/ Eiskunstlauf: 5. Gold für Kanada durch Virtue/Moir
Die Vize- Weltmeister von 2008 beendeten am Montagabend (Ortszeit) die europäische Ära im Eistanz und holten erstmals in der olympischen Geschichte Gold für ihr Land. Mit 221,57 Punkten ließen die ehemaligen Junioren-Weltmeister die Amerikaner Meryl Davis/Charlie White (215,74) und die russischen Weltmeister Oksana Domnina/Maxim Schabalin (207,64) hinter sich. Die viermaligen deutschen Eistanz- Meister Christina und William Beier (Dortmund) beendeten den Wettkampf abgeschlagen auf Rang 18 und damit auch die Saison.
Eistanzen war seit der Aufnahme ins olympische Programm 1976 bis auf zwei Ausnahmen eine Domäne der Russen. Im mit 14 200 Zuschauern ausverkauften Pacific Coliseum gab es am Ende der hochklassigen Konkurrenz keinen Zweifel über den Sieger. „Mit Kanada, Kanada“- Sprechchören versuchten die Eislauf-Fans, die Preisrichter zu beeinflussen. „Diese Momente werden wir in unserem ganzen Leben nicht vergessen“, sagte der 22 Jahre alte Moir nach der Kür zu Gustav Mahlers 5. Symphonie, „wir wollten die Stimmung einfach genießen.“
Die Geschwister Beier aus Dortmund (149,64) tanzten zu Klängen von Ludwig van Beethoven ein geschmackvolles Programm, leisteten sich aber einen Patzer bei einer schwungvollen Hebedrehung. „Ich weiß nicht, wie das passiert ist, ob es noch etwas mit meinem Rücken zu tun hatte“, sagte der 27 Jahre alte William, der sich bei der gleichen Hebung im Training eine Wirbelblockade zugezogen hatte und nur mit Schmerzmitteln starten konnte. „Schade, dass ihnen der kleine Wackler passiert ist. Die Punktzahl war ihre persönliche Bestleistung“, sagte ihr Berliner Trainer René Lohse, „angesichts der Verletzung ist diese Leistung sehr respektabel.“
Für die Beiers steht nun Urlaub in Vancouver und danach zu Hause an, den einzigen Startplatz bei der Weltmeisterschaft im März in Turin nehmen Carolina und Daniel Hermann (Dortmund) ein. „Man kann nur bei einem internationalen Wettkampf Weltranglistenpunkte sammeln und das haben wir hier getan“, sagte William Beier, der auch Athletensprecher der Eiskunstläufer ist. Dass die Konkurrenten nun bei der WM die Preisrichter beeindrucken können, ist für ihn okay: „Natürlich wären wir gern gefahren, aber sie müssen auch eine Chance bekommen.“
DPA