Laut OGBLFondation Kräizbierg: Minister Cahen und Kersch wollen Sozialkonflikt im Auge behalten

Laut OGBL / Fondation Kräizbierg: Minister Cahen und Kersch wollen Sozialkonflikt im Auge behalten
Auf Distanz: Vertreter der Gewerkschaft und der Eltern sprechen von einer guten Unterredung mit Familienministerin Corinne Cahen und Arbeitsminister Dan Kersch Foto: Editpress

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Im Bemühen um eine Lösung im Sozialkonflikt mit der Leitung der „Fondation Kräizbierg“ hatte der OGBL und ein Vertreter der Eltern am Donnerstag eine Unterredung mit den Ministern Cahen und Kersch. Das Fazit nach anderthalb Stunden war eher positiv. „Wir haben den Eindruck, dass sie die Sache ernst nehmen und im Auge behalten wollen“, hieß es.

90 Minuten dauert ein Fußballspiel. Ohne Verlängerung. Rund 90 Minuten saßen am Donnerstag auch die sechs Vertreter des OGBL mit Familienministerin Corinne Cahen und Arbeitsminister Dan Kersch sowie deren Beratern im Rahmen des Sozialkonfliktes mit der Leitung der „Fondation Kräizbierg“ zusammen. Mit am Tisch war auch ein Vertreter der Eltern, deren behindertes Kind in „Kräizbierg“ arbeitet oder in einer der Wohneinrichtungen untergekommen ist.

Die Eltern haben sich die vergangenen Monate über, die der Konflikt andauert, eher ruhig verhalten. Wohl waren sie bei den von der Gewerkschaft und der Personalvertretung organisierten Versammlungen und der Protestaktion Mitte September mit dabei, hielten sich sonst aber weitgehend zurück. Pitt Bach vom OGBL-Syndikat Gesundheit und Sozialwesen unterstreicht in dem Kontext allerdings, dass die Eltern in vielen Stellungnahmen der Gewerkschaft gegenüber ihre Sorgen und Befürchtungen mitgeteilt hätten. „Stumm sind sie also nicht.“

Nach der Sitzung am Donnerstag meinte Henri Knuppertz von der APIA („Associations des parents et des infirmes adultes“) jedenfalls unmissverständlich: „Wir unterstützen alle Aktionen und Forderungen des OGBL und der Personalvertretung.“ Dass einige Eltern vielleicht etwas zurückhaltender seien, nicht gerne öffentlich sprechen würden, läge wohl auch daran, dass sie sich vor allem um das Wohl ihrer Kinder sorgen würden. „Wie werden wir wahrgenommen, wenn wir deutlich Position beziehen, und was geschieht dann mit unseren Kindern, die in der Obhut der Stiftung sind?“

Diese Sorgen kann man durchaus nachvollziehen. Alles in allem hat Knuppertz von einer positiven Unterredung mit den beiden Ministern gesprochen. Dieses Gefühl hatte auch Personalvertreterin Daniela Willems. Sie hat den Eindruck, beide Minister würden sich große Sorgen machen und seien betroffen gewesen von der Fülle an Vorwürfen, die gegen die Leitung der Stiftung auf dem Tisch liege.

Joël Delvaux von der OGBL-Vertretung „Behinderte Arbeitsnehmer“ erwähnt vor allem, dass sowohl Familienministerin Cahen wie auch Arbeitsminister Kersch klargemacht hätten, dass in „Kräizbierg“ nicht die wirtschaftlichen Ergebnisse im Vordergrund stehen würden, sondern die soziale Mission der Einrichtung im Sinne der Menschen, die dort arbeiten und wohnen.

Gewerkschaftler wie Eltern wirken am späten Donnerstagnachmittag eher zufrieden darüber, dass die beiden Minister „mit uns in Kontakt bleiben und die Entwicklung in Kräizbierg im Auge behalten wollen“. Hinzugefügt wird außerdem, dass die Regierungsvertreter die von der Gewerkschaft unternommenen juristischen Schritte nicht als falsch empfunden hätten. In der Tat, so heißt es vom OGBL, sei jetzt Klage wegen moralischer und sexueller Belästigung eingereicht worden. Zu Ende ist das „Spiel“ demnach nicht. Es geht in die Verlängerung.

Der Verwaltungsrat der Stiftung kommt übrigens am heutigen Freitag wieder für eine Sitzung beisammen.

de spëtzbouf
22. Oktober 2020 - 19.31

Keine Panik, die beiden haben alles im Griff od zumindest im Auge:)

en ale Sozialist
19. Oktober 2020 - 11.41

Eingreifen können und dürfen die nicht? nur im Auge behalten?