CHEMKein Mobbing, aber … – Escher Krankenhaus gesteht Probleme ein und will „vertikaler“ werden

CHEM / Kein Mobbing, aber … – Escher Krankenhaus gesteht Probleme ein und will „vertikaler“ werden
Am CHEM stimmt die Chemie offenbar nicht überall: Darauf will das Krankenhaus nun reagieren Foto: Editpress/Tania Feller

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Am Escher Zentralkrankenhaus ist tatsächlich einiges schiefgelaufen – das ist die Botschaft, die das Krankenhaus heute ausgesandt hat. Eine Untersuchung durch eine Beraterfirma habe zwar nicht den konkreten Verdacht auf Mobbing erhärtet, sehr wohl aber Probleme offenbart, die man jetzt angehen wolle.

Der Vorsitzende des Verwaltungsrates des „Centre hospitalier Emile Mayrisch“ (CHEM) in Esch/Alzette, dessen Direktion und Vorstand sowie die Personaldelegation haben sich am Freitag mit einer Erklärung an die Öffentlichkeit gewandt. Im Vorfeld waren mehrere Fälle von offenbar stark gestörten Arbeitsverhältnissen in der Öffentlichkeit bekannt geworden. Die Krankenhausleitung hatte erklärt, zunächst auf eine Station bezogen, eine systematische Untersuchung durch eine Beraterfirma in Auftrag zu geben.

Hier liegen nun Ergebnisse vor, wie es in der heutigen Mitteilung heißt.

Das „Colleen Besch Institut“ habe mit 28 Personen Gespräche geführt. Zwar habe sich der Vorwurf des Mobbings dabei nicht erhärtet – es lägen aber gleichwohl „Funktionsstörungen“ vor. Weder über deren Bestehen noch über die Dauer und Schwere seien sich die Geschäftsleitung oder der Vorstand im Klaren gewesen.

Aktionsplan

Dem Bericht der Beraterfirma zufolge seien „latente und bekannte Konflikte nicht konstruktiv gelöst worden“, teilt das Krankenhaus mit. Um solche Situationen künftig zu verhindern, habe der Verwaltungsrat mit der Leitung des CHEM einen Aktionsplan erarbeitet. Dieser solle eine Reihe von Bemühungen ergänzen, die bereits unternommen werden, um für ein gesundes Betriebsklima zu sorgen, wie etwa eine Charta gegen Belästigung am Arbeitsplatz.

Explizit werden in der Mitteilung einige Punkte aufgezählt, die man angehen wolle. Unter anderem will man offenbar mehr Führungsstärke zeigen und Zügel anziehen. Die erste aufgezählte Maßnahme ist jedenfalls die  „Neustrukturierung der Institution zugunsten einer im Wesentlichen vertikalen Organisation“.

Außerdem sollen neue Führungskräfte in die Lage versetzt werden, „ihre psychosozialen und relationalen Fähigkeiten zu bereichern“ – und diese Kompetenzen bei der Bestellung des Managements mehr berücksichtigt werden. Zudem soll eine Verhaltens- und Ethikkommission geschaffen werden, die die Einhaltung des Verhaltenskodexes gewährleistet. 

Mit der Umsetzung des Aktionsplans soll noch in diesem Jahr begonnen werden.

Garce
27. November 2020 - 20.39

Das heißt also sie haben gepennt und stehen jetzt auf?