/ Podium als Mindestziel

Nachdem 2003 in Malta mit Bronze (Herren) und Silber (Damen) sowie 2005 in Andorra – 4. Rang Herren und Bronze Damen – rein ergebnismäßig gesehen ein Rückschritt nicht abzustreiten war, bekamen beide Teams vor vier Jahren in Monaco wieder Aufwind mit Bronze (Herren) und Silber (Damen).
3 Fragen an Burkhard Disch (Sportdirektor FLVB)
Tageblatt: Was sind die Ziele der FLVB-Auswahlmannschaften für Zypern, und welche Hürden müssen hierfür überwunden werden?
Burkhard Disch: „Die Ambitionen sind ganz klar in allen drei Wettbewerben, inkl. Beachturnier bei den Damen, auf Medaillen zu spielen. Diese Ambitionen hegen nicht nur wir als FLVB, sondern auch das COSL, das sicherlich keine Mannschaft nominieren würde, wenn dies nicht im Bereich des Möglichen wäre. Mittlerweile ist die Leistungsdichte bei den JPEE zwischen den einzelnen Länder so eng, dass vieles möglich ist. Mit unserem Grundkonzept, verstärkt auf die Jugend zu bauen, sind wir in der Lage, auch Ausfälle mittlerweile gut kompensieren zu können.“
„T“: Das Ziel für die Herren?
B.D.: „Die Mannschaft ist in einem sehr guten moralischen und physischen Zustand. Der Erfolg bei den SCD in Andorra gibt weiteren Auftrieb. Mit der richtigen Tagesform wollen wir gegen die favorisierten Teams aus Zypern und Montenegro an den Schlusstagen nach der bestmöglichen Platzierung greifen. Basis hierfür sollten die Spiele gegen Andorra, San Marino und Island sein, die wir unbedingt positiv gestalten möchten. Bei den Herren sind die Erwartungen mit Sicherheit höher, da wir bis auf Tim Laevaert mit dem bestmöglichen Kader antreten können.“
„T“: Was steckt an Potenzial im Damenteam, mit der doch dünneren und jungen Spielerdecke?
B.D.: „Die Damen werden auch ohne die beiden Frisch-Geschwister hochmotiviert sein. Der Erfolg über Zypern bei den SCD gab noch einmal einen ordentlichen Schub. Mit einer guten Tagesform und dem Willen, alle Trümpfe zu ziehen, darf man keine Angst haben vor Ländern wie San Marino oder Island. Am Ende sollte Liechtenstein als Gegner geschlagen werden, um sich eine Medaille zu sichern. Hierfür müsste der eine oder andere Sieg an den Vortagen her. Ob es am Ende reicht, wird man sehen. Ein junges Team sollte aber keine Ausrede für ein eventuelles schlechtes Abschneiden sein. In dem Fall müsste man das Ganze nach den Spielen ganz in Ruhe bewerten.“
Das Team
Herren:
Ben Angelsberg. Gilles Braas, Olivier de Castro, Dominik Husi, Raoul Jungers, Andy König, Jan Lux, Ralf Lentz, Gil Nizard, Juan Pablo Stutz, Frantisek Vosahlo, Djamel Belhaouci
Damen:
Martine Emeringer, Michèle Breuer, Analena Mach, Lynn Elouardi, Liz Alliaume, Fabienne Welsch, Nathalie Braas, Rebecca klerf, Anne Hasdorf, Lucie Lordong, Betty Hoffmann, Kim Godart
2009 auf Zypern dann wurden sie ohne Edelmetall jedoch wieder abrupt gebremst. Man hat danach lange und intensiv über das allgemeine Versagen in diversen Gremien diskutiert, und am Ende wurde in den verantwortlichen Positionen in gleicher Besetzung weitergearbeitet.
Mit unterschiedlichen Voraussetzungen jedoch, da der Herrennationaltrainer gegenüber den JPEE mit nahezu dem gleichen Stamm weiterarbeiten durfte – und auch direkt wieder Erfolg hatte –, derweil die Damen-Mannschaft komplett umgekrempelt wurde und in der heutigen JPEE-Selektion gerade mal zwei Spielerinnen von 2009 (die beiden Frisch-Geschwister wegen Examen ausgeklammert) wiederzufinden sind.
Ziel: Podiumplatz
Während bei den Herren somit automatisch und auch logischerweise die Erwartungen höher angesetzt sind, mit Neuling Montenegro die Aufgabe jedoch kaum leichter wird, geht die FLVB mit dem sehr jungen Damen-Kader, der nun seit zwei Jahren Erfahrung sammeln konnte, mit gemischten Gefühlen an die Aufgaben heran. Für beide Teams gilt es aber auf jeden Fall, einen Podiumsplatz zu erreichen.
Die Generalproben bei den SCD-Finals vor zwei bzw. drei Wochen lassen die Verantwortlichen zuversichtlich auf kommende Woche blicken, auch wenn es für die Damen mit dem dritten Rang nicht reichte, um bei der B-EM dabei zu sein.
Gleiches Szenario wie vor zwei Jahren?
Auch 2009 war man zwei Wochen vor den Spielen bei den SCD-Finals mit Rang drei „gescheitert“, dieses Jahr gibt jedoch der Schlusserfolg beim Turnier in der Coque gegen den Topfavoriten Zypern Anlass zur Hoffnung.
Während bei den Damen nur fünf Länder (Luxemburg, Zypern, Island, San Marino, Liechtenstein) gemeldet haben, sind bei den Herren mit Luxemburg, Andorra, San Marino, Island, Zypern und Neuling Montenegro sechs Länder am Start. In beiden Fällen wird nach dem Modus „Round Robin“ (jeder gegen jeden) gespielt, wobei die Punktevergabe erst auf nachdrückliche Anweisung an das neue Punktevergabesystem der CEV angepasst wurde.
Für 3:0- und 3:1-Siege gibt es demnach für den Gewinner 3 Punkte, für den Verlierer 0 Punkte. Beim 3:2 ist die Vergabe 2:1 Punkte. Dies kann unter Umständen dazu führen, dass man auch ausschließlich mit Siegen nur Zweiter werden kann.
Gute Basis
Während im Herren-Kader drei Zuspieler und zwei Liberos stehen, ist der Kader der Damen etwas „klassischer“, wird jedoch von Experten als allgemein zu dünn eingeschätzt, was die Alternativen von der Bank betrifft. Im Endeffekt hatten beide Teams aber in den letzten Wochen vielversprechende Erfolge, und mit denen im Rücken wollen sowohl die Disch-Schützlinge als auch die Gorbachev-Mädels bestmöglich auftrumpfen und eine gute Basis für Luxemburg 2013 legen.
- Pokal-Finalspiele - 23. Mai 2016.
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- BGL Ligue / Ehrenpromotion - 22. Mai 2016.