Mamer ist für die Zukunft gerüstet

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Der CSV-Abgeordnete Gilles Roth steht der Gemeinde Mamer seit 2000 vor. Im Gespräch mit dem Tageblatt blickt der Bürgermeister auf die großen Projekte der vergangenen Jahre zurück und verrät, wie er sich die Entwicklung der Gemeinde in den kommenden Jahren vorstellt.

Die Gemeinde Mamer hat sich in den letzten Jahren für die Zukunft gerüstet. Beachtliche 220 Millionen Euro wurden in den vergangenen elf Jahren investiert. „Eine gewaltige Summe“, findet auch Bürgermeister Gilles Roth. Allein 85 Millionen Euro wurden für den Schul-, Sport- und Kulturkomplex „am Kinneksbond“ ausgegeben. Sämtliche Schulkinder, vom ersten bis zum vierten Zyklus, werden hier unterrichtet. Zudem finden 80 Prozent der Kinder einen Platz in der „Maison relais“. Neben dem Schul- und Sportzentrum wurde auf dem gleichen Gelände ein Kulturzentrum errichtet. „’Am Kinneksbond‘ ist ein einzigartiger Komplex hier in Luxemburg“, so Roth.

Bürgermeister Gilles Roth (CSV)

Doch dieser Multifunktionskomplex ist nicht das einzige Projekt, in das die Gemeindeverantwortlichen investiert haben. „Es wurde auch sehr viel in die unterirdische Infrastruktur investiert“, erklärt der Bürgermeister. So seien zum Beispiel so gut wie sämtliche Haushalte an das Gasnetz angeschlossen. Doch auch das Abwassersystem sowie weitere Bereiche der unterirdischen Infrastruktur seien auf einem modernen Stand. Als Beispiel führte der CSV-Politiker die Ortschaft Holzem an, ein Dorf mit rund 550 Einwohnern. „Allein in Holzem haben wir fünf Millionen Euro in die Infrastruktur investiert“, so Roth. Dies sei dem Bürgermeister zufolge ein wichtiger Aspekt, denn somit würde man die Lebensqualität der Einwohner wesentlich erhöhen. Zudem sei man nun für ein moderates Wachsen der Gemeinde gerüstet.

Gemeinde trägt nationale Verantwortung

Der CSV-Bürgermeister ist sich der Meinung der Opposition bewusst, Mamer würde zu schnell wachsen. Roth hingegen ist der Auffassung, dass die Gemeinden eine nationale Verantwortung tragen und dafür sorgen müssen, dass genügend Wohnraum vorhanden ist.

Dieser Aspekt ist aber nicht der einzige der, laut Roth, für ein moderates Wachsen der Gemeinde spricht. „Eine Gemeinde, die nicht in regelmäßigen Abständen neuen Wohnraum schafft, ist eine Gemeinde, in der die Bevölkerung immer älter wird“, schlussfolgert der Bürgermeister. Dies habe dann negative Auswirkungen auf das Zusammenleben in der Gemeinde. Als Beispiel gibt Roth die Ortschaft Capellen an. Hier würde in einigen Straßen das Durchschnittsalter bei über 40 Jahren liegen. Das seien einmal, vor rund 20 Jahren, lebendige Viertel gewesen. Doch jetzt würde die gesamte Bevölkerung altern, wodurch neue Einrichtungen nicht mehr genutzt würden und lediglich die Nachfrage nach der Altenversorgung ansteige. „Es ist die Verantwortung der Gemeindepolitiker, etwas gegen diesen Trend zu unternehmen“, sagt Roth, der aber auch weiß, dass der Bau von neuen Wohnhäusern nicht immer ganz populär bei den Bürgern ist.

Doch zu diesem Thema hat der Bürgermeister eine ganze klare Meinung: „Ich werde es als Bürgermeister nicht verantworten, dass junge Bürger aus der Gemeinde wegziehen müssen, weil nicht genügend Wohnraum vorhanden ist.“ Der Bürgermeister ist davon überzeugt, dass die Einwohner der Gemeinde sich nicht blenden lassen und die Notwendigkeit von neuem Wohnraum erkennen.

Herausforderung öffentlicher Transport

Durch das Anwachsen der Gemeinde nimmt natürlich auch der Verkehr zu. Gilles Roth sieht das als Herausforderung und stellt zugleich fest, dass man in der Vergangenheit nicht untätig war. So wurden zum Beispiel Busspuren angelegt und es wurde ein Shuttle-Service in der Industriezone eingeführt. Durch die gut organisierte Zufahrt zur neuen Europaschule werde der Verkehr in Zukunft besser geregelt als bisher, ist sich Roth sicher.

Trotz der großen Investitionen der letzten Jahre ist der aktuelle Bürgermeister stolz, auf eine gesunde Finanzlage zurückgreifen zu können.