Reportage „Blockéiert um Balkan“ / Petz Bartz gewinnt den „Amnesty-Mediepräis“ 2020
Petz Bartz ist der diesjährige Gewinner vom Luxemburger Amnesty „Mediepräis“. Der Tageblatt-Artikel „Sterben macht Angst – alleine sterben zu müssen, ist unmenschlich“ von Melody Hansen hat es ins Finale geschafft.
Petz Bartz wurde am Dienstagabend für seine im Januar auf RTL ausgestrahlte Reportage „Blockéiert um Balkan“ mit dem „Amnesty-Mediepräis“ 2020 ausgezeichnet. Das schreibt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International am Mittwoch in einer Pressemitteilung. Die Reportage dokumentiert die Notlage von Flüchtlingen und Migrant*innen an der bosnisch-kroatischen Grenze. „Die Situation war im vergangenen Winter schon schlimm genug, und in diesem Winter sieht es noch schlechter aus, denn es hat sich nichts geändert“, sagt Bartz. „Europa drückt beide Augen zu und Kroatien verletzt mit der schlechten Behandlung der Flüchtlinge weiterhin die Menschenrechte.“
Für die Jury habe Bartz sich mit einem „sehr aktuellen und schockierenden Thema“ beschäftigt. „Wir waren uns alle einig, dass es äußerst wichtig ist, weiterhin auf Asylsuchende und die Schwierigkeiten, mit denen sie konfrontiert sind, aufmerksam zu machen“, erklärt Paula Telo Alves im Namen der Jury.
Der Bericht wurde aus 28 eingereichten Beiträgen ausgewählt. Die Jury bestand aus fünf Journalist*innen und Menschenrechtsexpertinnen: Christina Fabian (Präsidentin von ACAT Luxemburg), Jean-Claude Franck (Chefredakteur von Radio 100,7), Thérèse Gorza (Repräsentantin von ASTM – Action Solidarité Tiers Monde), Claudia Monti (Ombudsman) und Paula Telo Alves (Journalistin, Preisträgerin des „Amnesty-Mediepräis“ 2019). Wegen der Corona-Krise wurde der Preis nicht wie in den Vorjahren während einer Veranstaltung vergeben – Amnesty International hat hingegen ein Video zur Bekanntgabe des Gewinners erstellt.
Melody Hansen hat es mit ihrem Tageblatt-Artikel „Sterben macht Angst – alleine sterben zu müssen, ist unmenschlich“ ins Finale geschafft. In ihrer Arbeit beschreibt die Journalistin die äußerst schwierige Situation für Sterbende, die wegen der Pandemie isoliert sind, und für deren Angehörige, die keinen Abschied nehmen können. „Die Jury fand es besonders bemerkenswert, dass sich die Journalistin zu Beginn der Pandemie mit diesem sensiblen Thema befasste“, heißt es in der Pressemitteilung.
Tageblatt-Journalist Armand Back hatte den „Amnesty-Mediepräis“ 2018 für seinen Artikel „Hoffentlich rettet uns Europa“ gewonnen.
Der Mann hat diese Auszeichnung redlich verdient. Weiter so Petz Bartz. Glückwünsche auch an Melody Hansen.