UnternehmenCovid hat die Einnahmen der Telekommunikationsbranche geschmälert

Unternehmen / Covid hat die Einnahmen der Telekommunikationsbranche geschmälert
Im ersten Halbjahr 2020 wurde wieder mehr über Festnetz telefoniert  Foto: Bloomberg/Jerome Favre

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Obwohl die Nachfrage nach Telekommunikationsdienstleistungen in der Krise gestiegen ist und die Menschen insgesamt mehr telefoniert haben, haben die Firmen aus dem Sektor in den ersten sechs Monaten des Jahres weniger verdient.

Trotz Home-Office und deutlich mehr telefonierten Minuten haben Luxemburgs Telekommunikationsfirmen im ersten Halbjahr 2020 weniger Einnahmen verbucht als zuvor. Insgesamt 272,9 Millionen Euro hat ihr Umsatz in den ersten sechs Monaten des Jahres betragen. Zum Vorjahreszeitraum war es ein Rückgang von 3,7 Prozent. Zu den sechs Vormonaten war es ein Rückgang von 5,7 Prozent (oder 16 Millionen Euro).

Rückläufig waren derweil vor allem die Einnahmen aus dem Bereich Mobilfunk. Um satte neun Prozent (auf 131,5 Millionen Euro) sind sie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eingebrochen. Diese Zahlen teilte die Aufsichtsbehörde ILR („Institut luxembourgeois de régulation“) am Montag mit. Im Schnitt wurde in den letzten fünf Jahren jeweils ein Wachstum von 1,46 Prozent verbucht.

Im Bereich Festnetz (Telefon und Internet) wurde derweil eine leichte Steigerung der Einnahmen um 1,8 Prozent auf 141,4 Millionen Euro festgestellt. Überrascht haben die Zahlen der Festnetz-Telefonie. Obwohl die Zahl der Anschlüsse weiter rückläufig war (von 267.400 auf 263.400), war das erste Halbjahr 2020 das erste seit Beginn der Aufzeichnungen des ILR (Jahr 2005), in dem ein Zuwachs der vom Festnetz vertelefonierten Minuten gemessen wurde.

Weniger Roaming

Und der Anstieg war deutlich: Insgesamt wurde in diesen sechs Monaten 22,3 Prozent mehr über das Festnetz telefoniert als im zweiten Halbjahr 2018. Satte 281 Millionen Minuten liefen über das Festnetz. Dennoch handelt es sich eher um ein Strohfeuer als um eine Trendwende: Im ersten Halbjahr 2012 wurden noch satte 464 Millionen Minuten über das Festnetz telefoniert.

Deutlich zugelegt haben derweil auch die Anzahl der vom Mobilfunk aus getätigten Kommunikationsminuten. Ihre Summe stieg, verglichen mit dem zweiten Halbjahr 2019, um rund 20 Prozent auf 805 Millionen Minuten. Die Zahl der verschickten SMS ist gleichzeitig heftig von 274,5 auf 204,8 Millionen eingebrochen. Auch der mobile Datenverbrauch ist insgesamt weiter gestiegen, jedoch haben die Kunden im Ausland nur halb so viele Daten abgerufen als im Vorjahr.

Auch deutlich abgenommen, als Folge der Krise, haben die Einnahmen vom „Roaming IN“, wenn Kunden ausländischer Firmen das lokale Netz nutzen. Wo in den letzten sechs Monaten 2019 noch 9,2 Millionen Euro verdient wurden, waren es nun nur noch 7,3 Millionen Euro. Ein Minus von 20,6 Prozent.

Pro SIM-Karte und Monat wurden im Schnitt 26 Prozent weniger SMS (auf 37,1 Stück), 36,5 Prozent mehr Daten (auf 5,7 GByte) und 13,4 Prozent mehr Telekom-Minuten (auf 145,8 Minuten) verbraucht als im Vorjahreszeitraum. Zum Unglück für die Telekommunikationsunternehmen war die Anzahl der SIM-Karten jedoch leicht rückläufig, von 992.000 auf 985.000.

florent
30. September 2020 - 12.52

Versteh ich nicht. Ich zahle 15€ im Monat für unbegrenzte Anrufe und SMS und ein paar Gigabyte Daten, egal ob jetzt Pandemie ist oder nicht.