Sportminister Dan KerschDer „Trainer“ hofft auf seine „Spieler“

Sportminister Dan Kersch / Der „Trainer“ hofft auf seine „Spieler“
Sportminister Dan Kersch will, dass die „Spieler“ mitziehen Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

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Genau wie Gesundheitsminister Paulette Lenert ging gestern auch Sportminister Dan Kersch an die Öffentlichkeit, um die Restriktionen in seinem Ressort noch einmal zu erklären. Dabei ging hervor, dass die unteren Divisionen und die Jugendmeisterschaften bis zum 31. Dezember pausieren müssen und nicht, wie von Premierminister Xavier Bettel angekündigt, die nächsten vier Wochen. Außerdem wird es keinen „chômage partiel“ für Sportler in dieser Phase geben.

„Die vielen sportbegeisterten Menschen in Luxemburg haben die Sportwelt aus dem totalen Lockdown herausgeführt. Ohne sie wäre es zum Sport-Shutdown gekommen“, wies Sportminister Dan Kersch während der gestrigen Pressekonferenz auf die gesellschaftliche Stellung des Sports hin.

Allerdings wird die Bewegung in den kommenden zwei Monaten wieder stark eingeschränkt werden. Im Gegensatz zum Lockdown im Frühjahr können alle Vereine zwar weiterhin trainieren und der Schulsport wird nicht abgesagt, allerdings dürfen nur die höchsten Ligen aller Sportarten weiterhin Wettbewerbe austragen. Die Klubs der unteren Divisionen und die Jugendteams dürfen erst wieder ab dem 1. Januar in dieses Geschehen eingreifen.

Premierminister Xavier Bettel hatte in seiner Restriktions-Ankündigung am vergangenen Freitag von einer vierwöchigen Pause gesprochen. Kersch bestätigte gestern, dass die Wettbewerbe bis zum 31. Dezember brachliegen werden.

Einen weiteren „chômage partiel“ wird es für die Vereine und ihre Sportler diesmal nicht geben. „Die Spieler und Trainer sind weiterhin aktiv und deshalb gibt es im Moment keinen Grund, um die Kurzarbeit wieder einzuführen“, sagte Kersch. Die Entscheidung, wann Kurzarbeit eingeführt wird, liegt beim Konjunkturkomitee, dessen Vorsitz der Arbeitsminister und der Wirtschaftsminister (Franz Fayot) haben.

Kersch versprach gestern jedoch auch, dass es weiterhin finanzielle Unterstützung für das Durchführen von sportlichen Aktivitäten geben wird. Dazu gehörte beim „Restart Sports“-Programm der Regierung unter anderem das Training mit Kindern. „Von den anfangs fünf Millionen Euro sind noch ein paar Euro übrig geblieben und diese sollen den Vereinen zugutekommen, die es verdienen“, sagte der LSAP-Politiker.

Für das Training (Vereine aus den Topligen ausgeschlossen) gibt es in Zukunft strenge Regeln. Wie bereits angekündigt, darf höchstens in Vierergruppen trainiert werden. In der Halle dürfen gleichzeitig nur drei Gruppen (à vier Sportler) aktiv sein. An der frischen Luft können sechs Gruppen gebildet werden. „Die Regeln sind streng, aber nicht strenger als für die Gesamtgesellschaft. Dank exemplarischer Kleinarbeit in den Ministerien und Verbänden stehen uns mittlerweile Konzepte zur Verfügung, die Sport unter eingeschränkten Voraussetzungen ermöglichen“, sagte Kersch, der sich erfreut darüber zeigte, dass Gesundheitsministerin Paulette Lenert die Wichtigkeit des Sports für die Gesellschaft erkannt hat.

Obwohl der nationale Fußballverband FLF und der Basketballverband FLBB alle Begegnungen der BGL Ligue bzw. der Total League  für das kommende Wochenende bereits abgesagt haben, können diese Vereine weiterhin Wettkämpfe bestreiten. „Die Verbände, Vereine oder Gemeinden können durchaus schärfere Restriktionen anwenden als die, die ihnen vorgegeben werden“, sagte Kersch. Auch für den Sport gilt: bis zum 31. Dezember werden alle Veranstaltungen verboten, bei denen mehr als 100 Menschen dabei sind. Auf dem Platz oder in der Halle gelten die aktiven Sportler, die Schiedsrichter und der Trainer- und Betreuerstab nicht zu den 100 Personen. Für Zuschauer gelten drei Regeln: Sie müssen sitzen, einen Abstand von zwei Meter einhalten und eine Maske tragen. Die „Buvette“ muss geschlossen bleiben.

Kersch teilte dann auch mit, dass es bereits Gespräche über Schnelltests gibt, die bei Sportlern vor den Spielen angewendet werden können und innerhalb von 15 Minuten ein Ergebnis liefern. Diese müssen jedoch erst in Luxemburg homologiert werden und danach in ausreichender Zahl vorhanden sein. Priorität werden bei dieser neuen Testvariante die Menschen aus dem Pflegebereich und aus dem medizinischen Sektor haben.

In den nächten Monaten hofft Kersch auf Vorsichtsmaßnahmen innerhalb der Sportbewegung: „Es ist wie bei einem Trainer. Der kann so viele Vorgaben machen, wie er will. Wenn die Spieler sie nicht umsetzen, dann wird es kompliziert.“