Editorial / Die gefährliche Hoffnung auf normales Weihnachten

Die Einschränkungen dieser Tage sind nötig, garantieren aber keine normalen Weihnachtstage (Foto: Editpress/Tania Feller)
Weihnachten steht vor der Tür. Silvester kommt gleich danach. Feiertage – zum Essen, Trinken und Lachen mit Familie und Freunden. Liebgewonnene Traditionen, die im Seuchenjahr 2020 mit einem Warnhinweis zu versehen sind. Dies vor allem, weil sich von Regierungsseite her derzeit ein Narrativ entwickelt, das Sorgen bereitet. Es lautet: Wenn wir uns jetzt drei Wochen lang einschränken, wird für das Jahresende eine gewisse Normalität möglich sein. Ein gefährlicher Irrtum.
Der Grund, weshalb sich die Politik letztlich doch noch mit Ach und Krach zu einem „Lockdown light“ durchgerungen hat, ist eigentlich das Gegenteil. Drei Wochen Disziplin garantieren kein gewöhnliches Weihnachten. Ein „Weiter wie bisher“ hingegen führt ziemlich sicher in eine Katastrophe. Die Feiertage am Jahresende werden unvermeidlich zu vermehrten sozialen Kontakten führen – das ist nur menschlich. Dabei wird es unvermeidlich auch wieder zu mehr Infektionen mit dem Coronavirus kommen. Wenn aber bereits am 23. Dezember die Krankenhäuser gut gefüllt sind, werden somit drei Wochen später die Intensivstationen überfordert sein.
Die Maßnahmen, die jetzt bis Mitte Dezember gelten sollen, erlauben somit mitnichten Normalität. Sie werden gerade mal, mit etwas Glück, das Schlimmste vermeiden. Diese Wahrheit will die Regierung den Bürgern jedoch nicht zumuten, zumal die Opposition im Parlament nicht wirklich bereit ist, am gleichen Strang zu ziehen. Die Konsequenzen dieser verfehlten Kommunikation riskieren Ende Januar in Todesanzeigen ablesbar zu sein. Geschichte würde sich so wiederholen. Auch zu Zeiten der spanischen Grippe löste Weihnachten 1918 eine neue Infektionswelle aus.
Da ein Land voller Weihnachtsmuffel auch keine Lösung ist, wird es höchste Zeit, sich offensiv mit der Herausforderung zu beschäftigen, wie sichere(re) Familienzusammenkünfte möglich sind. Langes Zusammensein in Innenräumen ist riskant. Wer sich in der Woche zuvor eine Selbstquarantäne auferlegt, mindert das Risiko. Wer das Zusammensein eher bei einem Spaziergang feiert als bei einem feuchtfröhlichen Festschmaus, noch mehr.
Vorsicht ist umso mehr geboten, als es erstmals seit März Licht am Ende des Tunnels gibt. Mit ziemlicher Sicherheit lässt sich sagen, dass es in wenigen Monaten für breite Schichten der Bevölkerung eine effiziente Impfung gegen Covid-19 geben wird. Die wissenschaftlichen Fortschritte in diesem Gebiet sind beeindruckend. Immerhin gab es bisher noch keine wirksame Impfung gegen irgendein Coronavirus. Doch bis zum Anfang vom Ende der Pandemie bleiben noch lange Wochen im düsteren Tunnel. Die gilt es durchzustehen.
Mit etwas Glück wird 2021 zum letzten Mal ein Mensch nach einer Sars-CoV-2-Infektion in Luxemburg sterben. Der oder die Betroffene ist heute wohl noch gesund. Über die nächsten Wochen sollte jeder alles tun, um sicher zu sein, dass er nichts dazu beigetragen hat, dass es jemanden aus seiner Familie oder seinem Bekanntenkreis treffen wird.
- Der Tag, an dem alle Corona-Einschränkungen aufgehoben werden - 8. März 2021.
- Privilegien für Geimpfte werden kommen - 22. Februar 2021.
- Die Chamber muss sich endlich selbst ernst nehmen - 8. Februar 2021.
