VolleyballFLVB und Coaches freuen sich auf die Livestreams

Volleyball / FLVB und Coaches freuen sich auf die Livestreams
Fußball, Basketball oder auch Volleyball: In den nächsten Monaten wird eine neue Livestream-Ära eingeleitet Foto: Jeff Lahr/Editpress

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Auch wenn es die letzten Monate aufgrund der sanitären Krise auf den luxemburgischen Volleyballplätzen ruhig war, wurde sich hinter den Kulissen nicht ausgeruht. Der Verband nutzte diese Zwangspause, um einige Projekte umzusetzen: Als Highlight ragt sicherlich das regelmäßige Streamen der Meisterschafts- und Pokalbegegnungen heraus. Wie bei allen anderen Mannschaftssportarten wurde auch die FLVB von RTL überzeugt. 

Es ist ein absolutes Novum, das bevorsteht: Während auf internationaler Ebene das Streamen bereits zur Normalität geworden ist, wurden in Luxemburg bis dato lediglich die Länderspiele des Novotel-Cups sowie das Pokal-Final-Four gestreamt. Ende 2018 überlegte der Volleyballverband erstmals, aufgrund der immer besser werdenden Technik alle Spiele auf regelmäßiger Basis zu streamen.

Diese Kosten alleine zu stemmen, wäre für den luxemburgischen Verband jedoch unmöglich gewesen. „Demnach waren wir sehr glücklich, dass verschiedene Anbieter mit ihren Angeboten auf uns zugekommen sind“, so FLVB-Pressesprecher Marc Burelbach. „Wir waren mit insgesamt vier Anbietern in Kontakt, haben uns aber dann für RTL entschieden, weil sich ihr Konzept am besten für die Förderung unseres Sports eignet“, erklärte er die Beweggründe.

Von Vorteil sind die Übertragungen laut Burelbach wegen der aktuellen Lage – und Ungewissheit – ohnehin: „Aufgrund der momentanen sanitären Krise gibt es uns zudem die Möglichkeit, unseren Sport zu den Leuten zu bringen, die vielleicht nicht persönlich zu den Spielen kommen können.“ Geplant sind für jedes Wochenende die jeweils vier Damen- und vier Herrenspiele der Novotel League.

Einen Zuschauerschwund befürchtet der Verband nicht. Natürlich bestehe das Risiko, dass vereinzelte Zuschauer wegen der Liveübertragung nicht mehr den Weg in die Hallen finden würden, „doch wenn die verschiedenen Vereine zeigen, was für ein Event ein Volleyballspiel darstellen kann, werden mittelfristig sogar mehr Leute hautnah dabei sein wollen“, analysierte Burelbach.

Freude bei den Trainern

Sportlich gesehen dürfte vor allen der Trainerstab Freude an den neuen Möglichkeiten haben. Die RTL-Bilder machen es den Coaches leichter: Private Kameras zu installieren und gezwungenermaßen an ihren spielfreien Tagen etliche Stunden in Sporthallen für ihre Analysen der Gegner zu verbringen, gehört in Zukunft der Vergangenheit an. Den Trainern bietet sich nämlich dann die Möglichkeit, sich die Spiele nachträglich anzuschauen.

Ben Angelsberg, Damen-Trainer in Walferdingen, sieht jedenfalls einen Nutzwert: „Noch weiß niemand, ob wir vor Zuschauern spielen werden. So hat zumindest jeder Volleyballbegeisterte die Möglichkeit, die Spiele zu verfolgen.“ Allerdings lastet die Verantwortung nicht nur auf den Schultern des Verbands, wie Angelsberg hinzufügte: „Die Vereine sind jetzt gefordert: Sie müssen die Spiele weiterhin attraktiv aufziehen, damit die Menschen trotzdem noch Lust haben, in der Halle mitzufiebern. Ich finde es super, dass der Volleyball mit den anderen Sportarten mitzieht.“ Auch Herrencoach Serge Karier teilt diese Meinung: „Alles, was unserem Sport ein bisschen mehr Sichtbarkeit verleiht, sollte man positiv angehen. Zudem ist es ein enormer Zeitgewinn für uns. Wenn ich bedenke, dass ich des Öfteren nach einem Spiel noch in zwei weitere Hallen gerannt bin, um die Spiele analysieren zu können …“  Gleichzeitig machte Karier aber auch auf ein Problem aufmerksam: In einzelnen Hallen könnte die schlechte Internetverbindung RTL und dem Verband zum Verhängnis werden.

Neben der Übertragung der Liga-Spiele sieht der Vertrag mit RTL zudem vor, dass ein Event pro Jahr live im Abendprogramm zu sehen sein wird. „Das wäre eine Premiere für den Volleyball in Luxemburg und ein weiterer großer Schwung für unsere Sportart“, schlussfolgerte Burelbach. Wann genau man die Spiele live vor dem Computer verfolgen kann, ist noch ungewiss: Zum einen ist dies der Sommerpause geschuldet und zum anderen wartet der Anbieter noch auf einige Bestätigungen der einzelnen Gemeinden, um die Kameras in den jeweiligen Hallen montieren zu dürfen. Die FLVB und RTL sind jedoch zuversichtlich, dass noch vor Jahresende alle Kameras stehen werden.