GemeinderatIn der Hauptstadt werden immer mehr „vel’OH!“-Fahrräder beschädigt 

Gemeinderat / In der Hauptstadt werden immer mehr „vel’OH!“-Fahrräder beschädigt 
Die Fahrräder werden oft absichtlich beschädigt Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Wohnungs- und Umweltfragen standen auf der Tagesordnung des hauptstädtischen Gemeinderats am Montagnachmittag. Darüber hinaus wurden Probleme rund um den Fahrradverleih-Dienst „vel’OH!“ angesprochen.

2018 wurden die „vel’OH!“-Fahrräder durch E-Bikes ersetzt. Seit Beginn der Corona-Krise häufen sich allerdings die Beschwerden: Es komme immer öfters vor, dass die Fahrräder nicht so funktionieren, wie sie sollten, hieß es am Montag im Gemeinderat. Laut dem zuständigen Schöffen Patrick Goldschmidt hat die französische Betreiberfirma JCDecaux bestätigt, dass seit März mehr Vandalismus-Fälle verzeichnet worden seien: Fahrräder würden einfach weggeworfen, Teile davon beschädigt oder sogar gestohlen. Hinzu komme die Tatsache, dass Ersatzteile nicht termingerecht geliefert worden seien.

Seit Beginn September habe die Anzahl der Beschwerden aber schon merklich abgenommen, sagte Goldschmidt. Die Firma sei der Gemeinde nach wie vor genaue Zahlen schuldig, wie hoch der Anteil der beschädigten Fahrräder sei. Der Vertrag mit JCDecaux hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Die Zusammenarbeit kostet die Gemeinde 1,5 Millionen Euro jährlich, erwähnte Goldschmidt und gab dann noch bekannt, dass eine „vel’OH!“-Station in Beggen eingerichtet werde, sobald der Fahrradweg in der Nähe des Arcelor-Geländes angelegt sei. Auch Walferdingen soll eine solche Station bekommen.

Sozialer Wohnungsbau

Ohne große Diskussionen wurden neue Teilbebauungspläne angenommen. Einstimmig gutgeheißen wurde der PAP „Val Saint-André“ im Rollingergrund, wo der „Fonds du logement“ auf einem Areal von 1,83 Hektar 122 Wohneinheiten bauen wird. Ebenfalls angenommen wurde der Teilbebauungsplan für das neue Viertel „Konrad Adenauer 3A“ auf Kirchberg, wo 63 Wohneinheiten entstehen. Da dies ein privates Projekt ist, sind nur zehn Prozent Wohnungen zu erschwinglichen Preisen vorgesehen. Dabei handelt es sich um das vom Gesetz vorgeschriebene Minimum. Bei diesem zweiten Projekt sind von den insgesamt 7.186 Quadratmetern 1.437 Quadratmeter Büros und/oder Geschäftslokalen vorbehalten.

Größere Diskussionen gab es jedoch zur Verteuerung der Arbeiten am Pumpwerk Drosbach in Gasperich: Die Summe übersteigt den Kostenvoranschlag um 462.910,50 Euro. Das ist eine Mehrausgabe von 31 Prozent, mit der Vertreter der Opposition nicht einverstanden sind. Der „Devis“ aus dem Jahr 2018 ging von 1.482.654,30 Euro aus. Der Kostenpunkt von nunmehr 1.945.564,80 Euro sei unter anderem auf eine Steigerung der Kapazitäten des Pumpwerks sowie auf Preissteigerungen zurückzuführen, erklärte die zuständige Schöffin Simone Beissel (DP).

Die Erneuerungsarbeiten der Straßeninfrastruktur in der rue des Champs und der rue Nicolas Gredt in Cessingen waren hingegen schnell beschlossen: Der Kostenpunkt beträgt hierbei 5.641.000 Euro.

„Zéro déchet“ oder lieber „Null Offall“

Etwas längere Diskussionen gab es ebenfalls bezüglich zwei Motionen, die sich mit der Abfallpolitik der Gemeinde beschäftigten. Sowohl „déi gréng“ wie auch die CSV/DP-Mehrheit fordern, den Abfall auf ein Minimum zu reduzieren. Die Grünen schlugen in ihrer Motion „Zéro déchet“ unter anderem vor, dass bei Events in der Stadt Luxemburg kein Plastik verwendet wird. Dem ähnlichen Antrag der Mehrheit mit dem Titel „Null Offall“ fehlte es der Rednerin Linda Gaasch („déi gréng“) an konkreten Zielen. Gabriel Boisante (LSAP) kritisierte die Tatsache, dass der Gemeinderat über zwei sehr ähnliche Motionen abstimmen sollte, die sich eigentlich ergänzen. Guy Foetz („déi Lénk“) bemängelte die fehlende soziale Differenzierung bei allen vorgeschlagenen Maßnahmen. Er finde es zudem kindisch, dass regelmäßig bei Motionen der Opposition eine Gegenmotion der Mehrheit auf den Tisch komme. Erwartungsgemäß wurde nur die Motion der Mehrheit angenommen, die von „déi gréng“ hingegen verworfen.

Wartungsarbeiten am Aufzug

Die Gemeindeverwaltung teilt mit, dass der Aufzug, der das Pfaffenthal mit der Oberstadt verbindet, ab Montag, dem 5. Oktober 2020, wegen Wartungsarbeiten für einen Zeitraum von etwa zwei Wochen außer Betrieb sein wird. Der Grund: Die Zugseile und Lager der Zugmaschine werden ersetzt. Das Datum der Wiedereröffnung des Aufzugs hängt vom Fortschritt der Arbeiten ab und werde so bald wie möglich mitgeteilt.

J.C.Kemp
29. September 2020 - 19.39

Zu Vel'OH zwei Bemerkungen: 1. Ist es nicht so, dass seit dem Lockdown, die Fahrräder viel intensiver, vielleicht sogar mehr als berrechnet, benutzt werden? 2. Und auch sieht man öfter, dass die Räder häufig mit 'Mitfahrer' benutzt werden.