AstraZenecaNeuer Impfstoff hat 70 Prozent Wirksamkeit gegen Covid-19 – Luxemburg erwartet 420.000 Dosen

AstraZeneca / Neuer Impfstoff hat 70 Prozent Wirksamkeit gegen Covid-19 – Luxemburg erwartet 420.000 Dosen
Der von der Universität Oxford und dem Pharmaunternehmen AstraZeneca entwickelte Corona-Impfstoff ist nach vorläufigen Studien zu 70 Prozent effizient. Das teilte die Firma am 23.11.2020 mit. Foto: dpa/EP Media/Sean Elias

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Nach den vielversprechenden Nachrichten aus Deutschland und den USA legt nun die britisch-schwedische Firma AstraZeneca nach: Ihr Impfstoff soll ebenfalls wirksam gegen Covid-19 sein. Er ist eines der Mittel, auf das die EU große Hoffnungen setzt.

Mit dem britisch-schwedischen Pharmakonzern AstraZeneca hat ein weiteres Unternehmen positive Daten zu einem Corona-Impfstoff vorgelegt. Das Vakzin habe eine Wirksamkeit von im Mittel 70 Prozent gegen Covid-19, teilte das Unternehmen auf Basis von Zwischenergebnissen aus der wichtigen Testphase III am Montag mit. Berücksichtigt wurden Daten zweier klinischer Studien mit verschiedener Dosierung. Die Wirksamkeit der Vakzine von Pfizer/Biontech und Moderna liegt für Doppelimpfungen nach vorläufigen Daten bei rund 95 Prozent.

Der AstraZeneca-Impfstoff kann den Angaben zufolge bei Kühlschranktemperaturen von zwei bis acht Grad aufbewahrt werden. Berücksichtigt wurden für die Zwischenergebnisse zum einen Daten einer kombinierten Phase-II/III-Studie, bei der die Versuchspersonen der Impfgruppe zuerst eine halbe Dosis des Impfstoffs und einen Monat später eine weitere volle Dosis erhielten. Die Effizienz lag den Angaben zufolge hier bei 90 Prozent. Zum anderen wurden Ergebnisse einer Phase-III-Studie berücksichtigt, bei der Probanden der Impfstoff-Gruppe zwei volle Dosen bekamen. Die bisher errechnete Effizienz lag dabei bei 62 Prozent. Zusammengenommen ergibt sich den Angaben zufolge eine Wirksamkeit von 70 Prozent. Die Zwischenauswertung basiert auf insgesamt 131 Infektionsfällen mit nachweislichem Covid-19.

Noch weitere Daten erforderlich

Gerd Fätkenheuer von der Uniklinik Köln erklärte zu den Ergebnissen, dass die „sehr vorläufigen Daten“ schwer zu interpretieren seien – etwa das Ergebnis, dass mit einer geringeren Impfdosis eine größere Erfolgsrate zu erzielen war als mit einer höheren. „Das ist zunächst nicht einleuchtend und es müssen weitere Daten abgewartet werden, bis man das besser einschätzen kann.“ Bestimmte Werte sprächen dafür, dass der AstraZeneca-Impfstoff etwas weniger effizient sein könnte als die beiden mRNA-Impfstoffe, zu denen bereits Daten vorgestellt wurden. „Insgesamt ist es jedoch sehr erfreulich, dass jetzt bereits ein dritter Impfstoff kurz vor der Einführung steht.“

Der gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelte AstraZeneca-Wirkstoff gehörte seit längerem zu den vielversprechenden Kandidaten: So hatte die EU bereits vorab bis zu 300 Millionen Dosen davon bestellt. Insgesamt haben verschiedene Länder bereits Milliarden Dosen bei AstraZeneca in Auftrag gegeben.

Auch die EU hat einen Kaufvertrag mit dem Pharma-Unternehmen abgeschlossen. Das hat Gesundheitsministerin Paulette Lenert schon Ende September bekannt gegeben. Luxemburg soll rund 420.000 Dosen des Impfstoffs erhalten.

Mittel soll bei älteren Menschen gut wirken

Der Wirkstoff AZD1222 beruht auf der abgeschwächten Version eines Erkältungsvirus von Schimpansen. Es enthält genetisches Material eines Oberflächenproteins, mit dem der Erreger Sars-CoV-2 an menschliche Zellen andockt. Das Mittel wirkt zweifach: Es soll sowohl die Bildung von spezifischen Antikörpern als auch von T-Zellen fördern – beide sind für die Immunabwehr wichtig. Anders als die Impfstoffe der Mainzer Firma Biontech und des Pharmakonzerns Pfizer sowie der US-Firma Moderna gehört das britisch-schwedische Präparat nicht zu den mRNA-Impfstoffen.

Die Oxford-Forscher hatten erst kürzlich im Fachmagazin The Lancet berichtet, dass ihr Impfstoff in klinischen Tests der Phase II auch bei Älteren gut wirkt. In der Phase-II-Studie habe es bei Teilnehmern sowohl unter als auch über 56 Jahren eine gute Immunantwort gegeben, schrieb das Team. Das Vakzin sei von Älteren sogar besser vertragen worden als von Jüngeren. Den Angaben zufolge waren rund 240 der 560 gesunden Studienteilnehmer über 70 Jahre alt. Ältere Menschen haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf.

J.C.Kemp
25. November 2020 - 9.03

@Pirat: Das können Sie nach einem Spaziergang im unteren Teil der Grand' Rue feststellen. :-D

Arm
24. November 2020 - 11.23

Selbstverständlich kommt für Luxemburg nur AstraZeneca zu 70% wirksam in Frage. Es geht nichts über gute kompetente Minister.

Romain Juni
24. November 2020 - 7.13

Ein auf die schnelle entwickelter Impfstoff der nur zu 70% wirksam sein soll wird uns auch nicht von Corona befreien.

Laird Glenmore
23. November 2020 - 16.53

Ale die hier gegen das Impfen wettern sind wahrscheinlich die ersten die zu den Spots ( Impfstellen ) hinlaufen. Im übrigen sind die Zahlen / Ergebnis der Impfstoffe öffentlich man muß nur richtig lesen können, vielleicht gibt es ja auch welche zur Auswahl, denn laut D. Trump sollen ja erst einmal die USA versorgt werden Moderna 95 % Pfizer / Biotech 90 % AstraZeneca 70 %

HTK
23. November 2020 - 15.36

Frage: Kann man auch als Geimpfter ein Spreader sein? Ich denke ja.Also müssen wir davon ausgehen,dass wir alle Risikogruppen impfen müssen,sprich Alte und gesundheitlich angeschlagene Menschen. Wir werden also eine weitere Grippe haben an der Menschen sterben werden die dem Virus nichts entegensetzen können, vor allem die Nichtgeimpften.

Pirat
23. November 2020 - 15.20

Hilft das auch gegen die neue Vogelgrippe?

GB
23. November 2020 - 12.58

Der Planet der Affen scheint also fūr’s erste gerettet zu sein ! Leider bin ich kein Schimpanse und kein Versuchskarnikel......

J.C.Kemp
23. November 2020 - 12.30

Wou kann e sech fir d'Impfung mellen?