/ Offene CSV , LSAP gibt sich selbstbewusst
Seitdem regiert eine Dreierkoalition aus CSV, LSAP und DP, die damals als Zweckgemeinschaft zusammenfand. Insbesondere die LSAP will sich deshalb diesmal klar positionieren und stellt Ansprüche auf den Posten des Bürgermeisters.
Bürgermeister Antoine Rodesch (CSV)
Die LSAP-Kandidaten Marcel Maack (l.) und Myriam Picard (r.) sind zuversichtlich.
Der Umbau des Rathauses mit „Centre médical“, Polizeibüro und Räumen für die Gemeindedienste, der Ausbau der Zentralschule mit „Maison relais“ in Koetschette und die beiden dringend benötigten neuen Wasserbehälter in Rombach und Wolwelingen: Dies sind die großen Projekte, auf die Bürgermeister Antoine Rodesch besonders stolz ist.
Auch das Wassernetz sei größtenteils saniert worden, jetzt stehe noch die Erneuerung der Wasserbehälter in Perl und Holtz an. „In puncto Wasserversorgung haben wir die Hälfte dessen bewältigt, was getan werden musste“, so Rodesch.
Auch im Bereich Straßenbau sei viel gearbeitet worden: In Bondorf, Arsdorf, Perl und Rambrouch seien die Infrastruktur ganz oder teilweise erneuert worden, weitere Arbeiten seien in Planung.
Bereits beschlossen sei, dass in der Koetschetter Schule noch eine Kindertagesstätte entstehen soll, damit die Eltern nicht immer bis nach Reichlingen fahren müssen. Die Situation mit dem Altersheim, das im Rahmen des Gemeindesyndikats „De Réidener Kanton“ gelöst wurde, ist laut Rodesch zufriedenstellend. In Zukunft will der amtierende Bürgermeister vor allem in neue Kläranlagen und in die nötigen Projekte für die langfristige Förderung erneuerbarer Energien in der Gemeinde investieren.
Und Investitionen kann sich die Gemeinde Rambrouch offenbar auch leisten, denn die Finanzen sind laut Antoine Rodesch „ganz gutt“. Trotz Gesamtinvestitionen von rund 45 Millionen Euro sei der „Boni général“ von 1,7 Millionen Euro in 2006 auf 10,2 Millionen Euro im Jahr 2010 gestiegen. Die Pro-Kopf-Verschuldung sei im gleichen Zeitraum von 2.000 auf etwa 1.300 Euro gesunken. Zudem seien die Finanzreserven der Gemeinde von 1,6 auf fast 3 Millionen Euro aufgestockt worden.
Doch Geld allein macht nicht glücklich, und so wird oft bemängelt, dass Handel und Geschäfte zusehends verschwinden und Rambrouch sich immer mehr zu einer Schlafgemeinde entwickelt. Auch dem Bürgermeister macht diese Entwicklung Sorgen, die Schuld sieht er aber nicht nur beim Schöffenrat, sondern auch bei den Geschäftsleuten selbst. Abhilfe schaffen soll eine Gewerbezone in Rombach, wo eventuell ein Einkaufszentrum entstehen könnte. Das Grundstück sei bereits veräußert, er habe großes Vertrauen, meint Rodesch, doch nicht ohne zu relativieren: „Ob et eppes gëtt, dat steet an de Stären.“
Priorität für „Pacte logement“
Auch die gleichberechtigten Spitzenkandidaten der LSAP Rambrouch, Fraktionspräsidentin Myriam Picard und der Erste Schöffe Marcel Maack, bedauern den „dramatischen“ Rückgang der lokalen Geschäftswelt in ihrer Gemeinde, der dem Aufkommen der großen Supermärkte verschuldet sei. Gegen das von Antoine Rodesch erhoffte Einkaufszentrum in Rombach hätten die Einwohner der kleinen Grenzortschaft kürzlich eine Petition eingereicht, weil es das eh schon ungewöhnlich hohe Verkehrsaufkommen dort nur noch verschlimmern würde.
Kritisch betrachtet die LSAP auch das Vorgehen der Gemeinde beim „Pacte logement“. Seit der Unterzeichnung des Wohnungsbaupakts 2008 sei keine der daran geknüpften Bedingungen erfüllt worden. Laut Maack wurde weder eine Gemeindeverordnung zur Grundsteuer auf Bauland für Wohnungsbau (B6) eingeführt, noch seien andere Reglements beschlossen worden, die beispielsweise Landwirte, die ausgewiesenes Bauland bestellen, oder Eigentümer, die einen Bauplatz für ihre Kinder aufbewahren möchten, für eine gewisse Zeit von einer im „Pacte logement“ vorgesehenen spezifischen Taxe, die der Grundstücksspekulation vorbeugen soll, entbinden. Zudem fordert die LSAP, dass der nächste Schöffenrat sich für mehr Sozialwohnungen in Rambrouch einsetzen müsse. Auch beim Wasserpreis haben die Rambroucher Sozialisten klare Vorstellungen. Myriam Picard spricht sich für einen gestaffelten Preis aus und fordert zusätzlich, dass jedem Bürger 20 Liter Wasser am Tag gratis zur Verfügung gestellt werden. Rodesch möchte den Wasserpreis bei maximal 5,50 Euro je 1.000 Liter belassen.
Die Koalitionspartner sind in wesentlichen Fragen also geteilter Meinung. Und nicht nur inhaltlich gibt es Differenzen. Maack spricht von mangelnder Transparenz, Myriam Picard erklärt es so: „Anfangs war vereinbart worden, dass wir Koalitionsversammlungen abhalten, die aber in den letzten Jahren nicht mehr stattfanden, so dass wir unsere Ideen nicht vorbringen konnten.“
Und auf die Frage, welches Resultat sie sich wünschen, antwortet Macel Maack: „Et wier mir egal, ween ënnert engem vun eis zwee éischten oder zweete Schäffe gëtt.“ Und die CSV sei zu allen Seiten hin offen, wie Bürgermeister Rodesch beteuert.
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