„Kontinuität“ auf dem Weg zur Thermalstadt

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Über Mondorf zu sprechen, heißt, bestimmte Besonderheiten im Blick zu haben: Es ist die einzige Proporzgemeinde Luxemburgs mit gleich zwei Besucherattraktionen, dem Kasino und dem Thermalbad. Rund eine Million Gäste besuchen entweder das eine oder das andere pro Jahr.

Das ist eine Zahl, mit der keine andere Gemeinde in der Größenordnung aufwarten kann. Seit 15 Jahren führt die „blaue“ Bürgermeisterin Maggy Nagel die Geschäfte.

Bürgemeisterin Maggy Nagel (DP)

Rund 5.000 Einwohner hat Mondorf heute. 3.100 waren es, als Maggy Nagel 1996 antrat. Die Entwicklung einer ausgewogenen Wohnungsbaupolitik drängte sich damals förmlich auf. Neubürger mussten untergebracht werden, die Stadt brauchte dringend ein Zentrum. Vieles davon hat sie in Angriff genommen, auf den Weg und fertig gebracht.

Wenn man die Bürgermeisterin hört, hat Mondorf darüber Kompetenzen auf dem Gebiet der Stadt- und Wohnungsbaupolitik. Da lag es nahe, zum diesjährigen „Bürgermeistertag“ nach Mondorf einzuladen und die Veranstaltung unter dieses Thema zu stellen. Die Nachfrage nach Wohnraum hält unvermindert an. Nagel führt das auf die Anziehungskraft Mondorfs zurück. Die Thermalstadt ist unter ihrer Ägide attraktiv geworden: 20 gut ausgebaute Kilometer bis in die Stadt, gute Anbindung über die Saarautobahn Richtung Moseltal und Grenze, gute Einrichtungen für Groß und Klein allgemein. Trotzdem ist klar, wo das Ende des Bevölkerungswachstums sein wird. „Das Potenzial von Mondorf liegt bei 6.500 Einwohnern insgesamt“, sagt Nagel.

Der größte Kraftakt dürfte der Bau des Stadtzentrums gewesen sein. Die Stadt ist von jeher zweigeteilt, wofür die Situation der Gemeindeverwaltung ein gutes Beispiel ist. So wie sich Kasino auf der einen Seite der Stadt und Thermalbad am anderen Rand gegenüberliegen, ist auch jetzt noch Stadtkasse und technische Abteilung in einem und Gemeinderat mit Etat Civil und Sekretariat in einem anderen Gebäude untergebracht.

Ein Zentrum schaffen

Unter Nagel wurde deshalb ein neues Viertel als Kern Mondorfs auf den Weg gebracht. Das „Brill“ als Zentrum mit großem Platz steht heute. 350 neue Wohnungen sind dort entstanden mit 16 Geschäftsflächen, die vermietet sind. Viele ältere Einwohner sind sogar dorthin gezogen. Dort wird auch das neue Rathaus stehen, das Stadtpolitik und Verwaltung zusammenführt und dieses Jahr fertig wird.

Gute Einrichtungen für die Kinder der Gemeinde zwischen 0 und 26 Jahren ist ein weiteres Anliegen der Bürgermeisterin. Viel ist mit Neubauten wie „Crèche“, Schule, „Maison relais“, Sporthalle und Jugendhaus in den letzten 15 Jahren schon in die Wege geleitet worden.

Die Erweiterung der „Maison relais“ im Hinblick auf die von Nagel prognostizierte Höchsteinwohnerzahl am Platz des alten Rathauses hat der Gemeinderat Ende Juni dieses Jahres beschlossen.

Der Mosel verbunden

Mondorf bekommt auch das zweite neue Lyzeum im Osten. Andere laufende Projekte sind ebenfalls auf Wachstum ausgelegt. Im „Les étangs“ werden weitere 145 Wohnungen entstehen, das Gewerbegebiet „Triangle vert“ soll weiter wachsen.

Die neue Kläranlage ist bereits auf ein Mehr an Einwohnern ausgelegt. Daneben gilt es, den Tourismus weiterzuentwickeln. Die Gemeinde fühlt sich unter der „blauen“ Bürgermeisterin seit jeher der Mosel verbunden – auch wenn sie kein direkter Anrainer ist.

Als einwohnerstärkste Gemeinde an der Mosel zahlt Mondorf den größten Anteil an der Anschaffung der „Marie Astrid“. Die Bürgermeisterin sitzt nicht nur als Vizepräsidentin im „Office national du tourisme“, sondern auch in der „Entente touristique de la Moselle“.

Maggy Nagel hat aber noch anderes vor. Sie will Mondorf zum Standort für Kongresstourismus weiterentwickeln. „Wir haben schon sehr gute Einrichtungen, gerade was Übernachtungsmöglichkeiten betrifft“, sagt sie.

Was verspricht sie ihren Wählern? „Kontinuität“, sagt sie im Hinblick auf die Vollendung des Ausbaus zur Thermalstadt, den sie seit 1996 konsequent beschreitet und weiter gehen will.