Investieren mit Bedacht

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Marc Schramer ist seit März 2008 Monnericher Gemeinderat. Er übernahm damals das Amt von André Schmit. Dabei habe er sich schon immer für Politik interessiert, „seit jeher“, wie er es umschreibt.

Seit den letzten Wahlen ist er durch die Kommissionen gegangen: Subsidien-, Umwelt-, Kultur- und Sportkommission. Als er gefragt wurde, mitzuarbeiten, da „war ich gleich bereit, dies auch konkret und intensiv zu tun“.

Oppositionsrat Marc Schramer (DP)

Die Monnericher DP hat die letzten sechs Jahre viele Entscheidungen im Gemeinderat mitgestimmt, aber bei weitem nicht alle. Was sind also die Kritikpunkte? „Na gut, es ist ja viel gearbeitet worden die letzten sechs Jahre“, will Schramer nichts verleugnen. Beim Ausbau der „Maisons relais“ sei viel getan worden – was die DP auch unterstützt hat –, aber in ihren Augen stehe noch eine Menge Arbeit bevor. „Das geht uns noch nicht weit genug“, bemängelt Schramer. Auch im Bereich Familienpolitik, vor allem was die Familien mit unter Dreijährigen betrifft, im Bereich „Crèches“ also, sei nicht genug getan worden, sehr lange Wartezeiten eine Folgen hiervon. „Da muss, unserer Meinung nach, etwas passieren“, so Schramer. Auch in diesem Bereich müssten die Strukturen endlich den Bedürfnissen der Monnericher angepasst werden.

Dann gibt es für Schramer das leidige Thema Verkehr. „Für mich erstickt Monnerich im Verkehr.“ Berufs- und Durchgangsverkehr, Leute auf der Suche nach einer Abkürzung, seien zu einem riesigen Problem geworden. „Da muss nach Lösungen gesucht werden“, fordert Schramer. Seine Partei würde sich auf jeden Fall dafür einsetzen, dass der Durchgangsverkehr in den Wohnvierteln stark reduziert wird. Infolgedessen sollen in diesen Vierteln Tempo-30-Zonen eingerichtet werden.

Doch auch andere Lösungen seien gefordert, schätzt Schramer die Lage ein. Man setze sich zum Beispiel für einen intelligenten öffentlichen Transport ein. „Wir haben uns zwar gegen eine bestimmte Buslinie starkgemacht. Aber nicht, weil wir gegen den öffentlichen Transport wären, sondern gegen die Streckenführung dieser Linie, die durch die „Pafenhecken“ führt. Das war ein Naherholungsgebiet, wo die Monnericher spazieren gingen oder Fahrrad fuhren.“

Solardächer in Foetz

Die DP strebt vielmehr ein Rufbus-System an. Von diesem könnten junge Leute profitieren, etwa um zum Sport gefahren zu werden, aber durchaus auch die anderen, wenn sie etwa zum Bahnhof wollten, ohne das Auto zu benutzen. Doch für eine Neuausrichtung des öffentlichen Verkehrs sind vorbereitende Arbeiten unabdingbar, nichts soll überstürzt werden: Erst müssten die bestehenden Linien überdacht, dann überarbeitet werden, erklärt Schramer den verkehrstechnischen Lösungsansatz der Monnericher DP.

In puncto Einwohnerzahl muss Schramer feststellen, dass die Gemeinde nicht gewachsen ist. Schramer weiß, dass mehrere Projekte am Laufen sind. So richtig zufrieden mit der Ausführung scheint er aber nicht. So gibt es von der DP u.a. Kritik am Projekt „Parc Molter“. Zu betonlastig sei es, es gebe zu wenig Grünes.

Dazu seien die Informationen über die Bauweise der Wohnsiedlung nur äußerst spärlich gewesen. Erschwerend kommt für die Monnericher DP hinzu, dass sie gerade die Energiebilanz von Gebäuden zu einem ihrer wichtigsten Punkte zählt. Eine genaue Analyse der bestehenden Bausubstanz sei in diesem Bereich aus zwei Gründen besonders vielversprechend: Senkung des CO2-Ausstoßes und Senkung der Kosten.

Das betreffe neben dem Rathaus auch alle anderen gemeindeeigenen Gebäude. Daneben müsse ein Plan aufgestellt werden, welche Gebäude in welcher Form energietechnisch zu renovieren sind. Hier schlägt die DP Solarenergie vor. Auf den gemeindeeigenen Gebäuden, aber v.a. in der Industriezone Foetz. Zu diesem Zweck soll ein Kataster der Solardächer aufgestellt werden. Dann könne mit den Industrie- und Handelsbetrieben vor Ort zusammengearbeitet werden. Auch private Investitionen würde die DP begrüßen. Dazu stellten Solardächer in einer Industriezone optisch kein Problem dar. Schramer ist sicher: „In diesem Bereich kann noch viel geleistet werden – da könnten wir auch eine Vorreiterrolle für andere Gemeinden einnehmen.“

Belastend findet Schramer die finanzielle Situation der Gemeinde. Es sei zwar viel gearbeitet worden, dies aber zum Leidwesen der finanziellen Stabilität. Die Verbindlichkeiten der Gemeinde belaufen sich auf 19 Millionen Euro. Wobei, als die DP in der Mehrheit war, in den Jahren 1999 bis 2005, relativ wenige Schulden gemacht worden seien. Und hier warnt die DP. Die Gemeinde Monnerich sei an ihrem Maximum angelangt. Jetzt gelte es aufzupassen, dass nicht noch mehr Schulden gemacht werden. Gefragt seien jetzt „gezielte Investitionen“.