/ Leichen-Ausstellung mitten in Berlin
Eine umstrittene Ausstellung präparierter Leichen darf am 18. Februar in Berlin-Mitte ihre Tore für das Publikum öffnen.
Das Verwaltungsgericht Berlin entschied am Dienstag im Eilverfahren zugunsten des Körperwelten-Museums von Gunther von Hagens. Die Richter gaben seinem Widerspruch gegen ein Verbot des Stadtbezirks Mitte statt. Der Bezirk unterlag zum zweiten Mal vor Gericht. Am 16. Dezember hatte das Verwaltungsgericht schon geurteilt, dass die Schau keine Genehmigung des Bezirks brauche.
Mit ihrem Beschluss hielten die Richter an ihrer Rechtsauffassung fest, dass die Ausstellung nicht gegen das Bestattungsgesetz verstoße. Anatomische Präparate wie plastinierte Leichen seien keine Leichen im Sinne des Gesetzes. Ein Verstoß gegen das Bestattungsgesetz, mit dem der Bezirk seine Untersagungsverfügung begründete, sei nach wie vor nicht ersichtlich, hieß es.
20 Leichen
Ausstellungskuratorin Angelina Whalley begrüßte den Beschluss. „Nach diesen zwei eindeutigen Urteilen zu unseren Gunsten hoffe ich sehr, dass der Bezirksbürgermeister Dr. Hanke nun endlich die geltende Rechtslage akzeptiert“, erklärte Whalley am Dienstag. Der Plastinator von Hagens warf Hanke vor, „hier sehenden Auges Steuergelder für aberwitzige Auseinandersetzungen zu verschleudern, nur weil wir in Mitte ein Museum eröffnen wollen“. Dort sollen etwa 20 plastinierte Körper und bis zu 200 Einzelstücke gezeigt werden.
Bezirksbürgermeister Christian Hanke hatte bereits in der vergangenen Woche angekündigt, dagegen werde der Bezirk Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg einlegen. Hanke möchte die Ausstellung am Fuße des Fernsehturms nahe dem Alexanderplatz verhindern.
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