Masala, nicht Curry

Masala, nicht Curry
(AFP)

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Für Uneingeweihte erscheint die indische Küche als Puzzle ohne Lösung. Von den Ursprüngen über die Zubereitung bis hin zur Vielfalt der Gerichte:Indiens Cuisine wäre eine eigene Enzyklopädie wert.

Das Gewürzaroma, die Farben, die Texturen und die Zubereitung eines gleichen Gerichts variieren alle paar Kilometer. Bis in die 80er Jahre ließen sich indische Spitzenköche nicht in die Karten blicken. Rezepte wurden mündlich weitergereicht. Indien ist ein Paradies für Vegetarier (z.B. Reis- und Linsengerichte). Im Gegensatz zum aktuellen „Vegan-Wahn“ ist der Verzehr von Fleisch kein Tabu. Im Gegenteil: Geflügel, Ziegen- und Lammfleisch, aber auch Fisch sowie Meeresfrüchte sind fester Bestandteil des kulinarischen Spektrums. Für Hindus ist der Verzehr von Rind jedoch verboten. Für Muslime gilt das Gleiche für Schweinefleisch.

Absolut empfehlenswert sind die im Tandur zubereiteten Gerichte. In den großen Lehmöfen wird das legendäre Tanduri-Hähnchen gegrillt und „Naan“-Brot gebacken. Aber zu einem guten indischen Essen gehören auch die Currys. Nein, nicht die gelbe Pampe, die wir auf unser Brot streichen. Und auch nicht die Gewürzmischung. Die heißt in Indien Masala und schmeckt anders – es gibt Hunderte davon. Currys sind Gerichte mit würzig-pikanten Soßen.

Die von den Mogulen beeinflusste nordindische Küche ist im Westen am weitesten bekannt. Milchprodukte wie Joghurt finden häufig Verwendung (z.B. Dahi Raita, Paneer, Lassi). Neben der eigenen jahrtausendalten Esskultur stammen die größten Einflüsse aus dem Orient und der britischen Kolonialzeit. Wussten Sie, dass „Chicken Tikka Masala“ heute das meist verzehrte Gericht in Großbritannien ist? Eine in Indien für die faden Briten erfundene Mahlzeit …