Bravo.Genau richtig. Man sollte meinen,dass wir die paar Wochen Geduld genug aufbringen müssten um den Impfstoff abzuwarten.Deutschland beginnt in 14 Tagen mit den Impfungen und sogar wenn wir einen großen Prozentsatz Holzkopfimpfgegner mitrechnen,wird die Pandemie zur „regionalen“und „saisonalen“ Grippe werden. Also alles wird gut,aber solange sollten wir warten.
Ischgl wird es auch noch in 2022 geben.
Manchmal wenn tarzan ein bisschen nachdenklich in seinem Baumhaus sitzt und über sich und die Welt nachdenkt (ist es der Vorweihnachtszeit geschuldet?), fragt er sich warum manche Leute ihre Meinung nicht kundtun können, ohne andere zu beleidigen. Ist es Arroganz, überheblichkeit, ein IQ unter oder über 100, Besserwisserei,..? Tarzan, der herr des Dschungels, weiss es nicht. Nur, wenn tarzan sich unter anderen Dschungelbewohnern umhört, muss er feststellen, dass fast alle „Holzkopfimpfgegner“ sind. Dann vernimmt er Verschwörungstheorien wie, „der Impfstoff wurde über das knie gebrochen/ langzeitstudien gibt es nicht und unerwünschte nebenwirkungen /(interessant für zukünftige Eltern) kann man also nicht ausschliessen/ die pharmakonzerne die den Reibach machen lehnen jede Verantwortung ab/ der Impfstoff verhindere nicht die infizierung, daher kann ein geimpfter andere menschen anstecken ob geimpft oder nicht/ 99% brauchen keine impfung/auch wehren sich die dschungelbewohner gegen jede art von Impfzwang oder andere „freiwilligkeiten“. Aber, das sind ja alles nur dschungelbewohner, die das grosse ganze nicht überblicken können.
Eis esou berühmt-berüchtigt Konsum-Gesallschaft wärt schon derfir suërgen dass den Covid eis bis Ouschteren roosen meet!Trotzalledem,scheïn Feierdeeg…wann och e bësschen aanescht!
Die Hoffnung stirbt bald!
Ein normales Weihnachtsfest gibt es schon längst nicht mehr. Dieses Jahr haben wir, bedingt durch die Corona Einschränkungen, die Gelegenheit zur Besinnung und zur Entschleunigung. Weniger ist mehr.
lux und ganz europa haben 2 sachen gemeinsam:
1) den ganzen sommer vor der 2.welle gewarnt, und dann blindlings und unvorbereitet reingerannt.
2) alle beschwören „normale“ jahresendfeierlichkeiten herauf und sagen im gleichen hauptsatz „danach steigen die zahlen sowieso wieder“.
hallo?? nix gelernt? wissentlich werden weitere tote, weitere gesundheitssystem-überlastungen, weitere lockdowns, weitere … in kauf genommen?!?
@Tarzan
„fragt er sich warum manche Leute ihre Meinung nicht kundtun können, ohne andere zu beleidigen.“
Sich beleidigt fühlen ist ein Gefühl, dafür ist man selbst verantwortlich.
Wenn für mich Weihnachten das Geburtstagsfest eines hingerichteten Verbrechers ist und für Sie ist es Kwanzaa oder Julfest und ich fühle mich dadurch beleidigt, dann bin ich ein Idiot.
Apropos, da wir schon Gefühle austauschen, mein Rücken schmerzt.
5 % vun der Weltbevölkerung get schweier krank an 2 % iwerlieft net
@Zehlen: in einem Punkt muss tarzan Ihnen recht geben.
A wann nëmmen Een u Corona stierwt, dann ass dat Een zevill. Wat heescht dat 5%vun der Weltbevölkerung….. an 2% iwwerlieft nët? Dat ass reng Statistik. D’Statistik kennt keng Gefiller, de Mënsch schons… haut vläicht manner. Leider. Vu Matgefill an Empathie kann ee sech jo och näischt kaafen.