Fage wollte in der Gewerbezone Wolser zwischen Düdelingen und Bettemburg eine Produktionsstätte für griechischen Joghurt errichten. Nun hat das Unternehmen dem Wirtschaftsministerium in einem Schreiben mitgeteilt, dass die Firma das Projekt in Höhe von rund 277 Millionen Euro aufgibt. Fage wird das Grundstück im Gewerbegebiet Wolser zum Kaufpreis an den Staat zurückübertragen. Das schrieb das Wirtschaftsministerium am Dienstagnachmittag in einer Pressemitteilung.
Wirtschaftsminister Franz Fayot (LSAP) bedauerte am Dienstag, dass Fage beschlossen hat, das industrielle Investitionsprojekt in Luxemburg nach dem vierjährigen Verfahren aufzugeben. Er sei der Meinung, dass das Vorhaben zur Entwicklung des regionalen Wirtschaftsgefüges beigetragen hätte. „Die nationale und europäische Industrie durchläuft derzeit eine schwierige Phase, der entschlossen begegnet werden muss“, schrieb Fayot. Die Priorität des Wirtschaftsministeriums sei „die Stärkung der Industriestruktur durch Ansiedlung neuer industrieller Aktivitäten an der Spitze des technologischen und ökologischen Fortschritts“.
Kritik der Gemeinden
Eingefädelt hatte den Deal der ehemalige LSAP-Wirtschaftsminister Etienne Schneider – die Gemeinden betrachteten das Vorhaben allerdings von Anfang an mit Skepsis. Die Bettemburger Schöffin Josée Lorsché („déi gréng“) zeigt sich erleichtert über die Absage. Die Politikerin erklärte dem Tageblatt im Telefongespräch, dass diese Joghurtfabrik nicht mit der Politik der Regierung übereinstimme: „Das war eine Firma, deren Produktionsverfahren nicht mehr in dieses Zeitalter reinpasst.“ Wasser sei nicht unendlich vorhanden, auch die geplante Wasserkläranlage ändere diesen Umstand nicht. „Wir dürfen nicht in eine Situation kommen, in der wir uns fragen müssen, wem man den Wasserhahn während einer Dürreperiode zuerst abdreht: den Bürgern oder der Industrie“, sagte Lorsché.
Die „déi gréng“-Politkerin kritisierte zuletzt das Wirtschaftsministerium unter Franz Fayot, weil der Firma ein Abwasserkanal im Wert von 1,2 Millionen Euro gebaut werden sollte, um die Abwässer der Produktionsstätte in die Alzette zu überführen. „Es kann nicht sein, dass die sieben Alzette-Gemeinden 11 Millionen Euro in ein gemeinsames Projekt investieren, um den Fluss zu säubern, aber dann gleichzeitig eine Fabrik gebaut werden soll, die Abwässer in den Fluss pumpt“, erklärte die Politikerin dem Tageblatt am Telefon. Mit dem Ausblick auf die Zukunft zeigt sich Lorsché optimistisch: „Jetzt haben wir die Möglichkeit, einen Betrieb in unsere Gewerbezone zu bekommen, der nachhaltig und für Luxemburg produziert.“
300 Arbeitsplätze
Die Joghurtfabrik sollte rund 300 Jobs schaffen. Der Düdelinger Bürgermeister Dan Biancalana (LSAP) macht sich Sorgen um die Zahl der Arbeitsplätze in seiner Gemeinde: „Wenn ich sehe, dass der direkte Nachbar von Fage, Guardian, anfängt, Arbeitsstellen abzubauen, muss ich mir schon Gedanken machen.“ Der Raum Düdelingen brauche mehr Arbeitsplätze. Trotzdem akzeptiere er den Schritt von Fage. „Die Düdelinger Gemeinde stand dem Projekt eher positiv entgegen, auch wenn es ein paar Punkte gab, die verbesserungswürdig waren“, sagte der Bürgermeister dem Tageblatt.
Olivier Landini, Kommunikationsbeauftragter des OGBL, bedauert die Absage. „Als OGBL können wir diese Entwicklung nicht begrüßen“, sagte Landini im Telefongespräch. „Das sind 300 Arbeitsplätze, die nicht nach Luxemburg kommen.“ Trotzdem vermisse die Gewerkschaft eine kohärente Wirtschaftsstrategie der Regierung, die auch den ökologischen Aspekt einbezieht.
Fage war bislang noch nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Die Grünen sollen dort tolle Windräder installieren, und vielleicht neue Wohnungen für Fledermäuse und exotische Insekten.
@Jean-Pierre/Deen eenzegen richtegen Kommentar dee bis elo geschriwe gouf! A wann aus irgend enger Ursach déi fein Firma net esou produktiv/serieux wär wéi geméngt dann hätte mer déi puer honnert Leit (eis Frënn aus dem noen franzéischen Ausland)) déi entloos géifen op onser Tësch leien.
Josée Lorsché ist keine Ministerin. Freundliche Grüße aus der Redaktion
d‘Lorsché déi mengt elo kéim een nohaltege Betrib an d‘Industriezon. Wéi wëllfriem dierf een eigentlech als Minister sinn. Entreprisen an besonnesch déi am industrielle Beräich brauche Planungs Sécherheet, déi am administrativen (head office) Beräich, Vertrauen. Déi Gréng vermasselen Planungs Sécherheet, CSV, erstaunlecherweis d‘Vertrauen. Mech géif wonneren wann an absehbarer Zäit nach eng gréisser Entreprise op Lëtzebuerg kéim.
