CoronaLuxemburger, die nach Großbritannien einreisen, müssen 14 Tage in Quarantäne

Corona / Luxemburger, die nach Großbritannien einreisen, müssen 14 Tage in Quarantäne
Das muss leider erst mal reichen, wenn man keine Lust auf Quarantäne hat Foto: Pixabay

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Wer ab Mitternacht aus Luxemburg ins Vereinigte Königreich einreist, muss vorerst 14 Tage in Quarantäne, bevor er über die britischen Inseln streifen darf. Das teilt das Luxemburger Außenministerium am Donnerstag mit. 

Ab Mitternacht müssen Einwohner Luxemburgs, die nach Großbritannien einreisen, zwei Wochen in Quarantäne – und das Formular „Public Health Passenger Locator Form“ vor ihrer Ankunft ausfüllen. Das meldet das Luxemburger Außenministerium. Ein ärztliches Attest oder der Nachweis eines negativen COVID-Tests sei kein Grund für eine Befreiung von der Anforderung der Selbstisolierung.

Der Flugtransit mit Großbritannien als Zwischenstopp ist weiterhin ohne Quarantäne möglich – solange man keine Grenzkontrolle passieren muss. Das Ministerium betont: Die Regeln können aber leicht variieren, je nachdem, ob man sich nach England, Schottland, Wales oder Nordirland begibt. 

Die britischen Behörden haben eine Liste mit Ländern veröffentlicht, die nicht in Quarantäne müssen. Alle Einwohner aus anderen Ländern – selbst bei Zwischenstopps – kommen nicht an der Autoisolierung vorbei.

Die britische Regierung erklärte am Abend, dass Daten der eigenen Gesundheitsbehörden auf „erhebliche Veränderungen im Niveau und auch bei der Verbreitungsgeschwindigkeit von bestätigten Corona-Fällen in Luxemburg“ hinweisen. Es habe seit Juni einen „beständigen“ Anstieg von Covid-19-Fällen pro 100.000 Einwohner gegeben. Gleichzeitig habe das Außenministerium die Reisehinweise angepasst – und rät jetzt von allen Reisen nach Luxemburg ab, die nicht unbedingt notwendig sind.

Johnson warnt vor zweiter Welle

Premierminister Boris Johnson hatte zuvor vor einer zweiten Coronavirus-Welle in Großbritannien gewarnt. In bis zu 30 Gebieten stiegen die Infektionszahlen „ein bisschen“ an, sagte Johnson am Donnerstag bei einem Besuch im nordenglischen North Yorkshire.

England verschärfte eine Maßnahme gegen die Pandemie: Wer positiv auf den Erreger getestet wurde oder typische Symptome wie hohes Fieber oder Riech- und Geschmacksverlust hat, muss künftig mindestens zehn Tage in Selbstisolation. Bisher waren mindestens sieben Tage vorgesehen. Es sei nicht auszuschließen, dass Infizierte noch nach einer Woche den Erreger verbreiten könnten, begründete der britische Gesundheitsminister Matt Hancock den Schritt in London.

Der Sender BBC kritisierte die Maßnahme als überfällig: Zahlreiche Staaten hätten schon längst die zehntägige Quarantäne angewiesen. „Die Entscheidung hätte in Wahrheit schon vor Wochen, wenn nicht gar Monaten getroffen werden können“, hieß es in einem Kommentar.

Eine zweite Infektionswelle sei „eindeutig in Europa am Entstehen“ und dürfe nicht Großbritannien erreichen, sagte Hancock. Das Land hat die meisten Todesfälle in Europa. Der Regierung wird vorgeworfen, zu spät und falsch auf die Corona-Krise reagiert zu haben. Jeder Landesteil entscheidet über seine eigenen Pandemie-Maßnahmen.

Forscher: 50 Prozent der Todesfälle hätten verhindert werden können

Nach Angaben des Epidemiologen und Ex-Regierungsberaters Neil Ferguson vom Imperial College hätte mindestens die Hälfte der fast 46.000 Sterbefälle in Großbritannien verhindert werden können, wären die Ausgangsbeschränkungen im März eine Woche früher durchgesetzt worden. Auch die massenhafte Überführung nicht getesteter Patienten aus Kliniken in Pflegeheime gilt als Fehler mit tödlichen Folgen. Experten gehen bei den Sterbefällen von einer hohen Dunkelziffer aus.

Einen Hinweis auf das tatsächliche Ausmaß der Pandemie gibt auch die sogenannte Übersterblichkeit. Damit ist die Differenz zwischen der Zahl der Todesfälle in diesem Jahr und dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre gemeint. Der Landesteil England habe mit 7,55 Prozent die höchste Übersterblichkeit in Europa in den ersten fünf Monaten 2020 gehabt, teilte die britische Statistikbehörde ONS am Donnerstag mit. Zum Vergleich: Spanien kam auf 6,65 Prozent.

Hary
1. August 2020 - 12.23

Dann fällt die diesjährige Soldes-Reise nach London eben aus.

Grober J-P.
1. August 2020 - 12.05

Bitte mal realistisch bleiben. Brasilien: 61575 Test / Million, 435 Tote / Million. UK: 235878 Test / Million, 679 Tote / Million. Lux: 923111 Test / Million, 182 Tote / Million. Stand von heute. Was sagt uns das?

Klitz
31. Juli 2020 - 20.20

@Peter Man kann nicht einfach so den Botschafter eines Landes wie Großbritannien einbestellen. Dem gebührt doch Respekt.

RWINTER
31. Juli 2020 - 16.08

Es ist wirklich dramatisch und die Regierung unternimmt nichts außer Gebetsmühlenartig die Mär vom Large Scale Testing zu wiederholen und dass wir dadurch unfair behandelt würden. Fängt mittlerweile an echt peinlich zu werden. Ein abendlicher Lockdown ab 21 Uhr könnte die Situation entschärfen. Ein OBLIGATORISCHER Test am Flughafen für Rückkehrer aus den einschlägigen Urlaubsgebieten muss eingeführt werden. Aber das will die DP Regierung nicht. Deren dogmatische Ablehnung überwiegt offenbar die grundlegenden Rechte der Bürger auf Gesundheit.

Nomi
31. Juli 2020 - 13.22

Vakanz doheem, dann kennen se ob eis Vakanzensu'en verzichten !

Jangeli
31. Juli 2020 - 8.20

Luxusburger sinn ausgeflippt, Nebenwirkungen vun der Wohlstandsgesellschaft, Bleiwt doheem.

Peter
31. Juli 2020 - 8.09

Wurde der Botschafter schon einbestellt?

Klitz
31. Juli 2020 - 3.46

Hahaha herrlich. Ausgerechnet das fieseste Corona-Loch in Europa. Bald werden wir in Brasilien direkt an der Grenze verhaftet. Es wird immer lustiger ?

zyniker
30. Juli 2020 - 23.06

Wir sollten uns so langsam bewusst sein dass Luxemburg das Land mit den meisten Fällen ist und darum akzeptieren dass die anderen Länder uns einschränken. Die Lage ist katastrophal und sogar Brasilien steht viel besser da. Und die Regierung unternimmt nichts dagegen. Alle zuhause eingesperrt, mit einem Polizisten zum aufpassen, das ist die einzige Möglichkeit.