EHF CupEndlich wieder Handball: Die Käerjenger Damen treffen am Wochenende auf Slavia Prag

EHF Cup / Endlich wieder Handball: Die Käerjenger Damen treffen am Wochenende auf Slavia Prag
Zoran Radojevic freut sich, seine Spielerinnen endlich wieder im Einsatz zu sehen Archivfoto: Le Quotidien/Luis Mangorrinha

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Am Wochenende treffen die Käerjenger Frauen im EHF European Cup auf das tschechische Topteam Slavia Prag. Es ist das erste offizielle Spiel seit dem 10. Oktober für die Mannschaft von Trainer Zoran Radojevic. Mit Slavia Prag wartet eine Aufgabe, die alles andere als einfach ist, dennoch überwiegt bei den Käerjengern die Vorfreude, endlich wieder Handball spielen zu können.

Es ist eigentlich eine ruhige Zeit für Luxemburgs Handball-Klubs. In den nationalen Ligen ruht immer noch der Ball, denn der Spielbetrieb wurde bis zum 31. Dezember vorerst eingestellt. Über ein offizielles Spiel dürfen sich Käerjengs Handball-Frauen trotzdem freuen: In der dritten Runde des EHF European Cup trifft die Mannschaft von Zoran Radojevic nämlich am Wochenende auf das tschechische Topteam Slavia Prag. Keine einfache Aufgabe für den Spitzenreiter der AXA League.

Nach fünf Spieltagen ist Käerjeng mit einer beeindruckenden Bilanz von 137:89 Toren immer noch unangefochten. Am Meistertitel zweifeln nur die Wenigsten. Eine schwierigere Aufgabe wartet aber nun im EHF Cup: Durch die derzeitige Situation hat Käerjeng zwar zweimal Heimvorteil – um das Reisen einzuschränken, werden das Hin- und Rückspiel am Wochenende in Käerjeng ausgetragen –, der 13-fache tschechische Meister geht aber als Favorit in beide Spiele.

Trotzdem überwiegt die Vorfreude, endlich wieder Handball spielen zu können. Das letzte offizielle Spiel hat Käerjeng nämlich vor mehr als einem Monat absolviert. Umso größer ist die Freude von Radojevic, seine Mannschaft endlich wieder auf dem Platz zu sehen: „Das gab es noch nie, dass wir uns einen Monat lang auf ein Spiel vorbereitet haben. Bis vor zwei Wochen waren wir nicht mal sicher, ob die Partie überhaupt ausgetragen wird“, so der HBK-Coach: „In dieser Zeit, in der alles gestoppt wurde, sind wir umso motivierter, nun wieder zu spielen. Wir haben uns nun zwei Wochen intensiv auf die Partie vorbereitet und sind nun für die beiden Spiele bereit.“

Fehlende Spielpraxis

Am 10. Oktober waren die Käerjenger zum letzten Mal im Einsatz, damals siegten sie mit 25:10 gegen den HC Standard. Seitdem fehlt die Spielpraxis – eine Ausrede, die Radojevic nicht gelten lassen will: „In Tschechien war die Liga ebenfalls bis vor zwei Wochen unterbrochen. Slavia hat am vergangenen Wochenende zwar wieder gespielt, was ein Vorteil sein könnte. Aber es gibt keinen großen Unterschied. Auch wenn jetzt während eines Monats Pause war, haben die Mädchen nicht vergessen, wie man Handball spielt und auch das Gefühl für das Spiel nicht verloren. Zudem ist man für ein solches Spiel motivierter, als das für ein Ligaspiel der Fall ist.“ Mit Hilfe der Extramotivation will man auch gegen die tschechische Topmannschaft mithalten.

Slavia Prag ist aktuell Tabellenzweiter in der tschechischen Mol Liga, in den letzten fünf Spielen blieb das Team von Trainer Frantisek Urban ungeschlagen. 2006 sind Käerjeng und Prag schon einmal aufeinandergetroffen, damals war Käerjeng mit 14:41 und 17:29 zweimal unterlegen.

Auf dem Papier ist der Gegner auch heute noch die bessere Mannschaft, dennoch glaubt Radojevic an die Chancen seines Teams: „Sie sind eine sehr starke Mannschaft, sie haben acht sehr gute Spieler und sind auf allen Positionen gut besetzt“, so der HBK-Trainer. Prag tritt mit einer jungen Mannschaft an. Torhüterin Michalska Pavlina ist die älteste Spielerin im Kader und hat gerade mal 27 Jahre. Im Mittelpunkt von Slavia Prag stehen allerdings Magdalena Svobodova und Veronika Galuskova. Gemeinsam hat das Duo in dieser Saison bisher 87 Treffer in sechs Spielen erzielt.

Auch Radojevic erkennt die Stärke des Gegners an: „Wir sind zwar nicht in der Position, in der wir sagen können, dass wir dieses Spiel gewinnen, aber wir werden versuchen, mit Slavia mitzuhalten“, so der 39-Jährige. Die nationale Meisterschaft genießt zwar Priorität, nichtsdestotrotz wollen die Käerjenger auch im EHF Cup eine gute Leistung abliefern: „Wir müssen uns Chancen erarbeiten und versuchen, den Gegner zu überraschen, sodass er Probleme bekommt.“ Die Gelegenheit für Käerjengs beste Liga-Schützinnen Monika Kaszmierska (23 Tore) und Andreea-Alina Marin (21 Tore), ihren Torriecher einmal mehr unter Beweis zu stellen. Im Hinspiel am Samstag (19.00 Uhr) sei es wichtig, „unser Bestes zu geben“, die Taktik im Rückspiel am Sonntag (18.00 Uhr) hänge vom Ergebnis des Vortags ab, so Radojevic.