Esch. Treffpunkt: Kreuzung rue Burgoard und rue de la Fontaine. Hier geht’s los. „Bâtiment IV“ steht über dem Portal, das auf das frühere Industriegelände führt. Autos müssen draußen bleiben, am besten in der Tiefgarage vor dem Rathaus. Den Weg zur nun bereits 6. Ausstellung des Künstlerkollektivs Cueva muss man zu Fuß einschlagen oder mit dem Fahrrad. Gut so. Denn so nimmt man das eine oder andere Kunstwerk auf dem Weg zur Expo besser wahr. Als Einstimmung sozusagen.
Die Ausstellung befindet sich in einem ehemaligen Direktionsgebäude der Arbed. Ein imposanter Bau. Genauso imposant ist die Liste der an „Bâtiment IV“ teilnehmenden Künstler. 106 an der Zahl. So viele waren es noch nie, sagt Théid Johanns, Mitbegründer des Kollektivs und treibende Kraft: „Dabei haben sich fast doppelt so viele gemeldet, um mitzumachen, aus Luxemburg und aus dem Grenzgebiet.“ Auch das ein Zeichen der seit dem ersten Projekt „Quartier 3“ Jahr für Jahr gewachsenen Anziehungskraft der Künstlergruppe.
106 Künstler, das bedeutet 106 unterschiedliche Herangehensweisen, um den Platz vor dem Gebäude und die Innenräume seit dem 1. August dieses Jahres im wahrsten Sinne des Wortes in Anspruch zu nehmen. Nach Lust und Laune. Mit Fotografien, Bildern, diversen Installationen sowie Skulpturen aus verschiedenen Materialien. Ein starker Ausdruck vielfältigen künstlerischen Schaffens.
Auch bei „Bâtiment IV“ vermischt sich dieses Bild einmal mehr mit der Struktur und der Vergangenheit des Gebäudes. So werden beispielsweise eine alte Bibliothek, ein begehbarer Tresor, Duschräume, Kabel und teilweise kaputte Wände zu einem Teil der Ausstellung. Genau diese Mischung macht aus allen Cueva-Ausstellungen etwas einzigartig Spannendes.
Ein Novum ist, dass das „Bâtiment IV“ nach der Ausstellung, anders als die fünf vorherigen Gebäude, nicht abgerissen wird, sondern ein Ort der Kultur und der Begegnung bleiben wird. Das Cueva-Kollektiv aber wird nicht bleiben: „Wir wollen nicht sesshaft werden, wir gehören zum fahrenden Volk und werden weiterziehen!“, sagt Théid Johanns. Wohin? Das weiß oder sagt er nicht. Sicherlich aber dorthin, wo Kreativität ausgelebt werden kann.
Öffnungszeiten
Nach der Eröffnung am Freitag ist die Ausstellung im „Bâtiment IV“ am Samstag und Sonntag sowie an den kommenden drei Wochenenden bis einschließlich 6. Dezember zu besichtigen, jeweils freitags bis sonntags – von 14 bis 21 Uhr. Freier Eintritt. Weitere Informationen, u.a. die Liste der 106 Teilnehmer, finden sich unter „Bâtiment 4“ auf Facebook.
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