AutomobilsektorGoodyear will am Standort Luxemburg einen Fahrsimulator installieren

Automobilsektor / Goodyear will am Standort Luxemburg einen Fahrsimulator installieren
Auch 70 Jahre nach der Herstellung ihres ersten Reifens in Luxemburg setzt die Gesellschaft Goodyear weiter auf den Standort Foto: Goodyear

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Trotz schwieriger Zeiten wird im Luxemburger Automobilsektor weiter investiert. Nachdem vor zwei Wochen das koreanische Unternehmen Infiniq angekündigt hatte, für sein Geschäft im Bereich des autonomen Fahrens auf den Standort Luxemburg zu setzen, hat der bereits anwesende US-Konzern Goodyear die Installation eines Fahrsimulators angekündigt. 

Bereits seit vielen Jahren ist das Unternehmen Goodyear in Luxemburg vertreten. Zum Ende dieser Woche jährt sich die Herstellung seines ersten Reifens hierzulande bereits zum 70. Mal. Am Standort Colmar-Berg beschäftigt der US-Konzern über 3.400 Mitarbeiter. Goodyear ist der drittgrößte Reifenhersteller der Welt. Er beschäftigt rund 62.000 Mitarbeiter und stellt seine Produkte in 46 Werken in 21 Ländern auf der ganzen Welt her.

Neben der Reifenfabrik in Colmar-Berg befindet sich eines der beiden wichtigsten Forschungs- und Entwicklungszentren der Unternehmensgruppe. Hier soll nun ein „hochmoderner DiM250-Dynamic-Fahrsimulator“ installiert werden, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.

Fahrsimulatoren ermöglichen es, Reifenmodelle zu einem frühen Zeitpunkt im Entwicklungszyklus zu entwickeln, zu testen und zu validieren und so die leistungsfähigsten Reifen zu identifizieren, bevor ein erster Prototyp gebaut wird, erläutert Goodyear. Dies passe zum Tempo des automobilen Entwicklungsprozesses und liefere Reifenmodelle zum richtigen Zeitpunkt, wenn sie von den Fahrzeugherstellern angefordert werden.

Der neue Fahrsimulator stärke nicht nur die Produktentwicklung von Goodyear am europäischen Standort, sondern verbessere auch die technische Zusammenarbeit mit dem Hauptsitz in Akron, wo kürzlich ein weiterer DiM250 in Betrieb genommen wurde, so das Unternehmen weiter. Darüber hinaus setzen beide Innovationszentren von Goodyear Compact-Simulatoren der Klasse VI ein, um die virtuellen Reifenentwicklungsprozesse zu ergänzen.

Bald größter industrieller Arbeitgeber des Landes

„Mit DiM250- und Compact-Simulatoren auf beiden Seiten des Ozeans steht Goodyear nun an der Spitze der virtuellen Reifenentwicklung und erhält einen bedeutenden Wettbewerbsvorteil, wenn es um (…) die beschleunigte Produktentwicklung geht“, sagte Guido Bairati von VI-grade, einem Anbieter von Echtzeit-Simulationssoftware und Driver-in-the-Loop-Simulatoren, laut Mitteilung.

Der neue Fahrsimulator ist nicht die einzige Investition, die das US-Unternehmen in den letzten Jahren in Luxemburg getätigt hat. Im September 2017 hatte Goodyear bekannt gegeben, ein neues, hochautomatisiertes Reifenwerk in Düdelingen zu errichten. Satte 77 Millionen Dollar wurden in die Anlage investiert, die ab 2019 jährlich rund 500.000 Reifen produzieren soll. Letztes Jahr hatte Goodyear dann gemeinsam mit Enovos angekündigt, zwei Fotovoltaik-Kraftwerke auf den Fahrversuchsanlagen des Reifenherstellers in Colmar-Berg zu errichten. Die beiden Anlagen sollen ab 2022 jährlich rund fünf Gigawatt (GW) Strom produzieren und während 20 Jahren rund 1.200 Haushalte mit sauberer Energie versorgen.

In weniger als fünf Jahren könnte Goodyear der größte industrielle Arbeitgeber des Landes sein. Zu Beginn des Jahres 2020 beschäftigte der Konzern Statec zufolge 3.450 Mitarbeiter. Damit war er offiziell der siebtgrößte Arbeitgeber des Landes. Was nun rein industrielle Betriebe angeht, so zählte damals nur der Stahlhersteller ArcelorMittal hierzulande mehr Beschäftigte als der Reifenhersteller. Jedoch plant ArcelorMittal, die Zahl seiner Mitarbeiter in den kommenden fünf Jahren auf 3.000 zu senken. 

Jay
28. Januar 2021 - 21.31

Wann ech schon an Zehnerpotenzen rechnen, dat wieren dann 5 km net 5000.

Jay
28. Januar 2021 - 13.45

Eine Solaranlage mit einer Leistung von 5 GW wäre (wenn ich mich nicht irre) etwa 5000 km lang und breit. Sie meinen wohl, dass die Anlage eine Energie von 5 GWh im Jahr produziert, was nach meiner Einschätzung etwa 1100 Haushalte wären, was Ihrer Aussage nun schon etwas näher kommt. Bitte unterscheiden Sie Leistung von Enrgie. Energie ist Leistung mal Zeit!