Die FLF fordert, die Gemeinde machtNeuer Rasen für den Gaspericher Fußballplatz

Die FLF fordert, die Gemeinde macht / Neuer Rasen für den Gaspericher Fußballplatz
Falls der Rasen nicht komplett ersetzt würde, dürften nur Jugendmannschaften darauf spielen Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Der Gemeinderat verabschiedete am Montag mehrere Kostenvoranschläge in einer Gesamthöhe von rund 17 Millionen Euro. Bei einigen Projekten war es bereits eine Anpassung des ursprünglich veranschlagten Preises, was für scharfe Kritiken seitens der Opposition führte. So verlangt der Fußballverband (FLF) auf dem renovierten Fußballplatz in Gasperich einen neuen Rasen. Angekündigt wurde auch eine neue Sozialmaßnahme: kostenlose Damenbinden und Präservative in den öffentlichen Toiletten der Hauptstadt.

Der Gemeinderat traf am Montag Entscheidungen bezüglich einiger Bauvorhaben, die teilweise zu größeren Diskussionen führten.

Für Gelächter sorgte das Erneuerungsprojekt des Stadions Emile Bintner in Gasperich. Neben der ursprünglich geplanten Erweiterung des Trainingsfeldes verlangt die FLF nun auch eine komplette Erneuerung des synthetischen Rasens. Tom Krieps (LSAP) wunderte sich über die ambitionierten Wünsche des Fußballverbandes. Wenn die Qualität des gebotenen Fußballs so gut sei wie der von der FLF geforderte Rasen, dann müsste in Luxemburg Spitzenfußball geboten werden, war seine Reaktion auf das um 270.000 Euro teurer gewordene Vorhaben. Der Gesamtpreis beläuft sich nun auf 1,3 Millionen Euro.

Die FLF hatte angekündigt, dass auf dem erneuerten Feld keine offiziellen Spiele stattfinden könnten, da es aus zwei verschiedenartigen Hälften bestehe. Falls nich das ganze Feld ausgebessert werde, könnten nur Jugendmannschaften darauf spielen. Als Rechtfertigung diente der FLF („Fédération luxembourgeoise de football“) laut Krieps offenbar ein Gutachten der Universität Gent, in dem bezüglich des aktuellen Zustandes des Platzes steht: „Il y a un risque élevé que le ballon change de direction, lorsqu’il se trouve à la ligne méridiane.“ Ja, Humor haben die Belgier.

„Aus anderer Leute Leder lassen sich gut Riemen schneiden“, kommentierte Krieps die Forderung der FLF.

Teurer Wasserturm

Rund 2,67 Millionen Euro teurer als geplant wird der neue Wasserturm am Boulevard Pierre Frieden auf dem Kirchberg: Der von der Mehrheit angenommene nachgebesserte Kostenvoranschlag beläuft sich nun auf satte 11,148 Millionen Euro. Ein erster Kostenvoranschlag über 8,47 Millionen Euro war bereits im Juni 2016 vom Gemeinderat gutgeheißen worden.

Einige Betriebe würden wohl die Stadt Luxemburg als Milchkuh ansehen, die niemals versiege, kritisierte Tom Krieps die Kostenerhöhung.

Der nun angepasste „Devis“ sei der drastischen Erhöhung der Materialkosten, der Überhitzung des Marktes und einer Kostenunterschätzung durch das Planungsbüro geschuldet, erklärte die für den Wasserhaushalt der Gemeinde zuständige Schöffin Simone Beissel (DP)

Zudem sei es leider oft so, dass sich bei öffentlichen Ausschreibungen nur ein Anbieter melde, sodass es keine billigere Alternative gibt.

Kostenlose Hygieneartikel

In nächster Zukunft werden in den öffentlichen Toiletten der Stadt Luxemburg gratis Hygieneartikel für Frauen sowie Präservative zu Verfügung gestellt. Diese Entscheidung des Schöffenrats kündigte der Sozialschöffe der Gemeinde, Maurice Bauer, anlässlich der Vorstellung des Jahresberichtes der Gleichheitskommission im Gemeinderat an. Die Maßnahme sei ein Akt der Chancengleichheit und der Sozialpolitik zugleich. Ein wichtiges Zeichen, das die Stadt in dieser Hinsicht setze. Einerseits sei es eine soziale Maßnahme, weil ja nicht jeder sich diese Produkte leisten könne. Die Maßnahme bezüglich der Hygieneartikel soll aber auch zur Enttabuisierung des Themas rund um die Menstruation beitragen.

Die Vorbereitungen seien im Gange und er hoffe, dass die Produkte bis zum Herbst in den öffentlichen Toiletten zur Verfügung stehen, sagte Maurice Bauer auf Nachfrage hin. In einer ersten Phase sei es ein Pilotprojekt, das auf die sieben öffentlich überwachten Toiletten beschränkt sei. Das bedeute aber nicht, dass es eine Kontrolle gebe, wer sich was nimmt. Abhängig vom Erfolg der Maßnahme könnte sie auf andere Orte erweitert werden.

Die Initiative sei die logische Folge des Anne-Beffort-Preises aus dem Jahre 2018. Damals vergab die Stadt den Preis an die Asbl „Voix de jeunes femmes“, eine Vereinigung, die sich u.a. für kostengünstigere Hygieneartikel einsetzte. Die Stadt Luxemburg ist allerdings nicht die erste Kommune, die diesen Schritt geht – das war Walferdingen.

Seit 2003 verleiht die Stadt Luxemburg den Anne-Beffort-Preis. Der mit 3.000 Euro dotierte Preis wird an eine Einzelperson, eine Organisation oder Institution verliehen, die sich für die Förderung der Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern in der Stadt einsetzt.

Verschiedenes

Der Gemeinderat genehmigte des Weiteren folgende Bauprojekte:
• Hochwasserschutzprojekt zur Begrenzung der Überschwemmungsgefahr bei Starkregen im Val de Hamm; Kostenpunkt: 3,321 Millionen Euro
• Sanierungsarbeiten in der rue Benjamin Franklin und der rue C.W. Gluck: 4,169 Millionen Euro
• Sanierungsarbeiten des Platzes „Spidolsgaart“ im Pfaffenthal: 2.303.800 Euro
• Sanierungsarbeiten in der rue de Cessange: 3.540.000 Euro
• Bau eines „Scoutshome“ für die Pfadfindergruppe Telstar in Hamm: 4.581.777 Euro