. „In erster Linie aber sind wir größtenteils mit Einbrüchen und der Sicherung von Gebäuden beschäftigt“, erklärt der Chef. Dabei widme man sich nicht nur der Beratung von Privatpersonen: Auch Sicherheitskonzepte arbeiten die Experten aus. Für Ministerien, staatliche Einrichtungen, Botschaften oder gar großherzogliche Besitztümer.

Daneben sei die Abteilung unter anderem auch in der Prävention von Terrorattacken engagiert, was zuletzt viele Ressourcen in Einspruch nahm. „Seit dem 1. August aber verfügen wir über einen dritten Mitarbeiter. Deshalb können wir nun wieder verstärkt auf die Leute zugehen“, freut sich Marc Ragnacci. Zu diesen Zwecken kann der SNPC seit kurzem auf den neuen Präventionsbus zurückgreifen – eine Art Lieferwagen mit Innenraum, der sich dem Bedarf nach umrüsten lässt. Damit können die Beamten auf Märkten oder Messen Präsenz zeigen, in Schulen oder auf anderen Veranstaltungen.

Mit ihrem modernen Präventionsbus können Marc Ragnacci, Jérôme Schroeder und Tim Pauly nun noch gezielter auf die Menschen zugehen. Der Wagen kann nach Bedarf (Einbruch, Drogen, Verkehrssicherheit) ausgestattet und bei Veranstaltungen oder auf Märkten eingesetzt werden. 
Mit ihrem modernen Präventionsbus können Marc Ragnacci, Jérôme Schroeder und Tim Pauly nun noch gezielter auf die Menschen zugehen. Der Wagen kann nach Bedarf (Einbruch, Drogen, Verkehrssicherheit) ausgestattet und bei Veranstaltungen oder auf Märkten eingesetzt werden.  Foto: Editpress/Julien Garroy

Abschreckung um jeden Preis

Den direktesten Kontakt mit den Bürgern aber knüpfen Ragnacci und seine Mitarbeiter bei den privaten Besichtigungen. „Dabei nehmen wir vor allem die Eingangspunkte in Augenschein, wie Fenster, Türen oder Garagentore“, erklärt der Polizist. Und beim Rundgang merkt der Hausbesitzer sofort: Der konzentrierte Blick des Experten gilt vor allem den gläsernen Schiebetüren.

Und tatsächlich: „Am häufigsten versuchen die Einbrecher, Türen aufzuhebeln oder Glasscheiben einzuschlagen. Je schwieriger ihnen dieses Unterfangen gemacht wird, umso schneller rücken sie von ihrem Vorhaben ab. Von daher ist eine Stärkung dieser Punkte eine der besten Maßnahmen“, unterstreicht Ragnacci und deutet auf die großen Scheiben. Eine einbruchshemmende Verglasung und Sicherheitsschlösser würden den Einbrechern das Leben deutlich erschweren, fährt der Beamte fort.

Jede Hürde erhöhe die Wahrscheinlichkeit, dass der Täter schneller von seinem Vorhaben ablässt. Das gelte auch für Alarmanlagen oder eine mögliche Präsenz im Haus. In der Regel nämlich versucht ein herkömmlicher Einbrecher, Konfrontationen um jeden Preis zu vermeiden. Allein der Anblick einer Alarmanlage kann vor diesem Hintergrund bereits dazu führen, dass der potenzielle Täter es nicht mal versucht.

„Das Haus soll schon so gesichert sein, dass der Alarm so früh wie nur möglich ausgelöst wird“, erklärt Ragnacci. Idealerweise noch bevor der Einbrecher das Haus betritt. Am besten sei natürlich, wenn zusätzlich noch ein Gitter den Eintritt erschwere, etwa bei einem Kellerfenster. „Je mehr die Täter arbeiten müssen, um einzusteigen, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass sie es nicht einmal versuchen“, erklärt der Experte. Ein Gitter oder eine sichtbar angebrachte Alarmanlage sei ein deutlicher Abwehrmechanismus.

„Allerdings hilft die beste Verglasung nichts, wenn das Kellerfenster nebenan nicht gesichert ist“, gibt Ragnacci zu bedenken. „Deshalb peilen wir bei unseren Besichtigungen ein Gesamtkonzept zur Sicherung des Hauses an. Es sollte kein Schwachpunkt übrig bleiben, der Einbrechern die Möglichkeit bietet, dennoch einzusteigen.“ Das Haus wird demnach ganz unter die Lupe genommen, bevor die Experten den Bewohnern Ratschläge erteilen, welche Maßnahmen sich am besten für ihr Heim eignen.

„Wir schauen etwa, ob sich eine Batteriebetriebene Alarmanlage besser eignet oder eine Gesamtverkabelung des Hauses. Wir schlagen vor, wo die Sensoren angebracht werden und wie man die Eintrittspunkte noch besser sichert“, so der Chefkommissar.

