EHF CupErstes Spiel seit Ende Oktober: Bei Käerjengs Handballerinnen überwiegt die Freude

EHF Cup / Erstes Spiel seit Ende Oktober: Bei Käerjengs Handballerinnen überwiegt die Freude
Jil Weintzen (8) und Andrea Alina Marin (7) brachten Käerjeng im Rückspiel in der Anfangsphase in Führung Foto: Jerry Gerard

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Trotz einer kämpferischen Leistung sind Käerjengs Handballerinnen in der dritten Runde des EHF Cup gegen Slavia Prag ausgeschieden. Die Enttäuschung war vor allem nach dem Hinspiel groß, am Ende überwiegt allerdings die Freude über das erste Handball-Spiel seit Ende Oktober.

Die Vorfreude in Käerjeng war groß: Endlich wieder ein offizielles Handballspiel! Käerjengs Damentrainer Zoran Radojevic hatte es bereits im Voraus angedeutet: „In dieser Zeit, in der alles gestoppt wurde, sind wir umso motivierter, nun wieder zu spielen.“ Gemeint waren die EHF-Cup-Partien gegen Slavia Prag. Der Spielbetrieb in den nationalen Handball-Ligen ruht seit Ende Oktober. Seitdem konnte man nur noch trainieren, ein Spiel gab es allerdings nicht. Dies änderte sich zumindest am vergangenen Wochenende für eine von Luxemburgs Mannschaften.

In der dritten Runde des EHF Cup trafen Käerjengs Handballerinnen auf Slavia Prag. Nach einer einmonatigen Match-Pause trat der HBK ganz ohne Spielpraxis gegen den 13-fachen tschechischen Meister an. Sowohl das Hin- als auch das Rückspiel fanden am Wochenende in Käerjeng statt. Radojevic war sich bewusst, dass es zwei schwierige Spiele werden, dennoch sah er seine Mannschaft nicht chancenlos.

Dass die fehlende Spielpraxis trotzdem seine Auswirkungen hatte, wurde vor allem in den Auftaktminuten des Hinspiels deutlich. Slavia Prag stand stabiler in der Defensive und spielte schnell, sodass Käerjeng nicht richtig ins Spiel kam. „Uns war bewusst, dass es gegen einen solchen Gegner nicht einfach wird. Die Konzentration hat gerade am Anfang gefehlt, hinzu kamen einige Fehler“, analysierte Semina Radoncic. 

„Tolle Challenge“

Dass sie doch mithalten können, bewiesen die Käerjenger Spielerinnen in der zweiten Hälfte – die 21:37-Niederlage konnten sie allerdings nicht mehr verhindern. Im Rückspiel am Sonntag lief vieles besser. Die Konzentration war von Beginn an da: Käerjeng ließ sich nicht mehr von der Prager Schnelligkeit überraschen, konnte sogar den anfänglichen 1:2-Rückstand durch Tore von Andrea Alina Marin und Jil Weintzen kurzzeitig in eine 3:2-Führung umwandeln. Die Truppe von Radojevic zeigte eine kämpferische Leistung, dennoch sollte es auch im zweiten Spiel nicht für den Sieg reichen. Mit 19:25 fiel das Resultat allerdings viel knapper aus als noch am Vortag. „Wir haben gezeigt, dass wir auch gegen eine Mannschaft aus dem Ausland mithalten können“, so die fünffache Torschützin Weintzen (2 im Hinspiel, 3 im Rückspiel): „Im Rückspiel haben wir so gespielt, wie wir wirklich spielen können. Gegen eine solche Mannschaft auf sechs Tore zu verlieren, ist für uns ein gutes Resultat.“ Die Enttäuschung bei den Käerjenger Spielerinnen war vor allem nach dem Hinspiel groß, erst im Rückspiel hat die Mannschaft von Radojevic gezeigt, was wirklich in ihr steckt.

Trotz der zwei Niederlagen freute man sich, doch noch ein Spiel in diesem Jahr absolvieren zu können: „Die Freude, dass wir wieder spielen konnten, war natürlich riesig“, meinte Weintzen. „Gegen eine solche Mannschaft zu spielen, hat uns alle gefreut. Wir haben richtig gekämpft. Es ist bereits das dritte Jahr, in dem wir europäisch spielen, und es ist für jeden unsere Spieler eine tolle Challenge, gegen eine ausländische Mannschaft anzutreten.“

Auch bei ihrer Mannschaftskollegin Semina Radoncic stand die Freude über das Spiel im Vordergrund: „Die Motivation war hoch. Wir wussten, dass es schwierig wird. Allerdings sind wir glücklich, überhaupt wieder gespielt zu haben. Wir sind dankbar, dass diese Spiele organisiert wurden“, so die vierfache Torschützin (1 im Hinspiel, 3 im Rückspiel). „Die Freude, wieder gespielt zu haben, ist momentan größer als die Enttäuschung über die Niederlage. Für uns ist es eine Ehre, gegen eine solche Mannschaft anzutreten – und dann auch noch mithalten zu können. Sie hat Profispielerinnen, wir spielen in unserer Freizeit. Vor allem für unsere jungen Spieler ist es ein tolles Erlebnis.“

Für die Käerjenger bleibt das Saisonziel die Titelverteidigung in der AXA League, auch wenn der Spielbetrieb vorerst eingestellt ist. „Es gibt einige starke Mannschaften in dieser Saison. Düdelingen hat sich gut verstärkt und auch Diekirch ist stark. Es wäre eine tolle Saison geworden“, meint Radoncic.

Wann genau es in der AXA League weitergeht, ist zwar noch nicht bekannt, dennoch gilt es, weiterzutrainieren und sich auf den Wiederbeginn vorzubereiten: „Wir müssen am Ball bleiben und uns fit halten, sodass die Verletzungsgefahr gering bleibt, wenn es erst mal im Januar weitergeht“, so Weintzen.

Die Freude darüber, endlich wieder ein offizielles Spiel zu bestreiten, war bei Semina Radoncic (25) und ihren Mannschaftskolleginnen groß
Die Freude darüber, endlich wieder ein offizielles Spiel zu bestreiten, war bei Semina Radoncic (25) und ihren Mannschaftskolleginnen groß Foto: Jerry Gerard