Vergleich mit NachbarländernLuxemburg verfügt laut IGSS-Bericht über drei Ärzte pro 1.000 Einwohner

Vergleich mit Nachbarländern / Luxemburg verfügt laut IGSS-Bericht über drei Ärzte pro 1.000 Einwohner
Luxemburg steht im Vergleich zu seinen Nachbarländern schlecht da Symbolfoto: dpa/Bernd Weissbrod

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Luxemburg schneidet im Vergleich zu anderen Ländern bei der Anzahl der Ärzte pro 1.000 Einwohner nicht besonders gut ab – das geht aus dem neuesten Bericht der „Inspection générale de la sécurité sociale“ hervor. Allerdings habe das Großherzogtum bezüglich der Verbesserung der medizinischen Versorgung bereits Pläne.

Der Zugang zu medizinischer Versorgung wird oft anhand der Zahl der praktizierenden Ärzte pro 1.000 Einwohner veranschaulicht. Laut dem neuesten Bericht der „Inspection générale de la sécurité sociale“ (IGSS) steht Luxemburg mit Blick auf diesen Wert schlecht da. „Vergleicht man Luxemburg mit seinen Nachbarländern, der Schweiz und den Niederlanden, so weist es mit drei Ärzten pro 1.000 Einwohner die niedrigste Zahl auf“, heißt es in dem Bericht.

In dem Dokument weist die IGSS allerdings auch darauf hin, dass die Zahlen keine direkten Rückschlüsse auf einen möglichen Ärztemangel zuließen, da sie nichts über die geografische Verteilung der medizinischen Angebote aussagt. Um Schlussfolgerungen aus den Werten zu ziehen, müsste man also genauer hinsehen und zum Beispiel beachten, wie die Verteilung der niedergelassenen Ärzte in den ländlichen Regionen gestaltet ist.

Luxemburger Ärzte bilden beim Alter das Schlusslicht

Abgesehen davon sei die Überalterung der Ärzte, die in allen Ländern zu einem Problem geworden sei, auch in Luxemburg zu beobachten, heißt es in dem IGSS-Bericht. Die Analyse der Altersstruktur der praktizierenden Ärzte zeige, dass der Anteil der Mediziner ab 54 Jahren für Luxemburg und seine Nachbarländer ähnlich sei und bei etwa 55 Prozent liege. In den Niederlanden und der Schweiz seien dagegen proportional mehr Ärzte unter 54 Jahren tätig – nämlich 75 beziehungsweise 65 Prozent. Mit nur fünf Prozent der Ärzte unter 35 Jahren nehme Luxemburg den letzten Platz in der Rangliste für diese Altersgruppe ein.

Die Altersangaben der Ärzte können Hinweise darauf geben, in welchen Ländern oder Regionen sich in Zukunft vermehrt Ärzte zur Ruhe setzen werden. Praktizieren in einem Land oder einer Region also vermehrt ältere Ärzte, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass dort bald ein Ärztemangel herrscht, sollten nicht genügend junge Mediziner nachkommen.

Zur Bewältigung des Ärztemangels, der durch die Alterung oder beispielsweise die Abwanderung von Ärzten verursacht wird, haben laut dem IGSS-Bericht viele Länder Strategien eingeführt. Luxemburg sei zum Beispiel dabei, einen dreijährigen Ausbildungszyklus in der Medizin zu definieren, der voraussichtlich 2021 beginne, in der Hoffnung, mittelfristig die Zahl der im Land praktizierenden jungen Ärzte erhöhen zu können. Außerdem biete die „Telemedizin“ eine Antwort auf das Problem der unausgewogenen geografischen Verteilung von Medizinern.

Knutschfleck
15. September 2020 - 16.54

Dann kann ich mir ja endlich beim Inder mein Ganja besorgen

Günther
15. September 2020 - 13.03

Telemedezin funktioniert auch über die Grenzen hinweg.