FußballEin ganz besonderes 25. Tor: Über Leandro Barreiros ersten Bundesliga-Treffer

Fußball / Ein ganz besonderes 25. Tor: Über Leandro Barreiros ersten Bundesliga-Treffer
Jeff Strasser und FLF-Nationaltrainer Luc Holtz wissen, wie wichtig dieser Treffer für die Moral im Team des 21-Jährigen war Foto: AFP/Kai Pfaffenbach

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Leandro Barreiro hat am Samstagnachmittag eine Durststrecke von 15 Jahren beendet. Das 25. Bundesliga-Tor eines Luxemburgers schlug dementsprechend hohe Wellen. FLF-Nationaltrainer Luc Holtz hat für das Tageblatt Treffer und Leistung des 21-Jährigen analysiert.

Zwei Vorgänger, mehr gab es nicht: Nico Braun hatte zwischen 1971 und 1973 14 Tore für Schalke erzielt. Im Oktober 2005 traf mit Jeff Strasser der zweite – und bislang auch zum letzten Mal ein – Luxemburger in der Bundesliga. Insgesamt zehn Treffer gingen auf das Konto des Innenverteidigers: sieben für Kaiserslautern, drei für Borussia Mönchengladbach. Dass nun ein neuer Name auf dieser Liste steht, begeistert Strasser: „Was mit meinem Tor passiert, ist mir egal. Da kann man absolut nichts Negatives drin sehen. Es freut mich, dass Leandro definitiv in der Bundesliga angekommen ist. Er hat es unter allen Trainern geschafft, sich als Stammspieler zu etablieren. Dieser Treffer ist die Kirsche auf dem Kuchen.“ 

Seit Samstag ist demnach Torschütze Nummer drei in aller Munde. Dass dieser Knoten irgendwann platzen würde, war bei Leandro Barreiro eigentlich nur eine Frage der Zeit. Der Nationalspieler überzeugte in seiner jungen Bundesliga-Karriere immer wieder durch sein beeindruckendes Laufpensum auf dem Rasen – aber ebenso durch Klarheit und Intelligenz außerhalb des Platzes. „Das wichtigste Spiel ist immer das nächste“, hatte er erst vor wenigen Monaten im Interview erklärt.

Am Samstag sprachen die Zahlen bekanntlich alle gegen den FSV Mainz 05, doch dank der geschlossenen Mannschaftsleistung schafften es die Rheinhessen, die größte Überraschung des Spieltags zu verbuchen. „Ich denke, dass Leandro sich alles aufgebaut hat, um eine schöne Karriere vor Augen zu haben“, sagte Strasser gestern. „Seine Qualitäten liegen zwar eher in der Defensive, aber durch seine große athletische Aktivität würde ich ihn als Box-to-Box-Spieler beschreiben, der dadurch auch zu Abschlusssituationen kommt. Ich wäre überrascht, wenn es sein letztes Tor auf diesem Niveau wäre.“

FLF-Trainer Luc Holtz beschrieb den Treffer als eine Vollendung der Mühen des Mittelfeldspielers: „Es war eigentlich die Krönung seiner Leistung an diesem Tag. Es handelt sich um ein typisches Stürmertor, das möglicherweise einfach aussieht, aber schwer zu schießen ist. Der Laufweg ohne Ball war ja auch richtig gewählt.“ Besonders positiv aufgefallen ist dem Coach aber nicht der Treffer, sondern die Steigerung gegenüber den vergangenen Wochen: „Im Ballbesitz präsentierte er sich am Samstag besser als in den Spielen zuvor.“ Das liegt laut Holtz auch an dem Positionswechsel (von der Sechs auf die Acht) und der Möglichkeit, sich „mehr ins Offensivspiel einschalten zu können. Das Tor ist eigentlich die logische Konsequenz davon.“

Holtz sprach auch den Gesichtsausdruck des Mainzers bei seinem Torjubel an: „Man hat den unbändigen Willen in seiner Reaktion gesehen. Er hat sich selbst belohnt.“ Dass dieser Treffer so hohe Wellen geschlagen hat, liegt allerdings wohl nicht an der Zahl 25. „Er hat selbst gesagt, dass er zuvor immer nah dran war. Dass es ausgerechnet ein ’winning goal’ in so einem Spiel wurde, macht das Ganze dann noch mal spezieller. Leipzig war in der Anfangsphase überlegen, aber durch die Aggressivität und ihren Willen haben die Mainzer sich reingekämpft. Möglicherweise könnten es sogar ’big points’ in der Endabrechnung sein …“ Und für Leandro Barreiro und den FSV Mainz 05 auf alle Fälle „wichtig für die Moral“, wie beide Coaches schlussfolgerten.

Tim Hall: Vertrag aufgelöst

Das Kapitel Wisla Krakau ist seit gestern Abend definitiv beendet: Wie der polnische Verein mitteilte, wurde der Vertrag von Tim Hall aufgelöst. Der Luxemburger Innenverteidiger hat sich nach Streitigkeiten mit dem Trainer Peter Hyballa dazu entschieden, seinen neuen Verein zu verlassen.