CoronavirusJean Asselborn warnt in Trier vor Einstufung als Risikogebiet

Coronavirus / Jean Asselborn warnt in Trier vor Einstufung als Risikogebiet
Jean Asselborn steht mit den deutschen Behörden und Ministerien in engem Kontakt Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Wird das Großherzogtum wieder Risikogebiet? In Luxemburg ist die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen in den vergangenen Tagen wieder deutlich gestiegen. Zwar gab es am Mittwochabend zunächst Entwarnung, doch das muss nicht so bleiben.

Außenminister Jean Asselborn sagte am Mittwochabend bei einem Gespräch in Trier, dass das RKI das Großherzogtum vorerst nicht als Risikogebiet einstufe. Nächste Woche könne das aber wieder anders aussehen. Belgien hat am Abend verkündet, Luxemburg ab Freitag als Risikogebiet einzustufen. Asselborn plädierte in Trier für eine europaweit einheitliche Regelung zur Bewertung der Corona-Lage.

Luxemburg steht bei der Zahl der Corona-Neuinfektionen europaweit auf Platz vier, hinter Spanien, Tschechien und Frankreich. Das gab Gesundheitsministerin Paulette Lenert heute Mittag bei einer Pressekonferenz bekannt. Gleichzeitig beschwichtigte sie aber, es gebe keinen Grund zur Panik.

Man habe die Lage sehr gut im Griff, es gebe nur wenige mit dem Sars-CoV-2 Infizierte, die in Kliniken behandelt werden müssen. Der weiter anhaltende Anstieg bei den Neuinfektionen gehe derzeit vor allem auf Reiserückkehrer und Ansteckungen im privaten Umfeld zurück, sagte Lenert.

Seit Tagen liegt Luxemburg damit über dem Grenzwert von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner. Wird dieser Wert sieben Tage lang überschritten, stuft das Robert-Koch-Institut Regionen und Länder als Risikogebiet ein. Damit einhergehen vom Bundesaußenministerium verhängte Reisewarnungen. Am Dienstag lag der Wert bei über 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner.

In Trier ist man besorgt

Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC gibt den Zwei-Wochen-Wert für Luxemburg mit rund 170 auf 100.000 an. Da das RKI seine Regeln zur Einstufung von Risikogebieten nicht geändert habe, rechne man damit, in den nächsten Tagen wieder als solches eingestuft zu werden, sagte Lenert. Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn sei deswegen mit dem deutschen Außenminister in Kontakt.

Die Trierer Industrie- und Handelskammer (IHK) reagiert besorgt auf die Nachricht, dass es womöglich wieder zu Reiseeinschränkungen zwischen Luxemburg und Deutschland kommen könnte. IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Glockauer sagt: „Eine erneute Einstufung Luxemburgs als Risikogebiet hätte weitreichende Folgen für die Wirtschaft in der Region und würde erneut ein schlechtes Signal an unseren europäischen Nachbarn senden. Tritt dazu noch die geplante Änderung der Quarantänereglung für Reisende aus Risikogebieten in Kraft, würde das zu einer faktischen Grenzschließung führen.“

Bund und Länder hatten sich zunächst darauf verständigt, dass ab Oktober Einreisende aus Risikogebiete auf jeden Fall fünf Tage in Quarantäne müssen. Diese kann erst dann durch einen negativen Test beendet werden. „Einkäufe von Luxemburgern in der Region würden dadurch auf unabsehbare Zeit unmöglich werden“, sagt Glockauer. Und weiter: „Einschränkungen sollten daher nur so viel wie nötig und so kurz wie möglich in Betracht gezogen werden. Denn eins ist sicher: Kein Staatshaushalt und kein Förderprogramm kann den bereits entstandenen und weiter zu erwartenden Schaden kompensieren.“

Dieser Artikel erschien zuerst im Trierischen Volksfreund.

Jimbo
26. September 2020 - 0.30

Huet jo ganz gutt geklappt....