Euro 2021Dänen hoffen auf ein Happy End

Euro 2021 / Dänen hoffen auf ein Happy End
Der Optimismus im dänischen Lager um Martin Braithwaite ist groß Foto: Stuart Franklin/AFP

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Nach dramatischem Beginn hofft Dänemark auf ein Happy End der Gruppenphase. Mit besten Wünschen von Christian Eriksen und erneuter Gänsehautatmosphäre soll doch noch das Achtelfinale her.

Bevor sich Christian Eriksen zur Erholung in seine Villa im Odenser Nobelstadtteil Hunderup zurückzog, half er noch seinen Mitspielern bei der Verarbeitung der dramatischen Ereignisse. Sein Besuch im Teamcamp in Helsingör löste in den Köpfen der tapferen dänischen Fußballhelden etwas aus. „Die Atmosphäre ist jetzt ein bisschen anders“, sagte Trainer Kasper Hjulmand: „Es fühlt sich ein bisschen so an, als beginnt die EM jetzt. Es fühlt sich jetzt wie eine normale Situation an.“

Es habe einigen Spielern „sehr viel bedeutet“, Eriksen in die Augen sehen zu können. Dieses gute Gefühl gelte es in das Herzschlagfinale der Gruppe B mitzunehmen. „Wir werden bereit sein für eine magische Nacht“, kündigte Hjulmand forsch an. Die wird auch nötig sein. Denn gegen Russland (21.00 Uhr) hilft den Dänen nach ihrem mehr als unglücklichen Fehlstart nur ein Sieg.

Druck gewohnt

„Ich bin ganz ruhig. Denn wenn wir gegen Russland auf dem gleichen Niveau spielen wie gegen Belgien, werden wir gewinnen“, sagte Mittelfeldspieler Pierre-Emile Höjbjerg. Der Optimismus im gesamten dänischen Lager ist riesig. „Für diese Mannschaft gibt es kein Limit“, betonte Angreifer Martin Braithwaite.

„Wir hatten vorher schon schwierige Situationen und haben dann immer geliefert“, sagte Kapitän Simon Kjaer. Das Team habe die Qualifikation fürs Achtelfinale „verdient, nachdem was wir alles durchgemacht haben. Und wir haben die Qualität, um es zu schaffen“, so der 32-Jährige weiter. Doch ganz so einfach wird das nach den beiden Auftaktniederlagen nicht.

Für ein Weiterkommen des Weltranglistenzehnten muss einiges zusammenkommen. Lediglich Rang drei können die Dänen aus eigener Kraft erreichen, für Gruppenplatz zwei bräuchte es eine Niederlage von Finnland gegen das bereits qualifizierte Belgien im Parallelspiel. Dann käme es zu einem Dreiervergleich, den Dänemark mit jedem Sieg mit mindestens zwei eigenen Toren für sich entscheiden würde.

„Alle Statistiken sehen nach sechs Punkten aus, aber wir haben null“, sagte Hjulmand. Doch das Team sei „Druck gewöhnt. Es ist nicht neu für uns, dass wir in ein Spiel gehen, dass wir gewinnen müssen“, führte der 49-Jährige aus: „Wir sind noch nicht fertig, wir wollen noch nicht nach Hause gehen.“

Helfen soll bei dieser Mission erneut die Gänsehautatmosphäre im Kopenhagener Parken-Stadion. „Wir brauchen ein volles Stadion, das uns hilft“, sagte Hjulmand. Braithwaite prophezeite gar, dass die Atmosphäre im Parken gegen Russland „das Größte“ werde, was man als Fußballer erleben kann. „Wir müssen rausgehen und es krachen lassen“, ergänzte der 30-Jährige. Und Hjulmand schob gleich noch einen unmissverständlichen Appell hinterher: „Lasst es uns verdammt noch mal zu Ende bringen.“ (SID)