An engem Joer steet d'Fabrik niewent dem IKEA. An dei Gring machen 300 nei 1ier Conseils de Gouvernemeen dobei. Dat kennen se gud.
Mol e puer Zuelen: D‘Luxlait kritt seng Mëllech vun 350 Betriiber, déi hei zu Lëtzebuerg vun hirer Mëllechproduktioun liewen, sie stellt 250 verschidde Produkten hir, ënner anerem Youghurt, an daat mat am Ganzen 320 Mataarbechter. Fage sollt hei zu Lëtzebuerg 80.000 Tonnen Youghurt fir den internationale Marché produzéieren. International Speditiounen hätten d‘matière première heihiebruecht an de faerdege Youghurt nees oftransportéiert. Wou ass do den Apport fir Letzebuerg ausser dausende Camionen, déi hei Diesel tanken, an eis Ecobilanz zousätzlech belaaschten? D‘ Youghurtproduktion geschitt mat enger vollautomatischer Produktiounsanlag wou ganz wéinig Personal gebraucht gët. Do ka vun 300 Arbechtsplazen keng Ried sin wann een sech d‘Zuelen vun der Luxlait ukuckt. Déi puer Leit an der Administration, Laboratoire a Logistik si séier gezielt. Ausserdeem wien hätt dann do geschafft ausser eise Frënn aus dem noen franséischen Ausland? Wou ass do den Impakt um lëtzebuerger Aarbechtsmaart? Ausser Lounsteiere wier an eiser Staatskees neischt ukomm an déi wäre bei weitem nët duergaang fir all d‘Investitounskäschten ze decken déi Lëtzebuerg hätt missen opbrengen fir aus auslännescher Mëllech griechischen Youghurt ze produzéieren. Vum ecologischen Desaster nët ze schwetzen... Eise Wirtschaftsminister huet ganz bestëmmt un all déi Saache geduecht wann e seet datt en d‘Decisioun vu Fage bedauert. Honi soit qui mal y pense.
Zuerst waren es 100 Arbeitsplätze, dann, als es enger wurde, 200, zum Schluss waren es 300. Luxemburg wird über kurz oder lang ein Wasserproblem haben. eine Firma die nichts von lokalen Anbietern wissen will, weil zu teuer, brauchen wir nicht. Arbeitsplätze die unterm strich mehr kosten als sie einbringen sind sicherlich nicht nachhaltig.
„Jetzt haben wir die Möglichkeit, einen Betrieb in unsere Gewerbezone zu bekommen, der nachhaltig und für Luxemburg produziert.“ klingt realitätsfremd es sei denn man baut Äpfel an... aber was kann man von den Grünen erwarten. @Nomi / 22.9.2020 - 19:05 "Et waren di fiktiv Consulting Firma’en vun FAGE dei dem Projet den Do’udessto’uss ginn hun !" Dier hut 100% Recht an dat dank CSV, Déi Praxisen waren een vun de Bausteng fir de Letzebuerger Wuelstand. Wann ech eng multinational Gesellschaft wier wéisst ech wat ech maache gif: nichts wie weg, well Letzebuerg as net méi ze trauen.
Wann déi Gring färdeg sinn, da lande mer nees am Mettelalter, matt enger Liewenserwardung vu knapp 30 Joer, awer mir ernähren eis biologesch, vu Gras a vu Raten.
Da kréie mer elo eppes wat méi Waasser verbraucht, Ueleg verbrennt, Knascht mécht a sténkt. Gutt geschafft!
Et waren di fiktiv Consulting Firma'en vun FAGE dei dem Projet den Do'udessto'uss ginn hun !
Der Grundstein für den Wohlstand Luxemburg entstand durch die Industrie(Eisenindustrie,Paul Wurth). Das moderne Luxemburg will jetzt keine Industrie mehr. Es wird nur noch auf die Geldvermehrungsindustrie gesetzt( Banken, Versicherungen,Beratungsunternehmen der Finanzwelt.) Ich finde es ist ein Skandal dass eine der bei Farge betroffenen Gemeinden verlauten liess man müsse bei dem Genehmigungsverfahren auf Zeit spielen ,dass der Investor die Lust am Luxemburger Standort verliert.Diese Rechnung ist aufgegangen. Ich hoffe dass künftige Generationen nicht einmal bedauern müssen dass wir unsere Industrie in Luxemburg aufgegeben haben.
Vor dieser luxemburgischen Arroganz und Überheblichkeit hätte ich,als Chef,schon seit langem das Handtuch geworfen!Jaja,wir brauchen keine neuen Arbeitsplätze,die grünen Allesbesserwisser werden das Kind schon schaukeln und bauen fleissig Windmühlen,aber nicht vor ihrer Haustür!
Bravo. Tolle Leistung. In Deutschland hätte man solch einem Investor Millionen vor die Füße gelegt für die Arbeitsplätze die er bringt. Wir betonieren das Land zu für Wohnungen,Velodrome und Stadien,da fragt keiner nach einer Fledermaus oder ob es Wasser genug gibt.Der Joghurt wird jetzt wohl an der belgischen Grenze zu Luxemburg produziert oder so.
Wieso denn nicht wenn es sein eigenes Klärbecken bekommt. Machen wir die Türen auf für ausländische Firmen oder machen wir sie zu ? Woran liegt es an der Infrastruktur ?
Mme. Lorsché Was sollten wir in Luxemburg produzieren? Wer soll hier in Zukunft noch investieren? Was können wir hier noch, ausser Dienstleistungen, verkaufen ? Füchse, vielleicht?