Mindestens die Hälfte: Bis zum 1. Juni hat die FLF Zeit, ihre vier nationalen Vertreter für den Europapokal bei der UEFA anzumelden. Denn allein darum geht es bei der Fortsetzung der Meisterschaft. Heißt also konkret, dass am Wochenende des 30. Mai (dem Tag, der ohnehin als 30. Spieltag vorgesehen war) die letzten Entscheidungen fallen müssen. Allerdings werden jetzt die beiden ausgefallenen Termine (10. und 11. Spieltag) in das ohnehin proppenvolle Programm eingefügt werden müssen. Wie die FLF bereits in der Winterpause mitgeteilt hatte, sind 15 Spiele Pflicht, damit die Saison gewertet wird.
Die Zahlen: 21 Spiele in 15 Wochen. Klingt machbar, ist in Wirklichkeit aber definitiv komplizierter. Angefangen mit der Länderspielpause im März. Vom 22. bis zum 30. März entfallen drei mögliche Daten (mittwochs, sonntags, mittwochs), da wohl nicht alle damit einverstanden wären, einen Tag nach dem Heimspiel gegen Portugal (31. März) ein Meisterschaftsspiel zu bestreiten. Problem Nummer zwei: Sowohl am 4. April (Ostersonntag) als auch am 23. Mai (Pfingstsonntag) ruht der Spielbetrieb traditionell, was es komplizierter macht, vorher oder danach englische Wochen zu organisieren.
Die Optionen: Auf den ersten Blick bieten sich noch ein paar freie Mittwochabende an. Durch freie Termine am 3. März, 21. April und im Monat Mai ergibt sich für die FLF-Kalenderkommission noch ein wenig Spielraum, ohne dass das ganze Programm komplett umgekrempelt werden muss. Für die Trainer und Vereine bedeutet das allerdings, dass es (sollten theoretisch alle 21 Begegnungen ausgetragen werden) Anpassungen bei der Trainingsgestaltung geben wird: Nach den langen drei Monaten Corona-Zwangspause folgen nämlich 15 Wochen, in denen englische Wochen dominieren und dementsprechend Trainingseinheiten ausfallen. Sperren, Verletzungen und Co. sind ebenfalls einzukalkulieren.
Sieben englische Wochen: Das Restprogramm hätte ohnehin schon fünf englische Wochen vorgesehen, jetzt sind es deren sieben. Wie wird das Mammutprogramm die Trainerarbeit beeinflussen? Für den Wiltzer Coach Dan Huet besteht die Hauptaufgabe jetzt darin, ein „Gleichgewicht zu finden, zwischen Konkurrenzfähigkeit bei den Spielen und einer kurzen Regeneration vor dem nächsten Termin“. Das bedeutet auch, dass es in diesen Momenten „nicht mehr darum gehen wird, große Dinge einzustudieren“.
Für Huet und Co. bleibt immer noch eine Einheit vor jedem Gegner bestehen, in der taktische Elemente besprochen werden können. Unter Hochdruck stehen also auch die Trainer, denen für ihre Analysen noch weniger Zeit bleibt. Besonders berufstätigen Trainern werden „lange Tage“ bevorstehen. Etwas Positives hat die Situation dann doch: „Man wird gezwungen, von Spiel zu Spiel zu denken. Es bleibt keine Zeit, sich viele Gedanken zu machen. Das kann in den Köpfen der Spieler von Vorteil sein.“
Realistisch: Man muss nicht unbedingt ein Pessimist sein, um das anstehende Programm als schwer durchführbar einzustufen. Besonders, da im Kalenderjahr 2020 nur 14 BGL-Ligue-Termine ausgetragen werden konnten. Schwer vorstellbar also, dass innerhalb von dreieinhalb Monaten sogar ein Drittel mehr gespielt werden könnten.
Schnelles Umdenken
Die Spieler sind heißhungrig auf den Start. Damit das Wochenende keinen Totalausfall darstellt, wurde in Niederkorn und Wiltz schnell eine Lösung gefunden. Um 15.00 Uhr treffen beide Mannschaften heute auf dem Wiltzer Kunstrasen aufeinander. Um jeglichen Corona-Risiken aus dem Weg zu gehen, haben sich beide Teams gestern Schnelltests unterzogen.
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