/ "Finanzielle Situation ist bestens"
Erwartungsgemäß will sich Pierre Mellina nicht zu einer Prognose in Sachen Wahlausgang hinreißen lassen. Es sei am Wähler, seinen Willen auszudrücken, danach sehe man weiter, gibt sich der CSV-Politiker, der 2004 für den zum Minister ernannten Jean-Marie Halsdorf nachrückte, politisch-diplomatisch.
Bürgermeister Pierre Mellina (CSV)
Und auch in Bezug auf einen möglichen, zukünftigen Koalitionspartner für die CSV in Petingen: eisernes Schweigen. Nur soviel verrät Mellina: Mit dem „Juniorpartner“ DP habe man in den vergangenen sechs Jahren sehr gut zusammengearbeitet. Und anders als das deutliche Kräfteverhältnis von sieben zu eins vermuten ließe, sei der Koalitionspartner nicht „untergebuttert“, sondern als vollwertiger Teil des Schöffenrats angesehen worden. Gleichzeitig sei aber auch das Verhältnis mit den beiden Oppositionsparteien sehr gut gewesen, bestätigt Mellina die Aussagen der LSAP-Verantwortlichen. Demnach könne er sich vorstellen, prinzipiell mit allen Parteien zu koalieren. Aber wie bereits erwähnt: darüber will der Petinger Bürgermeister momentan nicht nachdenken.
Viel wichtiger für Mellina ist derzeit, dass es, wie er sagt, in den vergangenen sechs Jahren gelungen ist, die Lebensqualität der Petinger Bürger merklich zu verbessern. Ein bestimmtes Projekt will er in diesem Zusammenhang nicht hervorheben. Es sei ein Ganzes. Und dieses Ganze stimme ihn sehr zufrieden. Und dass man persönlich zufrieden sei, sei vielleicht das Wichtigste, um einen Wahlkampf in Ruhe angehen zu können.
Einen Punkt will Mellina im Gespräch dann aber doch hervorheben: die finanzielle Situation seiner Gemeinde. Diese sei essenziell, denn nur mit ausreichenden finanziellen Mitteln ließen sich die unabdingbaren Projekte realisieren. „Und finanziell steht die Gemeinde Petingen bestens da“, freut sich der CSV-Politiker. 2010 habe man einen Überschuss von 11 Millionen Euro verzeichnen können, für das laufende Jahr sei immerhin noch ein Überschuss in einer Höhe von zehn Millionen im Haushalt vorgesehen. Auch habe man die Verschuldung der Gemeinde innerhalb dieser Legislaturperiode um 12 Millionen Euro auf 22 Millionen, also um rund 40 Prozent reduzieren können. Insgesamt komme man damit auf eine Pro-Kopf-Verschuldung von rund 1.400 Euro. Ein aus nationaler Sicht durchaus sehenswertes Ergebnis, wie Mellina nicht ohne Stolz unterstreicht.
Zumal die Gemeinde zwischen 2005 und Ende 2011 rund 85 Millionen in verschiedenste Projekte investiert habe. Bemerkenswert sei, dass dazu in den vergangenen fünf Jahre keine neue Anleihe getätigt werden musste.
Geflossen ist das Geld, wie Mellina erklärt, beispielsweise in zahlreiche Infrastrukturen für Kinder und Jugendliche: Schulen, „Maisons relais“, sportliche Einrichtungen, das technische Lyzeum … Die Gemeindeverantwortlichen hätten auf diesen Bereich in den vergangenen Jahren einen besonderen Akzent gelegt. Was aber nicht bedeute, dass man die ältere Generation vernachlässigt hätte. Die Seniorie St. Joseph sei ein gutes Beispiel hierfür, genau wie die geschaffenen Altenwohnungen. Diese seien zwar zum größten Teil von Privathand errichtet worden, die Initiative sei aber von der Gemeinde ausgegangen.
Mellina gibt aber auch zu, dass einige Projekte nicht entsprechend seinen Vorstellungen realisiert werden konnten. Seit Jahren sei z. B. geplant, die Industriebrachen „Grand Bis“ als Wirtschaftszone zu nutzen. Bislang gescheitert ist dieses am dortigen kontaminierten Boden. Mellina gibt sich aber zuversichtlich, dass dieses Problem in Bälde gelöst werden kann.
Ein Projekt, dass der Bürgermeister auch schon lieber in der Entstehung sähe, ist der geplante Auffangparkplatz nahe des Rodanger Bahnhofs. „Ein absolutes Muss“ für Mellina.
Und schließlich: der Verkehr. Dieses Problem könne nur durch den Bau eines Tunnels unter dem Kreisverkehrs des Lyzeums gelöst werden. Die entsprechenden Studien lägen vor, nun gelte es, weiter bei den zuständigen Behörden in diese Richtung zu intervenieren.
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