„Was wir aber nicht tun, ist bestimmte Sicherheitsunternehmen vorzuschlagen“, unterstreicht Ragnacci, der Betroffenen dazu rät, gleich zwei oder drei Kostenvoranschläge anzufragen. Im Gegenzug seien er und seine Mitarbeiter aber gerne bereit, die Vorschläge mit den Hausbesitzern zusammen nochmals durchzugehen. „Wir haben das Haus ja gesehen und wissen, welche Maßnahmen sich eignen. Oft wissen die Kunden auch nicht, welche Maßnahmen jetzt genau aufgelistet wurden. Wir helfen in dem Fall gerne und sagen den Leuten dann auch, was sie brauchen und was nicht“, fährt der Beamte fort. Ein weiteres Argument hat er auch parat: Auf diesem Wege ließen sich oft mehrere Hundert Euro einsparen.

„Immer ein Licht brennen lassen“

Was Ragnacci und seine Mitarbeiter freut: Zwei von drei Hausbesichtigungen sind präventiv. In anderen Worten: Die Mehrheit der Luxemburger warten nicht erst den Notfall ab, bevor sie aktiv werden. „Wir wollen ja schließlich verhindern, dass etwas passiert“, betont der Beamte. Die Folgen eines Einbruchs seien mitunter weitreichend: „Die Betroffenen werden nicht nur materiell geschädigt, sondern tragen oft auch psychische Schäden davon“, so Ragnacci. Manche Leute hingen emotional an Wertgegenständen, andere fühlten sich in ihrer Intimsphäre verletzt. „Kinder und Erwachsene haben oft Schlafstörungen. Es dauert oft Monate, bis sich die Opfer wieder etwas beruhigen.“

In der Regel kämen bei Einbrüchen Geld, Schmuck und kleinere Wertgegenstände abhanden. „Große Sachen nehmen die Einbrecher aber selten mit“, erklärt der Abteilungsleiter. Das äußerliche Erscheinungsbild eines Hauses spiele dabei nur selten eine Rolle. „Es muss nicht immer die Villa sein. Das Äußere verrät nicht unbedingt etwas über die mögliche Beute.“ Die Einbrecher würden sich oft spontan für ein Ziel entscheiden. Dabei seien vor allem Häuser in belebten Vierteln in der Nähe von größeren Verkehrsachsen gefragt. Ländliche Regionen im Zentrum des Landes seien weniger betroffen als städtische Agglomerationen in der Nähe der Grenzen.

Zwei Drittel der „Kunden“ lassen sich präventiv beraten, freut sich Marc Ragnacci. Ihnen helfen die Beamten mit Tipps und Vorschlägen, wie man sein Haus besser sichern kann. 
Zwei Drittel der „Kunden“ lassen sich präventiv beraten, freut sich Marc Ragnacci. Ihnen helfen die Beamten mit Tipps und Vorschlägen, wie man sein Haus besser sichern kann.  Foto: Editpress/Julien Garroy

Ein Haus in einer Dorfsackgasse sei für Einbrecher kein interessantes Ziel. „Dort fällt es schnell auf, wenn sich ein Fremder in die Straße verirrt“, erklärt Ragnacci. Überhaupt sei es immer eine gute Idee, auch die Nachbarn mit einzubinden. Vor allem, wenn man sich in Urlaub begibt. Daneben sollte man vor allem in der dunkleren Jahreszeit immer ein Licht brennen lassen, auch bei Abwesenheit. „All diese Maßnahmen helfen aber nur, wenn man sie auch wirklich anwendet“, betont Ragnacci. In anderen Worten: „Türen und Fenster sollten auch wirklich abgeschlossen, die Alarmanlage soll eingeschaltet werden. Sogar bei kurzer Abwesenheit.“

Bei möglichen Fragen zur mechanischen oder elektrischen Absicherung einer Wohnung hilft die Polizei also gerne weiter. Auf Termin schauen sich die Beamten das Haus persönlich an, um weitere Ratschläge zu erteilen. Das gilt auch für Kostenvoranschläge von Sicherheitsunternehmen. Weitere Informationen unter www.police.lu oder prevention@police.etat.lu.

Erasmus
27. November 2020 - 13.27

Mäi Papp huet dat vill méi einfach gemaach. Mir hunn en Hond, dee billt wéi verréckt, wann e Frieme kënnt. Mir hunn och a Papagei, dee ka richteg schwätzen an d'lescht Joer hu mer eng verletzten Eil opgepäppelt, déi pennt zwar dee ganzen Dag awer nuets ass se um Dill an da kuckt se ronderëm. Wann dann en Abriecher kënnt, da gesäit d'Eil en direkt, si mécht dann de Papagei wakereg deen dann zum Hond seet e soll billen..?