NationalfeiertagEin „Vive!“ auf die Festlichkeiten

Nationalfeiertag / Ein „Vive!“ auf die Festlichkeiten
Mehr noch als über den Spielplatz freute sich Prinz Charles über das kleine Plüschtier, das ihm beim ersten Besuch in Esch überreicht wurde Foto: Ville d’Esch

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Zum zweiten Mal hintereinander musste Luxemburg sich bei den Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag etwas zurückhalten. Wegen der sanitären Krise hatten die Behörden vielerorts auf große Zeremonien verzichtet. Statt Umzug, Bierfest und Feuerwerk setzten die Gemeindeverantwortlichen im ganzen Land vielmehr auf kleine Feiern, digitale Reden und gediegene Konzerte. Der Stimmung taten die „Feierlichkeiten light“ aber keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil, wie unter anderem die Bilder aus der Hauptstadt und aus Esch beweisen. Unsere Fotografen haben die schönsten Momente für Sie eingefangen. 

Dieser Besuch hat Tradition: Am Vorabend des Nationalfeiertags stattet das künftige Staatsoberhaupt seit jeher der zweitgrößten Stadt des Landes einen Besuch ab. Damit wollten Erbgroßherzog Guillaume und Erbgroßherzogin Stéphanie auch im zweiten Jahr nach Ausbruch der Pandemie nicht brechen. Alle Augen waren dieses Jahr aber auf einen ganz besonderen Ehrengast gerichtet: Zum ersten Mal überhaupt durften die Vertreter der Stadt Esch um Bürgermeister Georges Mischo (CSV) auch den kleinen Prinzen Charles in der „Minettemetropole“ begrüßen.

Auch wenn die Feierlichkeiten wegen der Pandemie bereits zum zweiten Mal eingeschränkt werden mussten, konnte die sanitäre Krise der Stimmung vor Ort keinen Dämpfer versetzen. Ganz im Gegenteil: Mit der Einweihung eines neuen Spielplatzes war das Programm wie auf den kleinen Ehrengast zugeschnitten. Nach seinem ersten Geburtstag im Mai durfte sich Prinz Charles am Dienstag über ein weiteres Geschenk freuen – schließlich trägt das neue Areal mit Rutsche, Park und schmuckem Klettergerüst offiziell den Namen des jüngsten Luxemburger Thronfolgers.

Erbgroßherzog Guillaume und Erbgroßherzogin Stéphanie hatten sich bei der Konzeption des Spielplatzes persönlich mit eingebracht
Erbgroßherzog Guillaume und Erbgroßherzogin Stéphanie hatten sich bei der Konzeption des Spielplatzes persönlich mit eingebracht Foto: Ville d’Esch

Zuvor waren Prinz Charles und seine Eltern von Bürgermeister Georges Mischo und den Schöffen Martin Kox, Pim Knaff, André Zwally und Christian Weis in der zweitgrößten Stadt des Landes willkommen geheißen worden, bevor sie zusammen vor dem „Monument aux morts“ auf dem Brillplatz einen Kranz niederlegten.

Über mangelnden Zuspruch konnten sich die Lokale in der Hauptstadt nicht beklagen
Über mangelnden Zuspruch konnten sich die Lokale in der Hauptstadt nicht beklagen Foto: Editpress/Lucie von Lucilin

Anschließend ging es sofort weiter zum alten Krankenhaus in der rue Emile Mayrisch, wo die Ehrengäste in einer herzlichen Atmosphäre den neuen Spielplatz einweihten. Dabei überließen Erbgroßherzog Guillaume und Erbgroßherzog Stéphanie ihrem Spross die Ehre, die ganze Infrastruktur gründlichst in Augenschein zu nehmen – wobei aber beide Elternteile dem jungen Prinzen natürlich tatkräftig mit zur Hand gingen.

Für viele Besucher der Hauptstadt waren die Einschränkungen der letzten Monate wie weggeblasen
Für viele Besucher der Hauptstadt waren die Einschränkungen der letzten Monate wie weggeblasen Foto: Editpress/Lucie von Lucilin

Aufgrund dessen ansteckenden Lächelns kann man getrost davon ausgehen, dass der Spielplatz ganz nach dem Geschmack des jungen Prinzen war und damit seinen ersten Härtetest mit Bravour bestanden hat. Das großherzogliche Paar wird sich wohl besonders darüber freuen, hatten sich Erbgroßherzog Guillaume und Erbgroßherzogin Stéphanie bei der Konzeption des Areals doch persönlich mit eingebracht. Laut Mitteilung soll das Paar vor allem auf Zugänglichkeit und Barrierefreiheit geachtet haben, damit auch Kinder mit eingeschränkter Mobilität im neuen Park voll auf ihre Kosten kommen.

DJs und Musikbands sorgten für die musikalische Umrahmung
DJs und Musikbands sorgten für die musikalische Umrahmung Foto: Editpress/Lucie von Lucilin

Apropos Kosten: Finanziert wurde der neue Spielplatz unter anderem von den Spenden großzügiger Bürger, die im Rahmen der Geburt von Prinz Charles bei der großherzoglichen Stiftung eingegangen waren. Der kleine Prinz wird diesen Besuch auf jeden Fall, wenn wohl nicht in langer, dann zumindest aber in guter Erinnerung behalten.

Ausgelassene Stimmung im Land

Besonders gut war die Stimmung am Vorabend vor allem in der Hauptstadt, wo sich insbesondere junge Menschen eingefunden hatten, um nach langer Abstinenz endlich wieder feiern zu können. Straßen und Lokale waren gut gefüllt, für viele Besucher waren die Pandemie-bedingten Einschränkungen der letzten Monate kaum noch mehr als ein böser Traum. Auch wenn keine weiteren offiziellen Festlichkeiten dargeboten wurden, so hatten sich doch viele Gastronomie-Betriebe zehn Tage nach Aufhebung der Ausgangssperre auf einen Andrang eingestellt. 

Jung und Alt ließen es sich in Rümelingen gut gehen
Jung und Alt ließen es sich in Rümelingen gut gehen Foto: Editpress/Tania Feller

Wer am Morgen des eigentlichen Feiertages immer noch nicht genug hatte, konnte sich nach 11 Uhr noch im Mansfeld-Park in Clausen an guter Musik erfreuen. Dort sorgten die Lëtzebuerger Weisen, Olio Galanti, Benny & the Bugs und Les Gavroches für gute Laune.

Auch andere Gemeinden hatten sich ein kleines Programm für ihre Bürger einfallen lassen. Neben kurzen offiziellen Ansprachen – sei es nun in Person oder per Video – kamen die Einwohner vielerorts bei gemütlichen Konzerten oder Volksfesten im kleinen Rahmen auf ihre Kosten. In Düdelingen etwa entführten die Musiker der Coverband Echoes am Vorabend die Zuhörer im Kulturzentrum „opderschmelz“ in die ätherischen Klangsphären der Kultband Pink Floyd, während die Bürger der Gemeinde Käerjeng unter anderem zum Nationalfeiertags-Brunch gebeten wurden. 

Aber auch anderswo schien bei vielen Bürgern trotz eingeschränkter Feierlichkeiten die Freude zu überwiegen, endlich wieder Menschen begegnen und etwas ausgelassener feiern zu dürfen. Natürlich ganz im Einklang mit den immer noch geltenden Covid-Regeln.